Stockenfels.
riegel. (Fig. 148.) Siidlich
zwei Fenster in Flachspitz-
oder Knickbogen. Wenn
Schuegraf von »Spuren der
ehemaligen Burgkapelle« im
Turme spricht, so meint er
offenbar dieses Geschoß.
Seine Annahme ist aber
irrig. Es folgen noch drei
Geschosse, durch Balken-
decken getrennt, jetzt durch
Leitern zugänglich. Im zwei-
ten und dritten Obergeschoß
war im östlichen Drittel durch
eine Wand ein Yorplatz von
der den iibrigen Raum ein-
nehmenden Stube abge-
trennt. Das dritte Oberge-
schoß ist durch schöne go-
tische Fenster mit Gewänden
von Granit und mit Maßwerk
ausgezeichnet. An den Sohl-
bänken der Fenster sind
Wappen eingehauen. (Fig.
149.) Es sind vier Wappen-
paare. Bei drei Paaren
wiederholt sich das Wappen
der Heuraus. Arn östlichen
Fenster der Südseite ist das
Wappen der Heuraus mit jenem der Fraunberger zu Fraunberg gepaart. Es ist
also das Wappen des Georg Heuraus, der 1430 in den Besitz von Stockenfels ge-
kommen ist, und seiner Frau, einer gebornen Fraunbergerin. (Prey, Adelsbeschrei-
bung, cgm. 2290.) Am westlichen Fenster der Südseite ist das Wappen derer von
Sattelbogen und der Hofer von Lobenstein gepaart, also wohl das Wappen des
Dietrich Hofer zum Lobenstein und Sünching (f 1416) und seiner zweiten Frau
Anastasia. (Hund II, 129.) Nach Prey hatte Heimeran Heuraus Anna Hoferin
von Lobenstein zur Frau. Diese mag eine Tochter des Dietrich Hofer und der
Anastasia von Sattelbogen gewesen sein. Die beiden Fenster der Westseite zeigen
kein Wappen; übrigens ist an einem derselben (am nördlichen) das Gewände
nicht rnehr das alte. Die Nordseite zählt nur zwei Fenster; auch bei diesen ist das
Gewände nicht mehr alt.
Der im Innern verwüstete Turnrbau ist durch ein neueres Walmdach gegen
die Witterung geschiitzt.
Der Siidbau ist durch eine Quermauer in zwei ungleiche Hälften geteilt.
In der nördlichen Hälfte ein Keller, in der südlichen Hälfte zwei Keller iibereinander.
Das Erdgeschoß der nördlichen Hälfte diente als Fletz, von dem aus an der Nord-
wand eine durch ein rechteckiges, in den Hof gehendes Fenster erhellte Treppe
hinauf in das Obergeschoß, dann zwei Treppen in die beiden Keller der südlichen
165
Fig. 152. Stockenfels.
Inneres des Südbaues, nördliche Hälfte, Südostecke.
Burgruine.
Wappen.
Südbau.
riegel. (Fig. 148.) Siidlich
zwei Fenster in Flachspitz-
oder Knickbogen. Wenn
Schuegraf von »Spuren der
ehemaligen Burgkapelle« im
Turme spricht, so meint er
offenbar dieses Geschoß.
Seine Annahme ist aber
irrig. Es folgen noch drei
Geschosse, durch Balken-
decken getrennt, jetzt durch
Leitern zugänglich. Im zwei-
ten und dritten Obergeschoß
war im östlichen Drittel durch
eine Wand ein Yorplatz von
der den iibrigen Raum ein-
nehmenden Stube abge-
trennt. Das dritte Oberge-
schoß ist durch schöne go-
tische Fenster mit Gewänden
von Granit und mit Maßwerk
ausgezeichnet. An den Sohl-
bänken der Fenster sind
Wappen eingehauen. (Fig.
149.) Es sind vier Wappen-
paare. Bei drei Paaren
wiederholt sich das Wappen
der Heuraus. Arn östlichen
Fenster der Südseite ist das
Wappen der Heuraus mit jenem der Fraunberger zu Fraunberg gepaart. Es ist
also das Wappen des Georg Heuraus, der 1430 in den Besitz von Stockenfels ge-
kommen ist, und seiner Frau, einer gebornen Fraunbergerin. (Prey, Adelsbeschrei-
bung, cgm. 2290.) Am westlichen Fenster der Südseite ist das Wappen derer von
Sattelbogen und der Hofer von Lobenstein gepaart, also wohl das Wappen des
Dietrich Hofer zum Lobenstein und Sünching (f 1416) und seiner zweiten Frau
Anastasia. (Hund II, 129.) Nach Prey hatte Heimeran Heuraus Anna Hoferin
von Lobenstein zur Frau. Diese mag eine Tochter des Dietrich Hofer und der
Anastasia von Sattelbogen gewesen sein. Die beiden Fenster der Westseite zeigen
kein Wappen; übrigens ist an einem derselben (am nördlichen) das Gewände
nicht rnehr das alte. Die Nordseite zählt nur zwei Fenster; auch bei diesen ist das
Gewände nicht mehr alt.
Der im Innern verwüstete Turnrbau ist durch ein neueres Walmdach gegen
die Witterung geschiitzt.
Der Siidbau ist durch eine Quermauer in zwei ungleiche Hälften geteilt.
In der nördlichen Hälfte ein Keller, in der südlichen Hälfte zwei Keller iibereinander.
Das Erdgeschoß der nördlichen Hälfte diente als Fletz, von dem aus an der Nord-
wand eine durch ein rechteckiges, in den Hof gehendes Fenster erhellte Treppe
hinauf in das Obergeschoß, dann zwei Treppen in die beiden Keller der südlichen
165
Fig. 152. Stockenfels.
Inneres des Südbaues, nördliche Hälfte, Südostecke.
Burgruine.
Wappen.
Südbau.