128 I. B.-A. Roding.
Kath.
Janner I, 268,444; II, 188, 521; III, 302,
323, 445> 45°- — VO. XIV, 200 f. — Al-
bert Hauck, Kirchengesch. Deutschlands,
Leipzig II 2 (1900), 599, 810. — Thomas
Glony , Monographie der Pfarrei Roding,
1845. MS. im Hist. Ver. O. 502. — Joseph
Rohrmüller, Monographie von Roding,i845-
MS. im Hist. Ver. O. 501.
Roding wird von allen Orten des Be-
zirksamts am friihesten erwähnt: am 15. Sept.
844 stellt Ludwig der Deutsche in Rotachin
eine Urkunde aus. (Böhmer-VIühlbacher,
Die Regesten des Kaiserreiches unter den
Karolingern I 2, 1379 [1340]. — Janner 1,
194. — P. Benedikt Braunmüller, Nam-
hafte Bayern im Kleide des hl. Benedikt,
zweiteReihe, MettenerProgramm 1881, S. 52.)
Wohl damals schon bestand in Roding ein
karolingischer Königshof. Sicher bezeugt ist
dieser 50 Jahre später: Am 2. August 896
schenkte Kaiser Arnulf der Kirche und könig-
lichen Kapelle, welche er zu Roding bauen
und zu Ehren des hl. Apostels Jakobus, des
hl. Pankratius und der von Rom in die Heirnat
mitgebrachten Heiligen hat weihen lassen,
zwei unbebaute Hufen und sechs Mansen
zu Pösing mit dem vollen Zins, ausgenommen, was den Fremden und den freien Slaven
gehört, fiir den Bedarf der Brüder. (. . . nos aecclesiam et regalem cappellam nostram,
quarn ad Rotagin a fundamentis construere iussimus et dedicare fecimus etc. Böhmer-
Mühlbacher I 2, 1920 [1869]. — Ried I, 76. — Dümmler, Gesch. d. Ostfränkischen Rei-
ches III 2, Leipzig 1888, S. 421, 477. — Janner I, 268. — Max Fastlinger, Karolin-
gische Pfalzen in Altbayern, Forschungen z. Gesch. Bayerns XII, 249.) Kaiser Arnulf
hegte seit seiner Erstürmung Roms beim Pankratiustor fiir St. Pankratius eine be-
sondere Verehrung. In der Folge kam das Stift in Roding an die Alte Kapelle in
Regensburg. In der päpstlichen Bulle fiir die Alte Kapelle vom 28. April 1185 ist
die Kirche von Roding als Besitz der Alten Kapelle angeführt. (Janner II, 188.)
Den Ort Roding aber verlieh Kaiser Heinrich II. am 9. September 1003 der bisehöf;
lichen Kirche zu Freising für den von ihr eingetauschten Ort Navua. Und mit
Roding auch den Wald Utinhard, Eisenhard östlich von Roding (von Uto und hart-
Wald, vgl. E. F'örstemann, Altdeutsches Namenbuch II [1859], 1428 und I 2 [1900],
1473. — Arnoldus et Chunradus de Outinhart als Zeugen in einer Urkunde des
Klosters Reichenbach von ca. 1180, MB. XXVII, 27) mit Ausnahme einer Förster-
hufe, ferner den Ort Dicherling und Zenzing. (Janner I, 445. — Mon. Germ.
Diplomata III, 66.) Wohl zwischen 1224 und 1270 (vgl. die Einleitung S. 4) ge-
langte Roding in den Besitz des bayerischen Herzogs. Uber den Bau der mittel-
alterlichen Kirche Rodings fehlen Nachrichten. Eine winzige Miniaturabbildung der
mittelalterlichen Kirche bietet Philipp Apian, 24 Bayrische Landtafeln, 1568. Die
Kirche war ohne Chor 70 Schuh lang; sie hatte eine flache Decke. (Lettl, S. 58.)
Fig. 108. Roding.
Taufstein in der Pfarrkirche.
Kath.
Janner I, 268,444; II, 188, 521; III, 302,
323, 445> 45°- — VO. XIV, 200 f. — Al-
bert Hauck, Kirchengesch. Deutschlands,
Leipzig II 2 (1900), 599, 810. — Thomas
Glony , Monographie der Pfarrei Roding,
1845. MS. im Hist. Ver. O. 502. — Joseph
Rohrmüller, Monographie von Roding,i845-
MS. im Hist. Ver. O. 501.
Roding wird von allen Orten des Be-
zirksamts am friihesten erwähnt: am 15. Sept.
844 stellt Ludwig der Deutsche in Rotachin
eine Urkunde aus. (Böhmer-VIühlbacher,
Die Regesten des Kaiserreiches unter den
Karolingern I 2, 1379 [1340]. — Janner 1,
194. — P. Benedikt Braunmüller, Nam-
hafte Bayern im Kleide des hl. Benedikt,
zweiteReihe, MettenerProgramm 1881, S. 52.)
Wohl damals schon bestand in Roding ein
karolingischer Königshof. Sicher bezeugt ist
dieser 50 Jahre später: Am 2. August 896
schenkte Kaiser Arnulf der Kirche und könig-
lichen Kapelle, welche er zu Roding bauen
und zu Ehren des hl. Apostels Jakobus, des
hl. Pankratius und der von Rom in die Heirnat
mitgebrachten Heiligen hat weihen lassen,
zwei unbebaute Hufen und sechs Mansen
zu Pösing mit dem vollen Zins, ausgenommen, was den Fremden und den freien Slaven
gehört, fiir den Bedarf der Brüder. (. . . nos aecclesiam et regalem cappellam nostram,
quarn ad Rotagin a fundamentis construere iussimus et dedicare fecimus etc. Böhmer-
Mühlbacher I 2, 1920 [1869]. — Ried I, 76. — Dümmler, Gesch. d. Ostfränkischen Rei-
ches III 2, Leipzig 1888, S. 421, 477. — Janner I, 268. — Max Fastlinger, Karolin-
gische Pfalzen in Altbayern, Forschungen z. Gesch. Bayerns XII, 249.) Kaiser Arnulf
hegte seit seiner Erstürmung Roms beim Pankratiustor fiir St. Pankratius eine be-
sondere Verehrung. In der Folge kam das Stift in Roding an die Alte Kapelle in
Regensburg. In der päpstlichen Bulle fiir die Alte Kapelle vom 28. April 1185 ist
die Kirche von Roding als Besitz der Alten Kapelle angeführt. (Janner II, 188.)
Den Ort Roding aber verlieh Kaiser Heinrich II. am 9. September 1003 der bisehöf;
lichen Kirche zu Freising für den von ihr eingetauschten Ort Navua. Und mit
Roding auch den Wald Utinhard, Eisenhard östlich von Roding (von Uto und hart-
Wald, vgl. E. F'örstemann, Altdeutsches Namenbuch II [1859], 1428 und I 2 [1900],
1473. — Arnoldus et Chunradus de Outinhart als Zeugen in einer Urkunde des
Klosters Reichenbach von ca. 1180, MB. XXVII, 27) mit Ausnahme einer Förster-
hufe, ferner den Ort Dicherling und Zenzing. (Janner I, 445. — Mon. Germ.
Diplomata III, 66.) Wohl zwischen 1224 und 1270 (vgl. die Einleitung S. 4) ge-
langte Roding in den Besitz des bayerischen Herzogs. Uber den Bau der mittel-
alterlichen Kirche Rodings fehlen Nachrichten. Eine winzige Miniaturabbildung der
mittelalterlichen Kirche bietet Philipp Apian, 24 Bayrische Landtafeln, 1568. Die
Kirche war ohne Chor 70 Schuh lang; sie hatte eine flache Decke. (Lettl, S. 58.)
Fig. 108. Roding.
Taufstein in der Pfarrkirche.