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Hoffmann, Richard [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,6): Bezirksamt Cham — München, 1906

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36889#0111

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Chammünster.

§7

Die Mauertechnik und die Formen der Tür und der Fenster weisen den Bau der Kam er.
romanischen Periode zu. Als Entstehungszeit darf das 12. Jahrhundert angenommen
werden. Die Kapelle ist zu vergleichen mit der ehemaligen St. Michaelskapelle bei
St. Emmeram in Regensburg und mit dem Karner in Pfaffenhofen bei Kastl, B.-A.
Neumarkt in der Oberpfalz. Eine interessante Parallele hierzu bot auch die 1827
abgetragene St. Michaelskirche in Eger, deren ausführliche Beschreibung bei BERNHARD
ORUEBER, Die Kaiserburg zu Eger und die an dieses Bauwerk sich anschließenden
Denkmale, Leipzig 1864, S. 37. Besonders zahlreich sind rechteckige romanische
Friedhofkapellen in Tirol.
1809 wurden die Gewölbe mit einer Betonschicht abgedeckt. Beim Abräumen
des auf den Gewölben ruhenden Bauschuttes fanden sich ein alter Weihwasserstein
(jetzt in der Pfarrkirche am Nordportal, vgl. oben S. 69) und eine größere Anzahl
Werkstücke von starken, einfach abgefasten Gewölberippen, darunter ein Rippen-
kreuz mit angearbeitetem Schlußsteinornament und das Scheitelstück eines Gurt-
bogens, besetzt mit Bandwerk. (Fig. 68.) Ein Teil dieser Werkstücke ist jetzt als



Einfassung des Lehrergartens benützt; die interessantesten werden im nördlichen
Zugang zur Westempore der großen Kirche aufbewahrt. Die Rippenstücke gehören
dem 13. Jahrhundert an. Sie rühren von einem Gewölbe mit großer Spannweite her.
Von der kleinen Katharinenkapelle über dem Beinhaus können sie also schwerlich
stammen, obwohl der F'undort dafür spricht. Sollten sie Überreste des ersten Chor-
gewölbes der großen Kirche sein? Die Frage bedarf noch der Untersuchung.
1902 wurden die zahlreichen menschlichen Gebeine, die bis ins 16. Jahrhundert
und vielleicht noch länger beim Ausschachten neuer Gräber dem Friedhofe ent-
nommen und im Karner aufbewahrt worden waren, herausgenommen, untersucht und
neu geordnet. Man zählte gooo Schädel.

DALKING.
KATH. PFARRKIRCHE ST. PETER. Früher Filiale vonArnschwang. t'farrkirchc.
1666 Benefizium von den Nothaft aufRunding gestiftet. 1697 Pfarrei. Matrikel R.,
S. 60, 490. — VO. X, 118 Anm.; XXVII, 412; XXXVI, 56; LIII, 153, 154. —
ZiMMERMANN, Kalender IV, 179. — Verhandlgn. des Hist. Ver. i. d. Unterdonau-
kreise, Passau, Heft 1 (1834), 46. — R. ScHUEGRAE, Chronik von Dalking. MS. im
 
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