EINLEITUNG.
Das Bezirksamt Cham hat einen Flächeninhalt von 366,67 qkm. Es zählt
49 Gemeinden mit 314 Ortschaften, darunter zwei Städte: Cham und Furth i. W.
Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1905 29545 Seelen. (Uber weitere statistische
Angaben vgl. Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, 65. Heft der Beiträge
zur Statistik des Königreichs Bayern, herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statistischen
Bureau, München 1904. — HANS BRAUN, Statist. Amtshandbuch f. d. Regierungsbezirk
Oberpfalz u. v. Regensburg, Regensburg 1903, S. 24 ff.)
Das Bezirksamt grenzt im Osten an das Bezirksamt Kötzting (Niederbayern),
im Süden an das Bezirksamt Bogen (Niederbayern), im Westen an das Bezirksamt
Roding, nördlich an das Bezirksamt Waldmünchen und an das Königreich Böhmen.
Der nördliche Teil des Bezirksamts gehört zum Böhmerwald, der südliche
Teil zum Bayerischen Wald.
Das Gestein teilt sich in Gneis und Granit. Der Süden des Bezirkes wird
von dem Quarzgebilde des Pfahls durchzogen (Schloß Thierlstein).
Das Bezirksamt wird in der Richtung von Osten nach Westen vom Regen
durchschnitten, dem von Nordosten her die Chamb zuflieCt. An landschaftlichen
Reizen ist das Gebiet reich. Bestimmend profiliert wird es durch den Katzberg und
den dichtbewaldeten Buchberg in nächster Nähe von der Stadt Cham, in weiterer
Entfernung davon durch den Lamberg (ca. 600 m über dem Meer) und die isolierte
Rundinger Bergkuppe mit ihrer weithin schauenden Ruine.
Der nutzbare Boden umfaßt 34825 ha, davon 10 240 ha Wald, 999 ha Hutungen,
113 ha Weide, 8940 ha Wiesen, 14533 ha Acker- und Gartenland.
Als Bausteine wurden in alten Zeiten vorherrschend Bruch- und Feldsteine aus
Gneis verwendet. Zu Quadern (Buckelquadern) verarbeiteter Granit findet sich vor
allem an dem mächtigen Bau des sog. Odenturmes bei Chameregg, dann auch auf dem
Sattelpeilnstein als Überrest der einstigen Burg. Bedeutende Granitbrüche besitzt
der Bezirk besonders am Blauberg bei Kothmaißling und in der nächsten Umgebung
der Stadt Cham in nordöstlicher Richtung. Ziegelbrennereien sind verhältnismäßig
wenig anzutreffen; das Bezirksamt zählt deren fünf, wovon drei in der Nähe der
Stadt Cham liegen. (Vgl. W. GöTZ, Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern,
U [1903], 760 ff., wo auch Näheres über die Bodengestalt des Bezirksamts sich
findet. — C. W. GüMBEL, Geognostische Beschreibung des ostbayerischen Grenz-
gebirges, Gotha 1868. — Ders., Geologie von Bayern, 2 Bde., Kassel 1888 u. 1894.
Heft VI.
Das Bezirksamt Cham hat einen Flächeninhalt von 366,67 qkm. Es zählt
49 Gemeinden mit 314 Ortschaften, darunter zwei Städte: Cham und Furth i. W.
Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1905 29545 Seelen. (Uber weitere statistische
Angaben vgl. Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, 65. Heft der Beiträge
zur Statistik des Königreichs Bayern, herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statistischen
Bureau, München 1904. — HANS BRAUN, Statist. Amtshandbuch f. d. Regierungsbezirk
Oberpfalz u. v. Regensburg, Regensburg 1903, S. 24 ff.)
Das Bezirksamt grenzt im Osten an das Bezirksamt Kötzting (Niederbayern),
im Süden an das Bezirksamt Bogen (Niederbayern), im Westen an das Bezirksamt
Roding, nördlich an das Bezirksamt Waldmünchen und an das Königreich Böhmen.
Der nördliche Teil des Bezirksamts gehört zum Böhmerwald, der südliche
Teil zum Bayerischen Wald.
Das Gestein teilt sich in Gneis und Granit. Der Süden des Bezirkes wird
von dem Quarzgebilde des Pfahls durchzogen (Schloß Thierlstein).
Das Bezirksamt wird in der Richtung von Osten nach Westen vom Regen
durchschnitten, dem von Nordosten her die Chamb zuflieCt. An landschaftlichen
Reizen ist das Gebiet reich. Bestimmend profiliert wird es durch den Katzberg und
den dichtbewaldeten Buchberg in nächster Nähe von der Stadt Cham, in weiterer
Entfernung davon durch den Lamberg (ca. 600 m über dem Meer) und die isolierte
Rundinger Bergkuppe mit ihrer weithin schauenden Ruine.
Der nutzbare Boden umfaßt 34825 ha, davon 10 240 ha Wald, 999 ha Hutungen,
113 ha Weide, 8940 ha Wiesen, 14533 ha Acker- und Gartenland.
Als Bausteine wurden in alten Zeiten vorherrschend Bruch- und Feldsteine aus
Gneis verwendet. Zu Quadern (Buckelquadern) verarbeiteter Granit findet sich vor
allem an dem mächtigen Bau des sog. Odenturmes bei Chameregg, dann auch auf dem
Sattelpeilnstein als Überrest der einstigen Burg. Bedeutende Granitbrüche besitzt
der Bezirk besonders am Blauberg bei Kothmaißling und in der nächsten Umgebung
der Stadt Cham in nordöstlicher Richtung. Ziegelbrennereien sind verhältnismäßig
wenig anzutreffen; das Bezirksamt zählt deren fünf, wovon drei in der Nähe der
Stadt Cham liegen. (Vgl. W. GöTZ, Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern,
U [1903], 760 ff., wo auch Näheres über die Bodengestalt des Bezirksamts sich
findet. — C. W. GüMBEL, Geognostische Beschreibung des ostbayerischen Grenz-
gebirges, Gotha 1868. — Ders., Geologie von Bayern, 2 Bde., Kassel 1888 u. 1894.
Heft VI.