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Hoffmann, Richard [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,6): Bezirksamt Cham — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36889#0181
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Kunststatistische Übersicht.

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Schlichte Kanzeln des späten Barock begegnen in Katzberg und Schorndorf;
eine reichere desselben Stilcharakters findet sich in Sattelpeilnstein. Eine zierliche
Frührokokokanzel besitzt die Expositurkirche zu Grafenkirchen. Rokokokanzeln
sind in der Spitalkirche zu Cham, der Pfarrkirche zu PemHing, die reichste des Be-
zirkes, und in der Schloßkapelle zu Waifenbrunn. Eine Kanzel des klassizistischen
Rokoko ist in Vilzing.
Ein Chorgestühl des Spätbarock um 172g behndet sich in der Stadtpfarrkirche
von Furth i. W., ein Chorgestühl mit zierlicher, geschnitzter Rokokobekrönung steht
in der Expositurkirche zu Untertraubenbach.
Kirchenstühle im späteren Barockstil aus dem frühen 18. Jahrhundert sehen
wir in Arnschwang, Furth i. W. (Pfarrkirche) und PemHing. Ihre reichgeschnitzten
Wangen zeigen vollsaftiges Laub- und Rankenwerk. Einfache Rokokokirchenstühle
begegnen in der Hl. Kreuzkirche zu Furth i. W. und in der Pfarrkirche zu
Schorndorf.
Im Aulbau wie in der reichen Giebelbekrönung sind die Barockbeichtstühle
der Pfarrkirchen von Arnschwang und Furth i. W. beachtenswert. Sie weisen auf ein
und denselben Meister hin.
Ein Orgelgehäuse im Übergang von Barock zum Rokoko Hndet sich in PemHing,
eine reichaufgebaute Rokokoorgel in der Pfarrkirche von Furth i. W.
Von anderen Schnitzarbeiten auf dem Gebiete der kirchlichen Einrichtungs-
gegenstände nennen wir die zierlichen Ankleidetische des Rokoko in der Sakristei
der Pfarrkirche zu Dalking und in der Unterkirche der Further Pfarrkirche, den
reichen Rokokotabernakel in der Sakristei der Pfarrkirche zu Cham, sowie einen
hübschen Frührokokorahmen in der Schloßkapelle zu LoiHing um 1740.
Ganz einheitliche Innenausstattungen sind selten und nur in der Spitalkirche
zu Cham, sowie in den Pfarrkirchen PemHing, Sattelpeilnstein und Schorndorf zu
Hnden. Künstlerisch am höchsten steht die Einrichtung in PemHing.
Zwei interessante Taufsteine aus der romanischen, bzw. Übergangsperiode haben
sich in der Kirche zu Chammünster erhalten. Mittelalterliche (spätgotische), halbei-
rundförmige Taufsteine treffen wir in Dalking und Grafenkirchen.
Ein Renaissancetaufstein von eleganter Form mit gedrehtem Fuß und Flach-
ornamenten am Becken steht in Schorndorf.
Ein mittelalterlicher Weihwasserstein von roher Gestalt ohne Zierformen auf
hohem Säulenfuß lindet sich in der Kirche zu Chammünster.

V. GLOCKEN.
Die älteste Glocke im Bezirksamt hängt im Nordturm der Pfarrkirche zu
Chammünster mit Umschrift in gotischen Majuskeln aus der Zeit um 1300. Die
Kirche in Wilting besitzt eine Glocke aus dem Jahre 1405 mit schöngegossenem
Spitzbogenfries.
Aus dem 17. Jahrhundert Hndet sich eine Glocke in PemHing (1645) von den
Glockengießern Jean Gerhard und Martin Rolin.
 
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