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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0008
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4 ALTENBERG.

Grafen errichtete Denkmal misst 10' Länge, 5' 4" Breite und 3'2" Höhe und erlitt 1821
durch den Herabsturz des Chorgewölbes eine theilweise Zerstörung, so dass das Bildwerk
über dem Haupte der Hauptfigur nur noch theilweise vorhanden ist. Im Giebelfelde befanden
sich zwei Engel, welche in einem Tuche die in der Höhe von einem dritten Engel gekrönte
Seele des Verstorbenen in Gestalt einer kleinen menschlichen Figur emportragen (vergl.
Taf. XLII. 2), zu jeder Seite des Giebelfeldes ein aufrecht knieender Engel, deren Resl-
stücke in unsrer Abbildung ersichtlich sind. Auf dem Monumente selbst befand sich keine
Inschrift; eine solche war nach Jongelinus 5 nebst dem geschmückten Helm und den Wäffen
des Grafen auf einer Holztafel am nächsten Pfeiler aufgehängt.

14. 14 a.

Grabdenkmal von Sandstein des 1200 in Allenberg gestorbenen Erzbischofs Bruno Iii.,
gebornen Grafen von Altena-Berg, dasselbe war früher polychromirl und misst 9' 2" in der
Länge, 4' 1" in der Breite und 3' 8" in der Höhe.6

Taf. XLII
1.

Spätgothisches, im Sechseck construirtes steinernes Sacramentshäuschen, zwischen 1467
und 1490 vom Abte Arnold errichtet. Das eigentliche Gehäuse ist mit den Statuetten der
12 Apostel geschmückt. Die Höhe beträgt ungefähr 36'.

2.

Grabdenkmal aus Sandstein des 1359 auf dem Turnier zu Schleiden gefallenen Grafen
Gerhard I. von Berg und Ravensberg und seiner 1389 verschiedenen Gemahlin Margaretha.7
Dasselbe ist 12' 7" lang, 7' 8" breit, 4' hoch, zeigt fast denselben Aufbau wie die beiden
vorigen Grabdenkmäler (13 a und 14 a) und wurde (wahrscheinlich doch mit späterer Hinzu-
fügung der weiblichen Statue) von der Gräfin Margaretha ihrem vorangegangenen Gemahl
errichtet, Ergänzend zu dem auf unsrer Abbildung Ersichtlichen sei bemerkt, dass die Gräfin
an ihrem Gürtel Schlüssel, der Graf um das in der Mitte gescheitelte Haar ein mit Rosetten
geziertes Stirnband trägt. Er erscheint ohne Wallen, mit reichem an der Brust mit zwei
Ketten befestigtem Wehrgehänge und grossen umgeschnallten Sporen, auf welchen die sonst
freischwebenden Beine des Denkmals aufruhen. Die Doggen zu Füssen Margaretha^ tragen
Schellen am Halse. Gerhards Helm und Waffen nebst der auf einer Holztafel befindlichen Grab-
schrift,8 die sich am nächststehenden Kirchenpfeiler befanden, sind verschwunden.

5. Jongelinus, notitiae abbatiarum ordinis Cistorciensis üb. IL p. 20. Die offenbar aus spä-
terer Zeit herrührende Inschrift, die etwa 80 Zeilen enthält und in einem höchst schwül-
stigen Stile geschrieben ist, unterlassen wir hier wiederzugeben, v. Zuccalmaglio in seinem
Kloster Altenberg von 1836 S. 136 und in der unter dem Namen Montanus erschienenen
Ausgabe von 1838 S. 149 hat beide Male nur willkührliche Abkürzungen der Inschrift.

6. Montanus, p. 123. Jongelinus, not. lib. II. pag. 16.

7. Montanus, p. 18 u. 134. Jongelinus, 1. c. pag. 22 u. 23 sub XXVII.

8. Die Grabschrift, die gleichfalls aus späterer Zeit stammt, findet sich vollständig bei Jon-
gelinus 1. c. p. 22, bei v. Zuccalmaglio, Altenberg, 1836. S. 154. Montanus, 1838. S. 135.
 
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