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I. B A. Roding.
Pfarr- oder
Kloster-
kirche.
Angebl. Grab
des Reimar
von Brennberg.
handen war, erfahren wir aus dem schon oben beim Stiftergrabe erwähnten Berichte,
welchen der Administrator Friedrich Kurtz und der Richter Martin Thärn zu Walder-
bach arn 18. August 1589 än die Regierung in Arnberg erstattet haben. Darin heißt
es: »Auf Euer Bevelch, daß wir dieselben berichten sollen, was für Pfalzgrafen bey
dem Stifft alhie begi'aben sein, wollen denselben wir unterthenig und gehorsamblich
nicht verhalten, daß
ein grabstein in der
Kirchen irn Chor vor
dem Altar liget, darauf
2 messine schiltlein zu
den fuessen, welches
das uf der rechten
seiten quartirt, wie das
Brandenpurgisch, das
ander darneben uf der
linckhen seiten bedes
bey den fuessen 2
Adler, eben des Steins
bej dem haubt zur
rechten ist ein ander
messings Schildlein
mit eim Lewen, uf der
andern wider ein mes-
sings schildlein mit
den weckhen gewesen,
so durch die khnaben
vor der Zeit herab
gerissen und vertra-
gen, mir Administra-
tori aber noch wol
wissent, wie dise ein-
gelegte Verzeichnuß
etlichermassen zu er-
khennen gibt. Aber
die Umbschrift des
Steins, so gar abge-
treten, daß man khein
Buchstaben mehr sehen, auch sunst khein anzeigen beirn Closter finden khan, wer
die, so darunter ligen, sein mögen.« Das bepliegende »Verzeichnuß« zeigt die Skiz-
zierung von vier Wappenschilden; bei den Füßen Zollem und Sizilien-Aragonien,
bei dem Ffaupte Pfalz und Bayern. Das zollernsche und das sizilianische Wappen
lassen auf einen Nachkommen des Pfalzgrafen Ruprecht III. (des deutschen Königs
Ruprecht I.) schließen. Haeutle verzeichnet in seiner Genealogie kein wittelsbachi-
sches Grab in Walderbach.
Nach Schuegraf soll auch der letzte Brennberger, Reimar von Brennberg,
f 1326, in der Familiengruft in Walderbach begraben sein. (Schuegraf, Castrum
Reimari oder Brennberg, Sonderabdruck aus dem Regensburger Tagblatt, 1840,
S. 6. — Ders. Walderbach. — Bavaria II, 1,500. — Janner III, 27.) Dagegen
Fig. 192. Walderbach.
Raum im Erdgeschoß des ehem. Klosters, jetzt Bureau des Kgl. Rentamtmanns.
I. B A. Roding.
Pfarr- oder
Kloster-
kirche.
Angebl. Grab
des Reimar
von Brennberg.
handen war, erfahren wir aus dem schon oben beim Stiftergrabe erwähnten Berichte,
welchen der Administrator Friedrich Kurtz und der Richter Martin Thärn zu Walder-
bach arn 18. August 1589 än die Regierung in Arnberg erstattet haben. Darin heißt
es: »Auf Euer Bevelch, daß wir dieselben berichten sollen, was für Pfalzgrafen bey
dem Stifft alhie begi'aben sein, wollen denselben wir unterthenig und gehorsamblich
nicht verhalten, daß
ein grabstein in der
Kirchen irn Chor vor
dem Altar liget, darauf
2 messine schiltlein zu
den fuessen, welches
das uf der rechten
seiten quartirt, wie das
Brandenpurgisch, das
ander darneben uf der
linckhen seiten bedes
bey den fuessen 2
Adler, eben des Steins
bej dem haubt zur
rechten ist ein ander
messings Schildlein
mit eim Lewen, uf der
andern wider ein mes-
sings schildlein mit
den weckhen gewesen,
so durch die khnaben
vor der Zeit herab
gerissen und vertra-
gen, mir Administra-
tori aber noch wol
wissent, wie dise ein-
gelegte Verzeichnuß
etlichermassen zu er-
khennen gibt. Aber
die Umbschrift des
Steins, so gar abge-
treten, daß man khein
Buchstaben mehr sehen, auch sunst khein anzeigen beirn Closter finden khan, wer
die, so darunter ligen, sein mögen.« Das bepliegende »Verzeichnuß« zeigt die Skiz-
zierung von vier Wappenschilden; bei den Füßen Zollem und Sizilien-Aragonien,
bei dem Ffaupte Pfalz und Bayern. Das zollernsche und das sizilianische Wappen
lassen auf einen Nachkommen des Pfalzgrafen Ruprecht III. (des deutschen Königs
Ruprecht I.) schließen. Haeutle verzeichnet in seiner Genealogie kein wittelsbachi-
sches Grab in Walderbach.
Nach Schuegraf soll auch der letzte Brennberger, Reimar von Brennberg,
f 1326, in der Familiengruft in Walderbach begraben sein. (Schuegraf, Castrum
Reimari oder Brennberg, Sonderabdruck aus dem Regensburger Tagblatt, 1840,
S. 6. — Ders. Walderbach. — Bavaria II, 1,500. — Janner III, 27.) Dagegen
Fig. 192. Walderbach.
Raum im Erdgeschoß des ehem. Klosters, jetzt Bureau des Kgl. Rentamtmanns.