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Literaturberichte aus Italien.

Dne mesi di sessione Parlamentäre e il programma della maggioranza. Torino 1860.
Es war eine erfreuliche Erscheinung, dass die Senatoren und Abgeord-
neten aus den früheren Provinzen des sardinischen Staates mit den neuen
Mitgliedern beider Häuser in grösster Eintracht verhandelten, statt, wie manche
deutsche Zeitungen voraussagten, sich zu zanken. Allen schwebte die Einheit
Italiens vor.
Cenni still’ assistenza degli ammalali di Florence Nightingale, trad. dall lnglese
da Sibilla. Novella. Torino 1860.
Die menschenfreundliche Engländerin Nightingale eilte während des rus-
sischen Krieges nach der Krimm, um die Verwundeten und Kranken zu pfle-
gen; sie hat hier ihre Erfahrungen zum Nutzen der leidenden Menschheit
bekannt gemacht. Hier giebt eine Italienerin eine üebersetzung dieser von
wahrer Menschenliebe eingegebenen Schrift, vielleicht zur rechten Zeit, da
eben die Nachricht von dem harten Kampfe bei Milazzo eintraf. Die deutschen
Frauen hatten in dem Befreiungskriege das beste Vorbild gegeben, wenn auch
ihre Hülfe weniger anerkannt wurde, da in solchen Ländern, wo Alles nur
durch bezahlte Beamte auf Commando geschehen muss, die Theilnahme der
Frauen von den Militärärzten mitunter ungern gesehen wurde, wie die Er-
fahrungen der Frau v. Chezi damals ergaben. Dagegen veranlassten damals
die menschenfreundlichen Leistungen der barmherzigen Schwestern in Frank-
reich einen gefangenen preussischen Offizier zu folgender Schrift: „Ueber die
Möglichkeit der Errichtung eines Jungfrauen-Stifts in Ländern gemischten
Glaubensbekenntnisses, von J. F. Ncigebaur. Cöln 1816, bei Dumont.“ Aber
auch die italienischen Frauen haben in dem letzten Kriege viel geleistet. Ohne
Unterschied, ob Feind oder Freund, hatten sich die Frauen in Mailand und
Turin in die verschiedenen Spitäler getheilt, wir dürfen an dem ersten Orte
nur an die Markise Crivelli, die Gräfin Maffei und Frau Venino erinnern; in
Turin aber zeichneten sich äusser den Einheimischen eine Engländerin, die
Frau des preuss. Legationsraths v. Bunsen und aus Berlin Fräul. Dielitz aus.
Degli scritti e della vita dell’ abate Costanzo Gazzera, del professore Casimiro
Danna. Torino 1859. Tip. Franco.
Diese Lebensbeschreibung des im vergangenen Jahre verstorbenen Ober-
Bibliothekars, Ritter Gazzera, macht uns mit einem bedeutenden Gelehrten be-
kannt, der als Capuziner in den geistlichen Stand trat, bis ihn die französische
Revolution dem Studium iiberwiess, worin er es als Archeolog und Bibliograph
zu einer besonderen Auszeichnung gebracht hat. Seine Arbeiten über die alten
Städte Vercelli und Ivrea, sowie über die Markgrafschaften im Piemontesischen
haben viel zur Aufklärung der klassischen Zeit und des Mittelalters in Anse-
hung des piemontesischen Landes beigetragen. Er war Mitglied der meisten
gelehrten Gesellschaften Europa’s. Sein Biograph ist der sehr geachtete Pro-
fessor Danna an der Universität zu Turin. ÄeigelJftSiS··
 
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