Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 31.1915-1916

DOI Artikel:
Alfred Rethels Nachlass in der Düsseldorfer Kunsthalle
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13094#0474

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ALFRED RETHELS NAGHLASS IN DER furter Freunde Dr. Hechtel und Eduard Steinle und

nnccri nnDrcD i/iimctuai i r s'ch selDSt in der Figur des Pförtners abkonterfeit

UUOOLLUUKrLK f\UNo I HALLE, habensoll. Sehr schön ist hier der Durchblick durch

Als die erste in der Reihe der von Professor das Klostertor in die sonnige Landschaft draußen.
Koetschau geplanten Ausstellungen zur Ge- Den vierziger Jahren entstammt ferner das bekannte
schichte der Düsseldorfer Malerei ist am 15. Mai Bild des Mönches an der Leiche KaiserHeinrichs IV.
zur Erinnerung an die hundertste Wiederkehr (1844), das erst jetzt, nach Wegnahme des trüb ge-
Alfred Rethels Geburtstag eine Schau seines künst- wordenen Firnisses seine fesselnden koloristischen
lerischen Nachlasses eröffnet worden, den die Reize enthüllt, und das miniaturartig fein ausge-
Tochter Rethels, Frau Else Sohn, bereitwillig zur führte kleine Triptychon mit Christus und den
Verfügung stellte. Die Ausstellung vereinigt eine Jüngern von Emmaus, sowie einige der großen,
große Anzahl von Arbeiten des genialen, allzu künstlerisch bis in alle Einzelheiten durchgebildeten

OTTO HEICHERT IN ERWARTUNG

Große Berliner Kunstausstellung

früh gestorbenen Meisters und ermöglicht vielfältige Oelskizzen zu Rethels Hauptwerk, den Fresken

Blicke in sein reiches Schaffen. im Kaisersaal des Aachener Rathauses mit den

Den Anfang der streng chronologisch angeord- zugehörigen Studien, von denen die Vorarbeiten

neten Gemälde und Oelstudien machen die Arbeiten zur ,,Taufe Wittekinds" bis in Rethels letztes Schaf-

der Düsseldorfer Periode, der heilige Bonifazius, fensjahr 1852 hineinreichen.

umgeben von Bauleuten (1833), dem sich das schöne Wie unter diesen der weiteren Oeffentlichkeit

und sachliche, in Düsseldorf begonnene und in zum großen Teile bisher unbekannten Werken, so

Frankfurt 1836 vollendete Bildnis seiner Mutter findet sich auch unter den in ihrer zeitlichen Folge

und eine Studie zu dem Gemälde der Nemesis aus aufgereihten Zeichnungen viel Neues. Von den

der Zeit um 1836 anschließen. Kurz vor der Reise ersten künstlerischen Versuchen des Sechsjährigen

nach Italien, wahrscheinlich 1843, ist das große, bis zu der letzten Arbeit des schon Umnachteten,

eindrucksvolle Gemälde „Karls V. Aufnahme in das einer Erinnerungsskizze nach der „Aurora" von

Kloster St. Just" anzusetzen, das man mit besonde- Guido Reni, ist hier eine Fülle des Bedeutsamen

rem Interesse betrachtet, weil Rethel in der Gestalt aus allen Schaffensperioden des Meisters vereinigt,

des Abtes seinen hochverehrten Frankfurter Meister Die schönsten Blätter aus Rethels letzten Jahren sind

Philipp Veit, in den Klosterbrüdern seine Frank- in Vitrinen ausgebreitet. Mit Teilnahme betrachtet

442
 
Annotationen