Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

DOI Artikel:
Loewy, Emanuel: Zwei Reliefs der Villa Albani
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0122

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I IO


vom Südfufse der Akropolis sich eine mit dem Gegenstände auf dem albanischen
Relief völlig übereinstimmende Erhöhung vor Adorantenhguren findet, die auch bei
diesen als Omphalos erklärt wurde A Indessen ist das Vorkommen derselben nicht
auf Asklepiosreliefs beschränkt. Sie findet sich ebenso auf dem Theseusrelief des
Louvre^, dem an derViaAppia gefundenen Relief des MuseumsTorloniaNr. 433"^
und einem Heroenrelief von Theben^, allemal — und so ist schon wegen des Opfer-
tieres auch das letztgenannte Relief gedacht, wo der Zug der Adoranten in Vorder-
ansicht gestellt und so gegen den Hintergrund gerückt erscheint — zwischen Gott-
heit und Adoranten an der Stelle, wo sonst der Altar zu stehen pflegt. Gemein-
sam ist allen den genannten Fällen der Bezug auf einen Heros — sei es nun
Asklepios, Theseus oder der Verstorbene als Heros mit dem Pferde — und so
gibt die aufgeführte Denkmälerreihe eine monumentale Illustration zu den Nach-
richten über die den Heroen eigentümliche Altarform der hügelartigen, auf dem
Boden befindlichen HyapaA Wenn sich damit für die Erklärung des albanischen
Reliefs der Kreis der Möglichkeiten allerdings erweitert, so scheint eine andere
Eigentümlichkeit desselben dafür entschädigen zu wollen.
Dafs die in gröfseren Dimensionen gebildete weibliche Figur mit Krug und
Schale, welche auf dem albanischen Relief anscheinend an der Spitze des Ado-
rantenzuges zum Altäre heranschreitet, nicht anders aufzufassen sei, als jene bald
matronale, bald mädchenhafte Gestalt, welche auf Heroenreliefs so häufig dem
Heros mit der Spende entgegentrittund die, wo ein Altar angebracht ist, sich auf
der dem Heros entgegengesetzten Seite desselben befindet, lehrt die Analogie der
in den folgenden zwei Anmerkungen 20 und 21 angeführten Reliefs, in denen das
gleiche Verhältnis begegnet: das Auffällige des Gröfsenunterschiedes bei gleicher
Richtung der Bewegung und gleicher Stellung zum Altar beruht einfach auf der
engen Anfügung der Adorantenhguren. Ihrer Mehrzahl nach beziehen sich die ge-
nannten Analogien auf Darstellungen des das Rofs führenden oder reitenden Heros^°;

A So Duhn Nr. 35.36 — Sybel Nr. 4635 (»roher
polis: Rechts Ante, daran der Adorant nach links,
links am Boden noch ein Stück des Altars. H.
0,40, L. 0,16.
*3) 4^7777777. AnA IV Taf. XX, B u. ö; vgl.
Fröhner, 777^7*. ^77 ZcMWi? Nr. 23.
16) Schreiber, Arch.Ztg.18y6 S. upf.; Friederichs-
Wolters Nr. ioy3; Benndorf, Mitth. d. röm. Inst.
I S. 1 iS.
i") Körte, Mitth. d. athen. Inst. IV Taf. XVI, III
S. 376f. Nr. 138 (»Grabtumulus«); Friederichs-
Wolters Nr. 1072 (»Grab oder Altar«). — Über
Körte Nr. 14. 188. 18$ vermag ich ohne eigene
Anschauung nicht zu urteilen.
16) Porphyr, awA*. 7^7777)4. c. 6; Neanthes von Kyzikos

bei Eustath. Odyss. ^305; Pollux 1,8; Bekker
16) Vgl. Körte Nr. 138. 140. 143. 144; Stephani
1873, S. 177 ff-! Milchhöfer,
Mitth. d. athen. Inst. IV S. 166; Furtwängler,
ebenda VIII S. 36p ff; Friederichs-Wolters
s. 327-
gezählten Beispielen der Sammlung Saburoff,
sowie des British und des South-Kensington-Mu-
seums (Letzteres — Michaelis, anc. marbles S. 4S3
Nr. 14, und im Index, wo der Heros als Dioskur
gedeutet wird), ist aufser dem thebanischen
Relief Körte Nr. 138 auch noch ein soeben von
C. L. Visconti, Z?M/7. <7777777777^. 7-777777777. XV
 
Annotationen