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Fuchs, George: Deutsche Kunst und Dekoration neuen Stiles, [3]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7397#0088
April-Heft. Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration. Seite 63.
Aber auch volkswirtschaftliche Vortheile sind im Gefolge
dieser Bewegung, Vortheile, die sich einmal nach Millionen
gelten nicht mehr: der Zweck, die praktische Bestimmung, berechnen lassen werden. Zunächst dem Auslande, England,
diktirt die Raumvertheilung und stellt neue reizvolle Auf- j Amerika und Japan gegenüber. Was wir selbst herstellen,
gaben, neue und reizvolle Lösungen. So treibt also nicht
etwa die Absicht stilisiren zu wollen, sondern das heimathliche,
moderne, lebendige Bedürfniss zum heimathlichen, modernen,
lebendigen Stile. Es ist ganz bezeichnend, dass sich viele
dieser Künstler nur ungern dazu herbeilassen, für den Luxus
zu schaffen, dass ihnen ebenso die Kunstthätigkeit, welche nur
auf Museen und Ausstellungen rechnet, von Grund aus ver-
hasst ist. Sie wollen lebendige Thal/ Darum wollen sie
gerade die einfachsten, alltäglichsten Dinge und die in diesen
enthaltenen Motive der Schönheit erwecken. So hat z. B. die
brauchen wir anderen nicht für unvernünftiges Geld abzu-
kaufen. Hier folgen wir den Spuren unserer mächtig auf-
blühenden Industrie. Sodann sind es soziale Vortheile. Zwar
scheint es mir nicht wohl möglich, dass man mit Hülfe der
angewandten Kunst dem Handwerke seinen goldenen Boden
zurückerobern könne im Sinne der reaktionären Zünftler.
Monatsschrift »Deutsche Kunst und Dekoration« unter ihren
12 Preis-Ausschreiben nicht ein einziges, welches nicht auf die
kunstgewerbliche Praxis hindrängte. Gewünscht werden da
u. a. Tapeten, eine Petroleum-Tischlampe, Schlafzimmer-Ein-
richtung, Garderobe-Gestell, Pianino-Gehäuse, ein Promenade-
Kostüm für Damen, ein Kachel-Ofen, eine Zimmer-Decke
(Plafond), eine Schmuck-Garnitur, eine Schreibtisch-Garnitur.
Kurzum, das ganze Bestreben ist darauf gerichtet, die Kräfte
der Künstler dem wirklichen Leben zuzuführen.
Auch hier wird die Konkurrenz des Weltmarktes grosse
Kapitalien, grosse Unternehmer nothwendig machen. Aber
wenn wir es erreichen, dass der Deutsche seine Wohnungs-
Einrichtung in Zukunft nur noch in Deutschland herstellen
lässt, so wird eine bedeutend grössere Zahl der intelligenten
Arbeiter: Tischler, Schmiede, Weber, Sticker, Drechsler, Glaser,
Kupfer- und Goldschmiede, Zeichner u. s. w. eine ihrer Be-
gabung entsprechende Beschäftigung und entsprechende
Belohnung finden, ganz abgesehen davon, dass der mit eigener
Erfindungskraft begabte Handwerker zugleich durch den
igen Nummer 1067—1072. Entwürfe zu Thür- und Fenster-Kappen und -Grillagen. Von Christian Hövel—Stuttgart.
Aber auch volkswirtschaftliche Vortheile sind im Gefolge
dieser Bewegung, Vortheile, die sich einmal nach Millionen
gelten nicht mehr: der Zweck, die praktische Bestimmung, berechnen lassen werden. Zunächst dem Auslande, England,
diktirt die Raumvertheilung und stellt neue reizvolle Auf- j Amerika und Japan gegenüber. Was wir selbst herstellen,
gaben, neue und reizvolle Lösungen. So treibt also nicht
etwa die Absicht stilisiren zu wollen, sondern das heimathliche,
moderne, lebendige Bedürfniss zum heimathlichen, modernen,
lebendigen Stile. Es ist ganz bezeichnend, dass sich viele
dieser Künstler nur ungern dazu herbeilassen, für den Luxus
zu schaffen, dass ihnen ebenso die Kunstthätigkeit, welche nur
auf Museen und Ausstellungen rechnet, von Grund aus ver-
hasst ist. Sie wollen lebendige Thal/ Darum wollen sie
gerade die einfachsten, alltäglichsten Dinge und die in diesen
enthaltenen Motive der Schönheit erwecken. So hat z. B. die
brauchen wir anderen nicht für unvernünftiges Geld abzu-
kaufen. Hier folgen wir den Spuren unserer mächtig auf-
blühenden Industrie. Sodann sind es soziale Vortheile. Zwar
scheint es mir nicht wohl möglich, dass man mit Hülfe der
angewandten Kunst dem Handwerke seinen goldenen Boden
zurückerobern könne im Sinne der reaktionären Zünftler.
Monatsschrift »Deutsche Kunst und Dekoration« unter ihren
12 Preis-Ausschreiben nicht ein einziges, welches nicht auf die
kunstgewerbliche Praxis hindrängte. Gewünscht werden da
u. a. Tapeten, eine Petroleum-Tischlampe, Schlafzimmer-Ein-
richtung, Garderobe-Gestell, Pianino-Gehäuse, ein Promenade-
Kostüm für Damen, ein Kachel-Ofen, eine Zimmer-Decke
(Plafond), eine Schmuck-Garnitur, eine Schreibtisch-Garnitur.
Kurzum, das ganze Bestreben ist darauf gerichtet, die Kräfte
der Künstler dem wirklichen Leben zuzuführen.
Auch hier wird die Konkurrenz des Weltmarktes grosse
Kapitalien, grosse Unternehmer nothwendig machen. Aber
wenn wir es erreichen, dass der Deutsche seine Wohnungs-
Einrichtung in Zukunft nur noch in Deutschland herstellen
lässt, so wird eine bedeutend grössere Zahl der intelligenten
Arbeiter: Tischler, Schmiede, Weber, Sticker, Drechsler, Glaser,
Kupfer- und Goldschmiede, Zeichner u. s. w. eine ihrer Be-
gabung entsprechende Beschäftigung und entsprechende
Belohnung finden, ganz abgesehen davon, dass der mit eigener
Erfindungskraft begabte Handwerker zugleich durch den
igen Nummer 1067—1072. Entwürfe zu Thür- und Fenster-Kappen und -Grillagen. Von Christian Hövel—Stuttgart.