46
I. B.-A. Roding.
Tfeiler an der. EMPCVRE'
Kämpfer. am
Chorbogen
Kath. Kirche. Mittelpfeiler der Empore ruhten. Man könnte annehmen, daß die beiden folgenden
Joche einschiffig angelegt waren, mit Kreuzrippengewölben, wobei lediglich, an die
Konstruktion des sechsteiligen Kreuzgewölbes anknüpfend, die an die Emporüber-
wölbung unmittelbar anschließende Gewölbekappe durch eine auf dem Empormittel-
pfeiler aufsitzende Grat-
rippe halbiert war. Damit
steht aber die, dreifache
Halbsäulenvorlage an der
Ostseite des Empor-
mittelpfeilers in Wider-
spruch; diese läßt nicht
eine einzige, sondern
drei Rippen, nämlich
eine Gurtrippe und zwei
Diagonalrippen erwarten,
führt also zur Annahme
eines weiteren, jetzt be-
seitigten Mittelpfeilers
zwischen dem folgenden
Wandpfeilerpaar. Sieht
man von der vermutlich
zweischiffigen Gestaltung
des Langhauses ab, so
kann die Kirche in Pa-
rallele mit zwei böhmi-
schen romanischen Bau-
ten gesetzt werden: mit
der Pfarrkirche zu Pod-
worow und der Kapelle
St. Nikolaus zu Podwinetz
bei Jungbunzlau. (Vgl.
über diese Bernhard
Grueber, Mitteil. d. k. k.
Zentralkommission, Bd.
XVI [1871], S. CXXff.,
und Joseph Neuwirth,
Gesch. d. christl. Kunst
in Böhrnen, Prag 1888, S.
219 ff. und 2 2 9 ff-) Für die
Empore ist auch die An-
lage in der profanierten
St. Nikolauskirche in der
Vorstadt Venedig von Nabburg in der Oberpfalz zu vergleichen, einer dreischiffigen
romanischen Hallenkirche. Während in Podworow, Podwinetz und Nabburg die
Empore östlich gegen das Schiff durch Mauern, die mit gekuppelten Fensterchen
durchbrochen sind, abgeschlossen ist, öffnete sich in Friedersried die Empore in
zwei Bögen nach dem Schiffe; dies beweisen die zwei gegliederten Wandpfeiler, die
über der Emporenbrüstung aufsteigen. In Podworow ist auch der Platz der Altar-
)— 0.23 —
3
-0.U4— o.ZZ -4-o.u-I- 0.15 —k
•SoCKEL 1
ABQE5CHLAGtM "
0.2.2 -^-012.-4- 0. | 23 -ifc-
MflTL
Fig. 23. Friedersried. Details der Kirche.
I. B.-A. Roding.
Tfeiler an der. EMPCVRE'
Kämpfer. am
Chorbogen
Kath. Kirche. Mittelpfeiler der Empore ruhten. Man könnte annehmen, daß die beiden folgenden
Joche einschiffig angelegt waren, mit Kreuzrippengewölben, wobei lediglich, an die
Konstruktion des sechsteiligen Kreuzgewölbes anknüpfend, die an die Emporüber-
wölbung unmittelbar anschließende Gewölbekappe durch eine auf dem Empormittel-
pfeiler aufsitzende Grat-
rippe halbiert war. Damit
steht aber die, dreifache
Halbsäulenvorlage an der
Ostseite des Empor-
mittelpfeilers in Wider-
spruch; diese läßt nicht
eine einzige, sondern
drei Rippen, nämlich
eine Gurtrippe und zwei
Diagonalrippen erwarten,
führt also zur Annahme
eines weiteren, jetzt be-
seitigten Mittelpfeilers
zwischen dem folgenden
Wandpfeilerpaar. Sieht
man von der vermutlich
zweischiffigen Gestaltung
des Langhauses ab, so
kann die Kirche in Pa-
rallele mit zwei böhmi-
schen romanischen Bau-
ten gesetzt werden: mit
der Pfarrkirche zu Pod-
worow und der Kapelle
St. Nikolaus zu Podwinetz
bei Jungbunzlau. (Vgl.
über diese Bernhard
Grueber, Mitteil. d. k. k.
Zentralkommission, Bd.
XVI [1871], S. CXXff.,
und Joseph Neuwirth,
Gesch. d. christl. Kunst
in Böhrnen, Prag 1888, S.
219 ff. und 2 2 9 ff-) Für die
Empore ist auch die An-
lage in der profanierten
St. Nikolauskirche in der
Vorstadt Venedig von Nabburg in der Oberpfalz zu vergleichen, einer dreischiffigen
romanischen Hallenkirche. Während in Podworow, Podwinetz und Nabburg die
Empore östlich gegen das Schiff durch Mauern, die mit gekuppelten Fensterchen
durchbrochen sind, abgeschlossen ist, öffnete sich in Friedersried die Empore in
zwei Bögen nach dem Schiffe; dies beweisen die zwei gegliederten Wandpfeiler, die
über der Emporenbrüstung aufsteigen. In Podworow ist auch der Platz der Altar-
)— 0.23 —
3
-0.U4— o.ZZ -4-o.u-I- 0.15 —k
•SoCKEL 1
ABQE5CHLAGtM "
0.2.2 -^-012.-4- 0. | 23 -ifc-
MflTL
Fig. 23. Friedersried. Details der Kirche.