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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0048
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BONN.

dort zu seiner Entzifferung- weggenommen und in der Wand des Kreuzganges eingemauert.
Die Kreuzinschrift OBIIT K f OCTßR. REMIGH VIDVA LAICA empfiehlt die Wittwe und

Laie Remigia (?) dem frommen Gedächtniss , die Randinschrift: DILIGAM.. V.....AA.

C ARITA ... DEO ES.. VI DILIGIT ERAT EMS. V... VII......\TVS EST f VIVIT

IN EO *J* ist entnommen den Worten I. Joh. 4, 7: Diligamus nos invicem quia Caritas ex
deo est. Et omnis qui diligit ex deo natus est. Seitlich des obern Kreuzarmes erscheinen
in flachem Relief die fackeltragenden Brustbilder der Personificationen von Sonne und Mond.1 2

Da unsere LH. Tafel nicht den hinreichenden Raum mehr darbot, lassen wir nach-
folgend zwei in der Münsterkirche befindliche Grabmäler cölnischer Erzbischöfe in Holz-

schnitt folgen :

1) Die Deckplatte des seines architectoniscben Schmuk-
kes nunmehr beraubten, 0' langen, 4' breiten und
24' hohen steinernen Sarcofages des 1275 ge-
storbenen Erzbischofs Engelbert II., welche fol-
gende Inschrift auf drei Seiten des Randes trägt:

Engelhertus de Falkenburg Archiepis . Col:
Floreat . in . celis . tua . laus . Verona . Fidelis.
Filia . tu . matris . Engiiberli qua patris
Que tua . metropolis . non habet . ossa colis.

Ueber dem Haupte des in seinem Pontificalgewändern
daliegenden Kirchenfürsten tragen zwei Engel in einem
Tuche die Seele des Verstorbenen in Gestalt einer klei-
nen betenden und nackten menschlichen Figur empor. Die
Engelgestalten, die obere Hälfte des Bischofsstabes und der
Vordertheil derMitra sind zerstört. Der Kirchenfürst steht
auf einem Löwen und trägt mit einem Edelsteine verzierte
Handschuhe, darüber am Goldfinger der rechten Hand den
Bischofsring. Angeblich war das Denkmal früherhin poly-
chromirt.13 14. Jahrhundert.

2) Die steinerne, 8' 3" lange Tumba des 1480 ge-
storbenen cölnischen Erzbischofs Rupert von der
Pfalz mit der Inschrift auf drei Seiten des Randes

tXrögrr^ w • n an . wti'98S*.Täijg^ <]er Deckplatte:

12. Jahrb. d. Vereins v. Alterth. - Fr. im Kheinl. XXXII. p. 114. Annalen des histor. Ver-
eins für den Niederrhein, Heft 12, p. 191, wo Braun lediglich eine Eecapitulation des
in d. Jahrb. von uns Gesagten liefert.

13. Aus Zweckmässigkeitsgründen hat der Kirchenvorstand das Denkmal von seinem schönen
Standpunkte unter der Orgel entfernt und an die Wand des nördlichen Seitenschiffes
versetzt.
 
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