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Brodersen, Kai; Fuchs, Thomas [Editor]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Editor]
Heidelberger Jahrbücher: Wahn Welt Bild: die Sammlung Prinzhorn ; Beiträge zur Museumseröffnung — Berlin, Heidelberg [u.a.], 46.2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4062#0300

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Matthias Osterwold

Abb.13. Else Blankenhoni,

Philipp Siefert, Transkription der Liederskizze von Else Blankenhorn, Material und Maße unbekannt, 1989,

Sammlung Prinzhorn, luv. Nr. 1882/N foL 39 recto.

nicht dahingehend verändere wie ich sie gerne hätte wie ich auch sonst versu-
che zu hören wie sie ist und nicht wie ich sie gerne hören würde ein anderer
Grund für diese Form der Interpretation ist der daß ich nicht glaube diese
Musik durch mein eingreifen verbessern zu können genausowenig wie ich
glaube daß der Mensch die Natur verbessern kann"17.

Werkbeispiel 3

Carola Bauckholt Balsam

nach Blättern von A.K. für Streichorchester

A.K. war Nonne und wurde 1923 wegen einer Schizophrenie in die Pecser
Klinik aufgenommen. Sie hatte 11 Jahre lang in einem lehrenden Orden Musik
gelernt Während ihrer Erkrankung notierte sie Musikstücke in kleine, aus
Klopapier gefertigte Hefte, die auch als Tagebuch benutzt wurden. Laut Kom-
mentar der Patientin waren es himmlische Gesänge, die ihr von Gott geschickt
wurden. Von der großen Zahl an Aufzeichnungen sind nur Teile in der P&ser
Sammlung gesichert, nämlich vier Hefte mit 68 Seiten. Die Notierungen
wurden ohne Notenlinien angefertigt Der Ambitus der einzelnen Zeilen ist
ziemlich groß, bis zu drei Oktaven. Akkordbildungen mit Rhythmuswechsel
kommen ausschließlich an einer Stelle vor, wo A.K. gleichzeitig über das Hören
bedrohlicher Stimmen berichtet. Die Werke wurden ohne Taktstriche vorwie-
gend aus viertel, halben und ganzen Tönen komponiert. (Abb. 14.)

"zit. nach Muzika 1989, Anhang S. VI
 
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