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Schaefer, Johann Georg
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Offenbach — Darmstadt: Bergstraesser, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.18296#0032
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KREIS OFFENBACH

Römerstrasse genannt wird. Durch das Waldgebiet Bulau zieht ein von den Ein-
geborenen mit dem Namen Pohlgraben bezeichneter Doppelgraben in südöstlicher
Richtung gen Urberach; ein zweiter ausgesteinter einfacher Graben, Landwehr
genannt, führt ganz in der Nähe von Dietzenbach zum Oberfeld.
Grabhügel, ^m westiicnen Ende des Winerertsberges, am sogenannten Schlag: auf der

Volkssagen ö O ' • o ö

ehemaligen Grenzscheide zwischen den Gebieten Hanau und Isenburg, ebenso in
der Bulau liegen zahlreiche Grabhügel gruppenweise beisammen. Mehrere wurden
in den letzten Jahrzehnten geschleift und zu Ackerboden benutzt. Im Jahre 1845
stiess man auf freiem Felde beim Anlegen einer Grube auf ein grosses Aschen-
gefäss, dessen Inneres kleinere Schalen barg. Die Gefässe zerbrachen bei der
Ausgrabung. Ein dabei liegender Armring aus Bronze von seltener Schönheit kam
nach Friedberg in Privathände. Ein 1875 gemachter Fund bestand in einem von
Aschenurnen umstellten Steinkranz. — An den Namen des südlich vom Orte sich
erhebenden und aus schwarzem Porphyr bestehenden Hexenberges knüpfen sich
im Volksmund Sagen von Hexen, die auf seinem Gipfel in gewissen Nächten ihr
Wesen treiben.

Literatur. Wagner, G. W. J., Die Wüstungen im Grossherzogthum Hessen, Darmstadt
1862, S. 209. — Archiv für Hessische Geschichte und Alterthumskunde I, 328; VI, 19 und ff.
— Walther, Dr. Ph., Alterthümer der Vorzeit, Darmstadt 1869, S. 55.
 
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