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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Studniczka, Franz: Antenor der Sohn des Eumares und die Geschichte der archaischen Malerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0148

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Pfeilers, der freilich auch nicht unbeträchtlich hoch gewesen sein wird. Hohe
Postamente scheinen überhaupt die Regel gewesen zu sein und hier spricht überdiefs
die, bis auf einen glatten Randbeschlag, sehr rauhe Bearbeitung der Oberfläche
dafür, dafs diese nicht sichtbar war. Die glatten Flächen, auch das Schriftfeld,
zeigen deutlich die Spuren des Sägens.
Das Weihgeschenk, welches die Basis trug, war, wie auch Robert S. 135
annimmt, ein Standbild. Die unregelmäfsige Form des für die Plinthe gemachten
0,033 bis 0,04 tiefen Einschnitts, wie sie folgende Zeichnung unter 1 wiedergibt, hat



sich offenbar eng an die äulseren Umrisse der Füfse angeschlossen. Die Statue
setzte, ähnlich der grofsen Mehrzahl der gleichzeitig gefundenen Frauengestalten
den linken Fufs ein wenig vor. Dals auch sie eine solche »Spesfigur« war, lehrt
die Ausbuchtung des hinteren Plinthenrandes bei A, welche ohne Zweifel durch
den hinten nachschleppenden Saum des Gewandes veranlafst isth Auch die Gröfse
der Füfse läfst sich unter den gemachten Voraussetzungen ziemlich sicher abschätzen;
sie betrug ein par Centimeter weniger als 0,30. Eine besonders zutreffende Probe
auf diese Schätzung bietet die ähnliche Plinthe einer kürzlich aus dem Heiligtum
des Ptoischen Apollon in das Centralmuseum zu Athen gekommenen nackten
JünglingsfiguU, welche bei 0,30 Fufslänge selbst 0,34 Länge hat. Allerdings schreiten
die Füfse dieser Figur stärker aus, als diefs für eine weibliche Figur vorauszusetzen
ist, aber dafür braucht die Plinthe nicht auch noch für die Gewandschieppe Raum
zu bieten. Das entsprechende Maafs unserer Plinthe, das wir nur um etwa 0,02
geringer annehmen müssen als das des Ausschnitts in der Basis, um für den voraus-

3) In ihnen mit Robert S. 135 Athena Ergane zu
erkennen werden sich schwerlich Viele ent-
schliefsen. Für die auch Mitt. d. arch. Inst.
Athen 1886 XI S. 337 ausgesprochene Deutung
mehren sich die Gründe.
b Vergl. z. B. E^*Qu. dp/. 1884 Tf. 8, 4, oder die

die Statuette Ecp*f;p- 1883 Tf. 8 Mitte, wo die
3) AW/. ^ 1887 XI S. 185 f. Holleaux;
die Statue Tf. 8.
 
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