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Hoffmann, Richard [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,6): Bezirksamt Cham — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36889#0170
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142

VI. B.-A. Cham.

Ehern.Schloß.





EHEMALIGES SCHLOSS. VO. VI, 28, 339; XIII, 344; XXV, 145;
XXVI, 39, 417; XXVII, 408, 413. — Reg. Boic. VI, 229. — RiED I, 321. — OEFELE
II, 317. — HuND III, 700 f. — A. SPERL, Vierteljahrsschrift für Wappenkunde,
herausgeg. vom Verein Herold XXVIII (1900), 338. — JoH. PREM, Kurze Chronik
der Schlösser Thierlstein und Traubenbach, Der Erzähler, Unterhaltungsbeilage zum
Amtsblatt der Kgl. Bezirksämter Cham u. Roding 1896, Nr. 14—42. — R. ScHUEGRAF,
Chronik von den Schlössern Thtirlstein und Traubenbach, k. Landgerichts Cham,
mit der Genealogie der Ttirlinger u. Traubenbacher, 1834. MS. im Hist. Ver. O. 827.
Ansicht. Ölgemälde imPfarrhof zu Cham, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Der Ort war der Sitz des Geschlechtes der Traubenbacher, das schon ca. 1180
genannt wird. (MB. XXVII, 27.) Ende des 14. Jahrhunderts (MB. XXVII, 234) kam
das Schloß in den Besitz der Ttirlinger von Thierlstein (MB. XXVI, 417), die bis in
das 17. Jahrhundert hinein auf Traubenbach saßen, sodann durch Kauf an die
Pollinger. (A. SPERL, S. 338.) 1630—1761 hatten Untertraubenbach die Freiherren
von Kekh, 1768—1783 Baron Pfetten, dann Max Graf von Taufkirchen, zuletzt Frei-
herr von Schacky inne.
Das Schloß brannte am 16. April (Gründonnerstag) 1813 vollständig ab.
Am Wege von Untertraubenbach nach Thierlstein STEINFIGUR des
hl. Johann Nepomuk in Dreiviertellebensgröße. Granit. Spätes 18. Jahrhundert.

VILZING.
KATH. KIRCHE ST. LAURENTIUS. Filiale von Cham. Matrikel R.,
S. 38. — VO. LIII, 134. — ZiMMERMANN, Kalender IV, 172. -— R. ScHUEGRAF,
Chronik über Vilzing. MS. im Hist. Ver. O. 372. — Ders., Die Zukirche Vilzing
zu Chammünster. MS. im Hist. Ver. O. 862.
Zur Zeit der Reformation selbständige Pfarrei. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts
Filiale von Cham.
Die nach Süden gerichtete Kirche hat eingezogenen, dreiseitig geschlossenen
und gewölbten Chor und flachgedecktes Langhaus. Man richtete die Kirche im
Anfang des 18. Jahrhunderts nach Süden, um den Ostturm, der den alten Chor
enthält, beibehalten zu können. Auch die Nord- und ein Teil der Westwand des
Langhauses der alten Kirche wurden beim Umbau mitbenutzt. Im Untergeschoß des
Turmes (im ehemaligen Chor) Spuren eines grätigen Kreuzgewölbes, in der Ostwand
ein gotisches Fenster mit Resten von Nasen (lichte Weite 0,30 m). Gedrückter
runder Chorbogen. Mauerstärke fast 2 m. 14. Jahrhundert. Im Turm ist der ehe-
malige aus Granitsteinen aufgeführte Altar noch erhalten.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde an die Nordwand des Turmes eine Seelen-
kapelle gebaut.
Hochaltar mit vier gedrehten Säulen vor Pilastern und den seitlichen, fast
lebensgroßen Holzfiguren St. Peter und Paul. Altarblatt, Martyrium des hl. Stephanus,
mäßig gut. Im oberen Auszug Ölbild der Krönung Mariens. Barock, um 1710.
Seitenaltäre, modern romanisch.
Kanzel, Rokoko mit klassizistischen Motiven. Spätes 18. Jahrhundert.
Monstranz, Kupfer, vergoldet. Empire. H. 0,63 m. — Kelch, Silber,
vergoldet. Sechs Emailmedaillons mit Passionsszenen in Laub- und Bandwerk-
ornamenten. Ohne Zeichen und Marke. Barock, um 1720. Rückwärts am Fuße
 
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