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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0155
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Roding.

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1634 wurde die Kirche samt fast dem ganzen Markte
durch kaiserliche Kriegsvölker niedergebrannt. 1660
baute man den Turm neu auf, und 1740 setzte man
eine Kuppel darauf. Am 9. September 1755 brannte
die Pfarrkirche mit dem größten Teil des Marktes ab;
am 15. September stiirzte der ausgebrannte Turm ein.

1756 und 1757 wurde die Kirche neu aufgebaut von
Maurermeister Hecht aus Pösing, 1758 wurde der Turm
vollendet. (Lettl, S. 84. — Glony.) Andreas Merz
aus Cham soll die Kirche ausgemalt haben. (Jos. Lu-
kas, Gesch. d. Stadt u. Pfarrei Cham, Landshut 1862,

S. 407.)

Die Pfarrkirche ist ein einfacher, langer, ein-
schiffiger Bau mit abgerundetem Chor. Tonnengewölbe
mit Stichkappen. 1893 neu ausgemalt. Nördlich am
Langhaus eine Kapelle mit Oratorium, 1656 angebaut.

Siidlich am Chor die Sakristei, von 1659. Westlich
in der Achse ein Kuppelturm.

Die Altäre in modern romanischem Stil 1891 —

1893. Das alte Hochaltarblatt von 1764 war von
Johann Martin Speer, Maler in Regensburg (J 28. Ok-
tober 1765 im 63. Jahre seines Lebens, laut Grabstein
in der Ulrichskirche in Regensburg). (Lettl, S. 87.

— Erwähnt bei Rudhard, Verzeichnis der vorziig-
lichsten Denkwürdigkeiten des Regenkreises nach den
vorziiglichsten Straßenzügen, lithographisches Blatt von
Leonhard Amersdorffer, gewidmet dem König Ludwig I.) r

Die vier Statuen auf den Rokokonebenaltären waren Aiabasterstatue von Andreas Faisten-
von Jakob Buchner und seinem Sohne Peter, Bildhauer berger in der Pfarrkirche.

in Nabburg. (Glony.) Das alte Hochaltarblatt von

Speer befindet sich jetzt, sehr beschädigt, im Pfarrhof und harrt der Restau-
ration.

Kanzel, Rokoko, um 1770 von dem Schreinermeister und Laubschneider
Johann Michael Lu}'bl im Markte Bruck (und dessen Bruder Christoph Luybl in Nab-
burg) samt drei Altären und dem Pflegerstuhl im Chor gearbeitet und von dem Maler
Georg Kaspar Zellner in Stadtamhof mit den Altären und dem Pflegerstuhl um 1960
Gulden gefaßt. (Glony. — Lettl, S. 87. — Akten des Fürstl. Thurn und Taxisschen
Zentralarchivs in Regensburg, die Pfarrkirche Michaelsneukirchen betr., XI, 66, 17.)

Kirchenstuhlwangen, irn Rokokostil geschnitzt.

Romanischer Taufstein. (Fig. 108.) Das halbkugelförmige Becken mit laufen-
den Ranken in Relief verziert. 13. Jahrhundert.

In der nördlichen Seitenkapelle Alabasterstatue der Maria Immaculata.
(Fig. 109.) Vortreffliche Arbeit des bekannten Münchener Bildhauers Andreas Faisten-
berger (geb. 1646 in Kitzbiihel in Tirol, f 1735 in München), am Sockel bez. And.
Faist’: Fec: Mon: 1700. H. 0,68 m. Kam um 1839 aus dem Nachlasse des Kanoni-
kus Blümelhuber in die Kirche. (Rohrmüller.)

Kelch, Silber, vergoldet. Mit getriebenem Laub- und Bandelwerk, sowie je vier
Engelsköpfchen an Fuß und Kupa. Augsburger Beschauzeichen und Marke EL. (Rosenberg,

Kath.
Pfarr-
k i r c h e

Einrichtung.

Statue.

Geräte.

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