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Brodersen, Kai; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Wahn Welt Bild: die Sammlung Prinzhorn ; Beiträge zur Museumseröffnung — Berlin, Heidelberg [u.a.], 46.2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.4062#0411

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Kunst spielt eine Rolle.
Kunsttherapie bei Jugendlichen - Luxus oder Notwendigkeit?

Franz Resch

Zusammenfassung

Kunsttherapeutische Verfahren in der Kinder- und Jugendpsychi-
atrie bilden heute einen integralen Bestandteil des Behandlungs-
repertoires. In einer Zeit ökonomischer Engführung stellt sich
jedoch die bange Frage, ob der Einsatz kunsttherapeutischer Ver-
fahren eine notwendige Ergänzung dieses Repertoires darstellt
oder ein erfreulicher Luxus ist, den man letztlich entbehren
könnte, um Kosten zu dämpfen. Ich werde zu zeigen versuchen,
dass kunsttherapeutische Verfahren einen essenziellen, integralen
und fundamentalen Bestandteil des therapeutischen Angebots
bilden und nicht einem blindwütigen Rotstift zum Opfer fallen
dürfen, wenn man vermeiden möchte, dass das therapeutische
Angebot verkümmert.

Zwei Wege gibt es, die Bedeutung der Kunsttherapie gerade für Kinder
und Jugendliche hervorzuheben. Der eine bevorzugt die theoretische Her-
leitung dieser Bedeutung und Überlegungen zur Wirkungsweise psycho-
therapeutischer Interventionen insgesamt. Der zweite Weg ist der des
empirischen Nachweises in Form von Vergleichsstudien, in denen kunst-
therapeutische Verfahren sich als erfolgreich erwiesen haben. Beispiels-
weise wird derzeit an unserer Abteilung ein durch Drittmittel gefördertes
Projekt gemeinsam mit dem Victor-Dulger-Institut für Musiktherapie zur
strengen empirischen Erforschung des Erfolgs einer musiktherapeutischen
Behandlung bei Kopfschmerzen durchgeführt. Ich möchte in diesem Bei-
trag jedoch nicht die Überzeugungskraft der Zahlen sprechen lassen, son-
dern eine theoretische Überlegung anstellen und zeigen, auf welcher kon-
zeptuellen Basis wir künstlerische Verfahren in der Therapie bei Kindern
und Jugendlichen einsetzen.
 
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