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Heinze: De spuriis actorum diurnorum fragmentis etc.

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bis 508) das Raabfluss-Gebiet enthält Alle die zahlreichen wissen-
schaftlichen Anstalten der Hauptstadt werden bei dieser Gelegenheit
vorgefübrt, eben so die Gesundheitsverhältnisse so ausführlich er-
örtert, dass man sich gewiss befriedigt finden wird. Der vierte Theil,
welcher Untersteier oder den Kreis Marburg enthält, zerfällt in zwei
Abschnitte, deren erster das Stromgebiet der Drau, der zweite das
der Sau befasst: die Detailbeschreibung ist den vorhergehenden
Theilen ganz gleichmässig ausgefallen; und namentlich was die Heil-
quellen und die darauf bezüglichen Anstalten betrifft, auch hier die
genaueste Auskunft gegeben, bei den bedeutenderen und vielbesuch-
teren auch die Literatur angeführt, welche durch die Bedeutung wie
durch die Frequenz derselben bervorgerufen worden ist. Ein aus-
führliches Register ist am Schlüsse beigefügt: die Zugabe einer mit
Rücksicht auf den Inhalt und die Tendenz des Werkes angelegten
Karte würde gewiss Manchem erwünscht gewesen sein. Was die
vom Verf. angewendete Orthographie betrifft, so wird es allerdings
auffallen, hier nicht blos geschrieben zu finden Teil, Einteilung,
teuer, Tier, wol, Gemüt, Zal, Nachteil, Herzogtum, Tal, Fisiogno-
mie, Topografie, Gimnasium, Generazion, Kapitulazion u. dgl., son-
dern unter Anderm auch Fux, Dax, Lux, Eidexe, Raz (Ratte),
eben so das einfache k überall statt ck, z. B. Bok, Rüken u. s. w.
Ob der Verf. damit Glück machen wird, möchte zu bezweifeln sein»
De spuriis actorum diurnorum fragmentis undecim Commentatio cri“
tica. Fasciculus prior. Scripsit Herman. H eins e} Dr. phil,
conrect. schot, publ. Ί ribseensens. Gryphiswaldiae 1860 in libra-
ria C. A. Kochiana (Th. Kunike). 52 S. 8.
Je mehr in unsern Tagen die Frage nach dem Zeitungswesen
der alten Römer besprochen und erörtert worden ist, um so näher
lag es, auch die Frage nach den angeblichen Resten römischer Zei-
tungen, welche seit dem Anfänge des siebzehnten Jahrhunderts in
Umlauf gesetzt sind, wieder aufzunehmen und insbesondere die letzte
Quelle zu ermitteln, aus welcher diese Bruchstücke stammen, die
allerdings seit ihrer ersten Veröffentlichung vielfach die Aufmerksam-
keit der Gelehrten auf sich gezogen haben.
Wie bekannt, war es zuerst Pighius, welcher im Jahre 1615
sieben solcher Bruchstücke alter Zeitungen (acta urbana) durch
den Druck veröffentlichte, welchen von Dodwell später, gegen Ende
dieses Jahrhunderts (1692), noch vier weitere ähnliche Bruchstücke
hinzugefügt wurden, die übrigens auch schon früher (um 1684) dem
gelehrten Vossius bekannt gewesen sein müssen, während die sieben
ersten durch Pighius edirten von Reinesius im Jahr 1682 in seinem
Syntagma Inscriptionum wiederholt abgedruckt wurden. Nach diesen
Quellen hat nun der Verf. seiner Abhandlung einen ganz genauen
Abdruck dieser angeblichen Reste, mit Angabe der in diesen Drucken
vorkommenden Abweichungen, vorangestellt, und darauf seine wei-
tere Erörterung folgen lassen, die, indem sie den Inhalt dieser Reste
 
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