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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0182
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T. B.-A. Roding.

T5 6

Burgruinc. Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut worden ist. Mutmaßlicher Erbauer ist also der
damalige Landesherr, Herzog Ludwig der Strenge (1253—1294). Die beherrschende
Lage der Burg am Regenknie, zwischen den Burgen Stefling uncl Regenstauf, legt
auch den Gedanken nahe, daß, wenn Stockenfels schon in der Frühzeit des 13. Jahr-
hunderts bestanden hätte, in den Verträgen zwischen Herzog Ludwig dem Kelheimer
uncl dem Bischof von Regensburg von 1205 und 1224 diese Burg ebenso wie Stef-
ling und Regenstauf als bedingter ktinftiger Besitz des Regensburger Bischofs fest-
gesetzt worden wäre. (Vgl. das Nähere bei Stefling.) Die irn Urbar von 1326 nach-
träglich erwähnte Stiftung für die Kapelle in Stockenfels wurde bis zur Einführung
der Reformation um Mitte des 16. Jahrhunderts befolgt; damals aber stellte der
Pfarrer von Kallmünz die Lieferung des Kornes für die Schloßkaplanei ein.

Durch Urkunde vom 20. Mai 1340, ausgestellt in Ingolstadt, gab Kaiser Ludwig
der Bayer mehrere Güter »zu unserer frawen cappelle uf der vest Stokkenvels«. (Reg.
Boic. VII, 280. — Böhmer, Regesten des Kaisers Ludwig des Bayern, 2071. -
Originalurkunde irn Reichsarchiv, Miinchen, Kaiser Ludwig Selekt, Nr. 752. Die
Angabe bei Knott, S. iio, daß in der Urkunde von einem Kaplan die Rede
sei, wie ein solcher schon friiher in Stockenfels unter den Vorbesitzern der Burg,
namentlich unter Pfalzgraf Otto V., gewesen, ist nach Ausweis der Originalurkunde
ein Irrtum. Damit fällt auch die aus der Urkunde gezogene P’olgerung von dem
Bestehen der Burg im 12. Jahrhundert.) Am Eritag vor sancl Jörgen Tag (17. April) 1341
tauschte Kaiser Ludwig der Bayer von Kloster Ensdorf Giiter ein, die »fiirbas

Fig. 141. Stockenfels. Querprofil des Burgstalles mit Schnitt durch den Burghof von Osten nach Westen.

ewichlich zu unserer vest Stockenvelse sullen gehören«. (MB. XXIV, 25, 88. —
Vgl. dazu VO. IV, 438.)

1351 finden wir Jörg Auer aus dem reichen Regensburger Patriziergeschlechte
im Besitze von Stockenfels. 1356 wird Stockenfels zwischen Jörg Auer und seinen
Neffen Johann, Konrad und Friedrich Sinzenhofer geteilt. Die Sinzenhofer, welche
sich »von Stokhenvels« schreiben, vertauschen das halbe Haus Stockenfels gegen das
Haus »Adelburch« der Auer. (Reg. Boic. VIII, 359. — Originalurk. im Reichsarchiv,
München.) In einer Urkunde vom 23. Juni 1363 heißt es: »Ich Chunrad und ich
Hans und ich Fridreich dy Sintzenhofer und all unser erben verjehen mit disem
 
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