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Ebeling: Lexicon Homericum.

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fang der Behandlung durch die gelehrten Grammatiker dieser spä-
teren Zeit Niemand in der That einfallen konnte. Ert unserer Zeit,
die sich der Kritik so sehr in Allem rühmt, war es vorbehalten,
mit solchen unkritischen Ansichten von der gewaltigen Interpola-
tion der Horazischen Gedichte aufzutreten und hiernach auch den
Text derselben zu misshandeln und zu verstümmeln. — Was die
äuss&re Ausstattung betrifft, so ist auch dieser Band den früheren
ganz gleich gehalten und in Allem eben so befriedigend.

Lexicon Homericum composuerunt C. Capelle, A. Eberhard)
E. Eberhard) B. Giseke, V. H. Koch, G. Lange, J. La Roche,
A. Rohde, Fr. Schnorr de Carolsfeld edidil H. Ebeling.
Fasciculus 1. Berolini. H. Ebeling et C. Plahn 1871. In
Lexiconsformat.
Dieses Lexicon Homericum, zu dessen Ausführung sich
eine Anzahl von Gelehrten vereinigt haben, die sämmtlich mehr
oder minder auf dem Gebiete der Homerischen Literatur durch
ihre Forschungen bekannt sind, soll »als Index Homericus sämmt-
liche Wörter der Ilias, Odyssee und Hymnen mit allen Stellen und
den wichtigen Varianten aufführen, die Erklärungen und Ansichten
der alten Grammatiker und Lexicographen möglichst vollständig
dem Wortlaute nach oder in kurzem Referate zusammenstellen, die
Resultate der neuern Homerforschung und Etymologie, soweit die-
selben von Bedeutung erscheinen, in möglichst vollständigen lite-
rarischen Nachweisen angeben.« Die Aufgabe ist mithin keine
geringe, in Vielem selbst eine schwierige, ihre Lösung aber eine
in jeder Beziehung verdienstliche zu nennen, indem damit einem
allerdings fühlbaren Bedürfniss abgeholfen wird. Denn bei dem
Umfang und bei der Ausdehnung, welche die homerischen Studien,
und zwar nach ihren verschiedenen Seiten und Richtungen hin, in
unserm Jahrhundert, namentlich in den letzten Decennien genom-
men haben, erscheint eine Zusammenstellung des homerischen Wort-
schatzes allerdings geboten und zwar eine solche, wie sie hier be-
absichtigt wird, indem bei jedem einzelnen Worte die Erklärung
alter wie neuer Zeit in möglichst gedrängter und übersichtlicher
Weise, und zwar mit kritischer Sichtung gegeben ist, auf diese
Weise so das vielfach an verschiedenen Orten Zerstreute vereinigt
ist und es selbst Demjenigen möglich wird, sich zu orientiren, der
nicht in der Lage war, den homerischen Studien in ihrem vollen
Umfang zu folgen oder von allen den einzelnen, hier in Betracht
kommenden Schriften oder Erörterungen Einsicht zu nehmen.
Der vorliegende erste Fasciculus, von dem es auf dem Um-
schlag heisst: »Quae hoc Fasciculo continentur, composuit B. Giseke,
H. EbeliDg recensuit et nomina propria addidit« enthält auf seinen
 
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