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Stälin; Würtembergische Geschichte. Th. III.

und Freiburg bis zu denen von Teck, Hohenberg und Zugehörde,
u. s. f. ist ein Bild des Länderzuwachses dieses Hauses gegeben,
dessen kein österreichischer Geschichtsforscher sich wird entrathen
können.
Ref. hat endlich schon oben angedeutet, dass die Geschichte
der an die Wiirtembergischen Stammlande angrenzenden Bischofs*
Sitze nicht nur in vollständigen Tabellen, sondern auch in besonderer
Darstellung eine Berücksichtigung gefunden haben, die um so wün-
schenswerter ist, je weniger gerade auf diesem Felde bis jetzt auch
nur einigermassen Vollständigkeit angestrebt wurde.
Ref. gesteht namentlich bei den Bischöfen von Constanz, mit
deren Regesten er sich schon geraume Zeit beschäftigt, von der
Klarheit der Darstellung in dieser durch Doppelwahlen und zwie-
fache Provisionen besonders verworrenen Periode wahrhaft erquickt
worden zu sein.
Als Gegengeschenk für so viele erhaltene Belehrung will Ref.
denn nun noch zwei merkwürdige Aktenstücke im Auszuge geben,
welche auf den Bischofwechsel 1356—1357, das tragische Ende
Johann Windlock’s und die Anrüchigkeit seines Nachfolgers Hein-
rich von Brandis Bezug haben und bis jetzt völlig unbekannt wa-
ren. — Vergl. v. Stälin III. 258—59.
Das erste ist eine Gegenerklärung der Vertreter der Stadtge-
meinde Constanz gegen folgende Beschwerden, die der Bischof Hein-
rich von Brandis gegen dieselbe von dem Papste erhoben hatte:
1. Die Stadt maasse sich sein Münzrecht an, 2. sie beirre ihn in
seinem Herrenrechte über dieselbe, 3. u. 4. in seinen Rechten am
Zoll und der Gerichtsbarkeit, 5. sie besteure seine Cleriker, 6. der
Clerus komme bei ihnen nicht zu Recht, 7. das Zerwürfniss rühre
von seinem adeligen Streben, den Tod des Bischofs Johann zu rächen.
Wir werden die Auseinandersetzung über die ersten fünf Punkte
auf eine andere Gelegenheit verschieben und hier nur die Schutz-
schrift über die beiden letzten geben, die zunächst zu den beregten
Verhältnissen gehören: —
VI. Ad id quod ipse dominus Episcopus asserit .. quod Clerus
civitatis Constantiensis Justitiam propter potentiam et tyrranidem
consulum et communium se consequi non posse sperent ei respon-
dent dicti Consules quod ipsi Clerum in sua Justitia semper confo-
verunt nec aliquis de ipsis de premissis conqueritur nec isti a quibus
etiam propter negotiationes suas collectas receperunt quibus etiam
Justitiam facere fuerunt semper et sunt adhuc parati ac Juri parere
et quamvis dominus Episcopus hac pro causa transferendi forum
ad oppidum Thuricen minus tarnen vere assumat et allegat est ta-
rnen alia causa de ipsis urgentis (sic) Videlicet cum quondam Felix
prepositus Constantiensis pro reformatione Status ecclesiae Constan-
tiensis dictum dominum Episcopum pro quibusdam excessibus do-
mino nostro Papae detulisset et ipse dominus fölix ad partes venis-
set lite inter eum et dominum Episcopum super dictis excessibus
in Romana curia pendente Waltherus Über palatinus de Clingen cog-
 
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