Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI Artikel:
Mach, Ernst: Ergebnisse der Momentphotographie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0324

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ergebnisse der Momentpliotographie.

287

Ergebnisse tler Momentpliotographie.
Mitgetheilt von Professor Dr. E. Mach in Prag.
Wenn ein Projectil an irgend einer Stelle seiner Flugbahn
einen eleetrischen Funken anslöst, der dasselbe momentan
beleuchtet, so kann es bei diesem Licht im dunkeln Zimmer
ohne mechanischen Momentverschluss photographirt werden.
Die ersten scharfen Bilder von Projectilen erhielten nach
diesem Verfahren Mach und Wentzel und berichteten da-
rüber am 13. Juni 1884 an die k. Academie in Wien (academ.
Anzeiger No. 15 v. J. 1884). Auch Momentbilder von Schall-
wellen in der Luft nach der Schlierenmethode, deren Princip
alsbald dargelegt werden soll, wurden damals gewonnen. Da-
gegen gelang es damals nicht, die Verdichtung der Luft,
welche das Projectil selbst erzeugt, abzubilden und zwar, wie
Mach erkannte, wegen der zu kleinen Projectilgesehwindigke.it
(240 M./See.), die eine zu geringfügige Luftverdichtung im Gefolge
hatte. (Ausführlichere Mittheilung: Sitzungsbericht der k.
Academie vom 16. Juli 1885.) Erst als sich Mach mit Pro-
fessor Dr. P. Saldier in Fiume verband und Versuche in
einem hierzu geeigneten von der k. Marineacademie zur Ver-
fügung gestellten Local mit Gewehrprojeetilen bei Anfangs-
geschwindigkeiten von 440-—530 M./Sec. angestellt werden
konnten, wurde das gewünschte Ziel erreicht. Die Ausführung
der Versuche nach Maeh’s Verfahren übernahm Prof. Salcher
mit Prof. Riegler in Fiume. Leber die ersten günstigen Er-
folge konnte am 10. Juni 1886 (Anzeiger No. 15 vom Jahre
1886) an die Academie berichtet werden. Die ausführlichere
Mittheilung von Mach und Salcher erfolgte am 27. April 1887
und zugleich wurde über Versuche von Mach und Hals eh
berichtet, welche longitudinale Schallwellen im Glas bei einer
Fortpflanzungsgeschwindigkeit von 4800 M./Sec. ihrer Grösse
und Form nach in polarisirtem Lieht sichtbar gemacht und
photographisch fixirt hatten. Endlich hat Salcher kürzlich (Mit-
theilung vom 21. Juli 1887) durch ein analoges Verfahren
auch photographische Bilder von Luftstrahlen erhalten, welche
unter einem Druck von 21/2 bis 50 Atmosphären frei oder
gegen Hindernisse ausströmten.
Der wissenschaftliche und practische Werth der erwähnten
Versuche liegt darin, dass Erscheinungen, welchen man kaum
durch Schlüsse auf Grund von Hypothesen nahe kommen
konnte, nun der directen und ruhigen (auch messenden) Be-
obachtung zugänglich geworden sind. Ein Projectil im Fluge
sieht man nicht, weil der Lichtreitz auf die Netzhaut von zu
 
Annotationen