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VI. B.-A. Cham.
Bau-
schiffen ruhen die Gewölbe an der Außenseite auf kräftigen Wandpfeilern und
Schildbögen; profilierte Kragsteine mit Dreieckschildchen nehmen hier die Rippen
auf (vgl. Fig. 40); an einem dieser Dreieckschildchen im östlichsten Joch des süd-
lichen Seitenschiffes das Wappen der Poißl; an der Innenseite sitzen die Rippen
dagegen unmittelbar auf den Pfeilerkämpfern und am Auflager ist gleich wie im
Mittelschiff ein Dreieckschildchen ausgemeißelt.
Im Mittelschiff im westlichen Joch eine unterwölbte Empore, zu der von den
Seitenschiffen zwei überwölbte steinerne Treppen führen. An der Brüstung gegen
das Mittelschiff zu stand (wie gewöhnlich auf den gewölbten mittelalterlichen West-
emporen) in der Mitte sicher einst ein Altar; die schwache Ausladung der östlichen
Außenseite der Brüstung zeigt den ehemaligen Standort der Mensa an. An der
Unterwölbung der Westempore das Wappen der Raindorfer (vgl. unten S. 76 den
Grabstein Nr. 49), ferner ein Dreieckschild, worauf zwei gekreuzte Hände als Wappen-
bild. Offenbar trugen die Raindorfer wesentlich zu den Kosten der Empore bei.
Im Chor zweigeteilte Fenster mit Vierpäßen im Maßwerk, in den Seiten-
schiffen dreigeteilte Fenster mit Fischblasenmaßwerk. (Fig. 39.) In der Westwand
zwei kleinere und ein größeres Fenster. Unter dem südöstlichen Fenster des Chor-
schlusses eine zweigeteilte Bogenblende in Relief, Versuch einer Wandbelebung.
(Vgl. den Querschnitt Fig. 3g.) In der Hochwand des Mittelschiffes große fenster-
artige Öffnungen, im Stichbogen überdeckt, ehemals nach den Seitenschiffdachböden
geöffnet, vor etwa zehn Jahren zugemauert. (Vgl. Tafel 11 und Fig. 34—36.)
Fig. 38. Chammünster. Steinbank an einem Pfeüer der Pfarrkirche.
Das Hauptportal ist im Süden, mit Mittelpfosten, mit Kehlen und kräftigem,
sich überschneidendem Rundstab profiliert. (Fig. 43 u. 44.) Nebenportale im Westen
und im Norden, beide spitzbogig, mit sich überschneidendem Rundstab im Profil
des Gewändes. (Fig. 4g.)
Am Langhaus ringsum ein (abgetreppter) Sockel, der konform den Pfeiler-
sockeln des Innern mit Kehle und Fasen profiliert ist. Am Chor und Nordturm
ein Sockel mit Karniesprofil. Am erneuerten Südturm hat der neue Sockel irrtümlich
das Sockelprofil des Langhauses erhalten. Am Chor Strebepfeiler, zweimal abgesetzt,
VI. B.-A. Cham.
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schiffen ruhen die Gewölbe an der Außenseite auf kräftigen Wandpfeilern und
Schildbögen; profilierte Kragsteine mit Dreieckschildchen nehmen hier die Rippen
auf (vgl. Fig. 40); an einem dieser Dreieckschildchen im östlichsten Joch des süd-
lichen Seitenschiffes das Wappen der Poißl; an der Innenseite sitzen die Rippen
dagegen unmittelbar auf den Pfeilerkämpfern und am Auflager ist gleich wie im
Mittelschiff ein Dreieckschildchen ausgemeißelt.
Im Mittelschiff im westlichen Joch eine unterwölbte Empore, zu der von den
Seitenschiffen zwei überwölbte steinerne Treppen führen. An der Brüstung gegen
das Mittelschiff zu stand (wie gewöhnlich auf den gewölbten mittelalterlichen West-
emporen) in der Mitte sicher einst ein Altar; die schwache Ausladung der östlichen
Außenseite der Brüstung zeigt den ehemaligen Standort der Mensa an. An der
Unterwölbung der Westempore das Wappen der Raindorfer (vgl. unten S. 76 den
Grabstein Nr. 49), ferner ein Dreieckschild, worauf zwei gekreuzte Hände als Wappen-
bild. Offenbar trugen die Raindorfer wesentlich zu den Kosten der Empore bei.
Im Chor zweigeteilte Fenster mit Vierpäßen im Maßwerk, in den Seiten-
schiffen dreigeteilte Fenster mit Fischblasenmaßwerk. (Fig. 39.) In der Westwand
zwei kleinere und ein größeres Fenster. Unter dem südöstlichen Fenster des Chor-
schlusses eine zweigeteilte Bogenblende in Relief, Versuch einer Wandbelebung.
(Vgl. den Querschnitt Fig. 3g.) In der Hochwand des Mittelschiffes große fenster-
artige Öffnungen, im Stichbogen überdeckt, ehemals nach den Seitenschiffdachböden
geöffnet, vor etwa zehn Jahren zugemauert. (Vgl. Tafel 11 und Fig. 34—36.)
Fig. 38. Chammünster. Steinbank an einem Pfeüer der Pfarrkirche.
Das Hauptportal ist im Süden, mit Mittelpfosten, mit Kehlen und kräftigem,
sich überschneidendem Rundstab profiliert. (Fig. 43 u. 44.) Nebenportale im Westen
und im Norden, beide spitzbogig, mit sich überschneidendem Rundstab im Profil
des Gewändes. (Fig. 4g.)
Am Langhaus ringsum ein (abgetreppter) Sockel, der konform den Pfeiler-
sockeln des Innern mit Kehle und Fasen profiliert ist. Am Chor und Nordturm
ein Sockel mit Karniesprofil. Am erneuerten Südturm hat der neue Sockel irrtümlich
das Sockelprofil des Langhauses erhalten. Am Chor Strebepfeiler, zweimal abgesetzt,