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Schaefer, Johann Georg
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Offenbach — Darmstadt: Bergstraesser, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.18296#0213
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SELIGENSTADT

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fenster ein, über denen aus kleineren kreisrunden Oeffnungen ein zweiter Licht-
strom in's Innere dringt und die Beleuchtung des Chorraumes wirkungsvoll steigert.
In den sechs Polvgonwinkeln des Chorhauptes stehen leichte Säulen zwischen den
Lichtgaden flächen. Aus ihren Kapitalen und aus den Kapitalen der flankirenden
Säulen am Eingang dieses Bautheiles wächst das Rippenwerk des Gewölbes hervor,
welches einem rosettenförmigen Schlussstein zustrebt. (Vergl. Abb. Nr. 54.)

Ueberall in dieser reichen Formengebune; macht sich ein Dramr nach Leichtisr- Ze,tstelluns f

00 00 Ostparthie

keit, Schlankheit und lebendiger Theilung der Massen bemerkbar, welcher in
vielen Zügen auffallend an die architektonische Gliederung und ornamentale
Ausstattung der östlichen Bautheile der Pfarrkirche zu Gelnhausen erinnert. Mit
diesem Bauwerk dürften darum Vierung und Chor zu Seligenstadt die gleiche Ent-
stehungszeit gemein haben, nämlich die vorgerücktere erste Hälfte des 13. Jahr-
hunderts, als letztes Stadium der Epoche des Uebergangstvles in den mittel-
rheinischen Landen.
 
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