Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hoffmann, Richard [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,6): Bezirksamt Cham — München, 1906

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36889#0169

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Untertraubenbach.

141

UNTERTRAUBENBACH.
KATH. KIRCHE ST. MARTIN. Expositur von Schorndorf. Matrikel R., Kirche.
S. 75. — VO. VII, 140; XXVI, 334; LIII, 156. — MB. XXVI, 39. — RiED I, 321.
— WENtNG IV, 23. — ZiMMERMANN, Kalender IV, 17p. — JoH. PREM, Kurze Chronik
der Schlösser Thierlstein und Traubenbach, im Erzähler, Unterhaltungsbeilage zum
Amtsblatt für die Kgl. Bezirksämter Cham und Roding, 18)76, Nr. 33 u. 34.
Ansicht. Ölgemälde imPfarrhof zu Cham, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Frauenkloster Obermünster zu Regensburg hatte in Untertraubenbach eine
Propstei. (RiED I, 321.) Untertraubenbach war bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts
Pfarrei, auf welche der Erzdekan von Cham präsentierte. (Matrikel R., S. 74.)
Die Kirche ist laut Jahreszahl an der Westtüre 1719 erbaut. Beim großen
Dorf brande vom 16. April 1813 wurde sie schwer beschädigt. 1814 der obere Teil
des Turmes neu aufgebaut und die Kirche wieder hergestellt.
Eingezogener Chor mit einem Joch und halbrundem Schluß. Langhaus drei
Joche. Chor und Langhaus Tonne mit Stichkappen auf Pilastern. Turm südlich
vom Chor. Satteldach mit Treppengiebel. Westliches Vorzeichen.
Altäre und Kanzel, moderne Renaissance. Einrichtung.
Schöngeschnitztes Chorgestühl, durch Pilaster mit ornamentalen Flach-
schnitzereien gegliedert. 18. Jahrhundert. In der Rokokobekrönung die ge-
schnitzten Wappen der Grafen von Taufkirchen und der Freiherrn von Köck auf
Thierlstein.
Grabsteine: 1. Johann Nepomuk Freiherr von Köck »auf Tyrlstain und Grabsteine.
Traubenbach, kurfürstl. Kästner, Mauthner und Sallz-Beambter in Rossenheimb«,
Y 8. Februar 1761, im go. Lebensjahre. Solnhofer Stein mit Wappen. — 2. Maria
Josepha Freifrau von Pfetten, geb. von Pettenkofen auf Thierlstein und Traubenbach,
Y 16. Mai 1800, im 76. Lebensjahre. Solnhofer Stein mit Allianzwappen. — 3. In der
Sakristei im Boden Grabstein des »Joachim Pelckhover, Verwalter zu Tirlstein
und Draumpach«, *j* 1697, im 42. Lebensjahre. Solnhofer Stein. Abgebildet im
Grabsteinbuch des Freisinger Fürstbischofs JOHANN FRANZ ECKER von Kaphng
[169g—1727], cgm. 2267, tom. II, fol. 111, woselbst aber als Sterbedatum fälschlich
igQ7 angegeben. Ebenda abgebildet der nicht mehr vorhandene Grabstein des
Bernhardt »vonTirling zumTirlingstein«, *}* ig. Dezember ig7i, und seiner Gemahlin
Sibilla, gebor. Marschallin von Pappenheim, *j* 27. März ig68; unten am Stein die
beiden Wappen.
Monstranz, Kupfer, vergoldet. Rokokomuschelwerk. H. 0,68 m.—-Kelch, Geräte.
Silber, vergoldet. Mit getriebenem Laub-und Bandwerk. Beschauzeichen Augsburg;
Meistermarke undeutlich. Im Fuß: U<?<77yA!f7V';'7M7M' zw; AV/M Barock.
Um 1720. H. 0,227 m- — Kelch, Silber, vergoldet. Mit getriebenem Rokoko-
muschelwerk. Ohne Zeichen und Marke. H. 0,26m. — Meßkännchen mit
Teller, Silber, mit getriebenem Laub- und Bandwerk und der Inschrift: AfaTva Z?37'A?7*%
zw; ,SZ%ziw;<r/M M/* Afugw;. Zeichen und Marke nicht mehr kenntlich. Um 1720. —
Rauchfaß, Silber getrieben. Beschauzeichen Augsburg (?); Meistermarke is. Empire.
Glocken. Zwei von 1814. Glocken
SEELENKAPELLE. In der architektonisch unbedeutenden Seelenkapelle Seeien-
an die Wand gemalter Rokokoaltar und Reste von Wandmalereien. Bauer- ehe-
lich. 18. Jahrhundert.
 
Annotationen