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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0063
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Friedersried.

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senen romanischen Fenster auf. Alte Leute erzählen, daß das Gewölbe vor etwa Kath. Kirche.
180 Jahren wegen Einsturzgefahr abgetragen wurde. An Stelle des Gewölbes wurde
eine flache Declce eingezogen. Die Säulchen haben wulstförmige Basen mit Eckknollen.

Im westlichen Joch eine von zwei Kreuzrippengewölben unterfangene Westempore; die
Rippen haben halbkreisförmiges Profil. Die Westempore ist, wie gewöhnlich in der roma-
nischen Periode, als eigene Emporkirche beliandelt, auf der die Ecksäulen und Wand-
pfeiler mit eigenen Basen und Sockeln von neuem ansetzen. Unten fiihrt in der west-
lichen Giebelmauer eine rechteckige, nicht verschließbare Türöffnung in die Mauer-
dicke, wo man südwärts über eine 57 cm breite Treppe von 15 Stufen, die von
rechtwinklig tibereinander vorgekragten Steinen iiberdeckt ist, zur Westempore hinauf-
steigt; der Ausgang zur West-
empore ist wieder rechteckig;
gegeniiber letzterem Ausgang
war einst gegen Westen eine
zweite ebensolche öffnung,
durch die man von außen un-
mittelbar auf die Westempore
gelangen konnte. Der halb-
runde Chorbogen ruht auf
Kämpfern mit doppeltem Kar-
niesprofil. Karniesprofil hat
auch der Sockel außen am
Langhaus. Südlich, unter der
Empore, der alte Eingang, jetzt
verändert und rechteckig ge-
staltet, von einem großen halb-
kreisförmigen Bogen umfaßt,
der auf romanischem Kämpfer
mit Wulst ruht u'nd vor der
Mauer vortritt. Die Strebe-
pfeiler der Siidseite sind Zutat
der Gotik. Das Äußere ist jetzt
verputzt. Doch ist an der Nord-
seite die Verblendung mit Sancl-
stein- und Granitquadern von
etwa 32—37 cm Schichtenhöhe
sichtbar. Das Langhaus ent-
stammt der Frühzeit des 13.

Jahrhunderts. Die Decke mit
hoher Hohlkehle in ihrer jet-
zigen Form aus dem 18. Jahr-
hundert.

Die Kirche erweckt durch
ihre eigenartige Gewölbeanlage
besonderes Interesse. Die Ern-
pore war mit zwei Kreuzrippen-
gewölben überdeckt, deren öst-

liche Stirnbögen auf dem Starken Fig. 22. Friedersried. Grundriß der Kirche.

Kunstgeschichtl.

Wiirdigung.
 
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