Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 31.1915-1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.13094#0405
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Esswein, Hermann: Die ältere und die neue Malerei Walther Püttners
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
W. POTTNER GROSSES STILLEBEN MIT BLATTPFLANZEN (1914)
beitragenden Elementen des Raumes und der neuert und vergeistigt. Die Kraft, die sie
Farbe. von je besaß, hat Seele gewonnen. Nun erst
Dies letztere Element, die Farbe Püttners, kann sie es wagen, der Ursprung zu sein,
hatte in der Scholle-Zeit lediglich den Mut aus dem alle Gestaltung emporsteigt,
zu den Möglichkeiten der Palette gefunden Es sind je nach der Persönlichkeit viele
gehabt und ihre Kraft und Mannigfaltigkeit Wege denkbar, die zu diesem Ziele hinführen,
durch manchen Kompromiß, durch manches Die Hauptsache ist, daß es auf irgendeinem
Notbehelfhafte in Beziehung auf den Ton er- von ihnen ergangen wird, bevor die Füße
kauft. Es gab die Zeit eines gewissen trüb alterssteif und an einen bestimmten Rhyth-
rinnenden Grau in der Malerei Püttners, mus allzusehr gewöhnt sind. Walter Püttner,
die nun vorüber ist. Mit der Erneuerung der es ganz folgerichtig mit der Jugend hält,
seiner Auffassungsweise und mit der Hin- ist gottlob selbst noch viel zu jung, um der
kehr zu einer streng einheitlichen Bildform Manierist seiner neuen Entdeckungen zu
hat sich auch die Farbe des Künstlers er- werden.
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Staatliche Museen
W. POTTNER GROSSES STILLEBEN MIT BLATTPFLANZEN (1914)
beitragenden Elementen des Raumes und der neuert und vergeistigt. Die Kraft, die sie
Farbe. von je besaß, hat Seele gewonnen. Nun erst
Dies letztere Element, die Farbe Püttners, kann sie es wagen, der Ursprung zu sein,
hatte in der Scholle-Zeit lediglich den Mut aus dem alle Gestaltung emporsteigt,
zu den Möglichkeiten der Palette gefunden Es sind je nach der Persönlichkeit viele
gehabt und ihre Kraft und Mannigfaltigkeit Wege denkbar, die zu diesem Ziele hinführen,
durch manchen Kompromiß, durch manches Die Hauptsache ist, daß es auf irgendeinem
Notbehelfhafte in Beziehung auf den Ton er- von ihnen ergangen wird, bevor die Füße
kauft. Es gab die Zeit eines gewissen trüb alterssteif und an einen bestimmten Rhyth-
rinnenden Grau in der Malerei Püttners, mus allzusehr gewöhnt sind. Walter Püttner,
die nun vorüber ist. Mit der Erneuerung der es ganz folgerichtig mit der Jugend hält,
seiner Auffassungsweise und mit der Hin- ist gottlob selbst noch viel zu jung, um der
kehr zu einer streng einheitlichen Bildform Manierist seiner neuen Entdeckungen zu
hat sich auch die Farbe des Künstlers er- werden.
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