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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 31.1915-1916

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Alfred Rethels Nachlass in der Düsseldorfer Kunsthalle
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https://doi.org/10.11588/diglit.13094#0475

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man die Entwürfe zu seinen großen Kompositionen die Todesnachricht Josephs", „Christus und die

und zu den Bildern vom Tode. Im tiefsten ergriffen Ehebrecherin", alles Blätter jenes knorrigen, kraft-

aber wird man von der wuchtigen Kraft, die vollen Spätstils.

seinen letzten Arbeiten entströmt. Hier ist nichts Von den übrigen Zeichnungen gesondert sind

mehr zu spüren von der ruhigen Linienschönheit die Entwürfe Rethels für die Aachener Fresken zu-

des jungen Rethel. Urkräfte ringen miteinander, sammengestellt, und auch hier sind das Mächtigste

und man spürt den Pulsschlag seines Blutes in die späten, im Winter 1852 entstandenen Studien

HANS LOOSCHEN AUS SCHWERER ZEIT

Große Berliner Kunstausstellung

jeder Form, in jeder Linie. Gerade die in den für die „Taufe Wittekinds": der Ministrant, die

fünfziger Jahren, als er bereits schwer gemüts- beiden Mönche, ein sitzendes Kind, der kniende

leidend war, enstandenen Werke haben diese rätsei- Karl der Große und der Erzbischof Turpin.

hafte Ausdrucksgewalt. Zu diesen Arbeiten, die Ebenfalls eine geschlossene Gruppe bilden die

bisher von der Kritik meist als „krankhaft" ab- Karikaturen, die alle aus der Verlobungszeit stam-

gelehnt wurden, gehören außer dem „Lutherliede" men und von Frau Rethel aufbewahrt wurden;

die letzte Fassung des „Hannibal", die „Eroica- eine weitere Gruppe sind die in stattlicher Reihe

Symphonie", der „Aristophanes", gehören einige vereinigten Skizzenbücher und Bücher mit Zeich-

Bibel-Illustrationen, wie Szenen „Jakob empfängt nungen, während die Holzschnitte Rethels, darunter

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