sigmund l'allemand
laudon
DIE NEUERE KRIEGSMALEREI IN OSTERREICH
Von Max Eisler
Streift man dem Kriegsstoffe das Erzählende
ab und sieht ihn auf seine malerischen
Eigenschaften an, dann bleibt das gestaltliche
Motiv der Bewegung und der Anlaß zu auf-
fälliger Leidenschaftsäußerung als wesentlicher
Kern übrig. In diesem doppelten Sinne hat
er ausschlaggebenden Anteil an der Entwick-
lung der Malerei des Jahrhunderts in Frank-
reich genommen. Hier kam das heißblütige
Temperamenteines romanischen Volksstammes
ihm aufs äußerste entgegen, das auch vor
der harten Unmittelbarkeit der rauhesten
Lebensbewegung nicht zurückschreckte, durch
dessen romantische Grundgesinnung auch der
entsetzte Augenblick in die Sphäre der Kunst
erhoben erschien. Neben den Naturmalern
der Landschaft stehen die Naturmaler der
Schlacht an der Wiege der neuen Kunst in
Frankreich, Rousseau und Delacroix sind
Zeitgenossen, die Leidenschaft hat hier zwei
Formen, die gleichgewichtig nebeneinander
hergehen, eine mehr innen bewegte, die auf
Die Kunst tu Alle XXXI.
197
26
laudon
DIE NEUERE KRIEGSMALEREI IN OSTERREICH
Von Max Eisler
Streift man dem Kriegsstoffe das Erzählende
ab und sieht ihn auf seine malerischen
Eigenschaften an, dann bleibt das gestaltliche
Motiv der Bewegung und der Anlaß zu auf-
fälliger Leidenschaftsäußerung als wesentlicher
Kern übrig. In diesem doppelten Sinne hat
er ausschlaggebenden Anteil an der Entwick-
lung der Malerei des Jahrhunderts in Frank-
reich genommen. Hier kam das heißblütige
Temperamenteines romanischen Volksstammes
ihm aufs äußerste entgegen, das auch vor
der harten Unmittelbarkeit der rauhesten
Lebensbewegung nicht zurückschreckte, durch
dessen romantische Grundgesinnung auch der
entsetzte Augenblick in die Sphäre der Kunst
erhoben erschien. Neben den Naturmalern
der Landschaft stehen die Naturmaler der
Schlacht an der Wiege der neuen Kunst in
Frankreich, Rousseau und Delacroix sind
Zeitgenossen, die Leidenschaft hat hier zwei
Formen, die gleichgewichtig nebeneinander
hergehen, eine mehr innen bewegte, die auf
Die Kunst tu Alle XXXI.
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