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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0219
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i86

I. B.-A. Roding.

Pfarr- oder
Kloster-
kirch e.

bögen des Gewölbes
liegen.

Yon den noch er-
haltenen sieben roma-
nischen Jochen haben die
beiden östlichsten halb-
kreisförmige, die fünf
tibrigen spitze Scheid-
bögen. Die Uberwölbung
der drei Schiffe besteht
aus Kreuzgewölben über
oblongem Grundriß mit
Bogenstich zwischen
Quergurten, und zwar
sind die busigen Kreuz-
gewölbe in beiden Rich-
tungen überhöht. Im
Mittelschiff sind die Gurt-
bögen sämtlich halbkreis-
förmig; in den Seiten-
Fig. i72. Waiderbach. schiffen sind sie nur in

Säulenkapitelle der Klosterkirche. (Die Nummern korrespondieren mit den den beiden ÖStlichen Joch-
Pfeilernummern des Grundrisses Taf. VI.) paaren, in denen auch

die Scheidbögen halb-

kreisförmig sind, gestelzte Rundbögen, in den folgenden Jochen aber spitz.

Im Mittelschiff sind die Stirnbögen der Kreuzgewölbe über den Quergurten
sämtlich halbkreisförmig, über den Scheidbögen aber in den beiden östlichsten Jochen
parabolisch überhöht, in den folgenden Jochen spitz. In den Seitenschiffen sind
die Stirnbögen in der Längenrichtung, also die Schildbögen an den Umfassungswänden
und die Stirnbögen über den Scheidbögen, in allen Jochen parabolisch überhöht;
die Stirnbögen in der Querrichtung aber (über den Quergurten) sind hier in den
beiden östlichsten Jochpaaren mit den halbrunden Quergurten rundbogig, in den
folgenden Jochen mit den spitzbogigen Quergurten stumpfspitz. In den Seitenschiffen

binden die Anfänge der Gurtbögen an den Um-
fassungsmauern zur Ausnutzung der Breite des Schiffes
zum größten Teil in die Wand ein, nur wenig vor-
springend. In den Seitenschiffen sind die Gewölbe durch-
gehends gratige Kreuzgewölbe, im Mittelschiff aber
Kreuzrippengewölbe. Die im gedrückten Halbkreis-
bogen geführten Diagonalrippen sind entsprechend der
Frühzeit stark und breit, im Profil rechteckig mit abge-
fasten Kanten. Nur im westlichsten Joch (im Mittel-
schiff über der Ernpore) sind die breiten Rippen
reicher profiliert, nämlich mit drei Rundstäben.
(Fig.171.) Am Scheitel schneiden sich die Diagonal-
rippen, ohne daß die Rippenkreuzung durch einen
selbständig ausgebildeten Schlußstein betont ist. In
allen drei Schiffen liegen die Gewölbeanfänge in

Fig. 173. Walderbach.
Säulenkapitell der Klosterkirche.
 
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