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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 1: Antike Schlachtfelder in Griechenland 1): Von Epaminondas bis zum Eingreifen der Römer — Berlin, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.7205#0261
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246

Sellasia.

(11) Antigonos rückte an und überzeugte sich von der natür-
lichen Festigkeit der Stellung und davon, dafs Kleomenes überall
mit den geeigneten Truppenteilen so geschickt die beherrschenden
Punkte besetzt hatte, dafs die ganze Position der Kampfstellung eines
geübten Fechters glich. (12) Denn er hatte nichts weder für den
Angriff noch für die Verteidigung aufser acht gelassen, sondern das
Ganze war zugleich eine entschlossene Schlachtaufstellung und eine
schwer angreifbare Feldverschanzung.

(66, 1) Deshalb gab Antigonos es auf, gleich vom Marsche •
aus anzugreifen und sofort handgemein zu werden, sondern lagerte
sich in kleinem Abstände mit dem Gorgylos als Frontsicherung.
So wartete er einige Tage und erkundete die Besonderheiten des
Geländes sowie die Verschiedenheiten der beiderseitigen Heere.
(2) Zugleich machte er mehrere für den Feind erkennbare (jiqoösi'/.-
vvcov) Truppenbewegungen, die auf etwaige künftige Absichten schliefsen
liefsen (aobg %b fi.eV.ov), und suchte dadurch den Feind auch seiner-
seits zur Enthüllung seiner Absichten zu veranlassen (e&xaXelvo
vag v&v vjtsvüvucov emvoiag). (3) Als er aber keinen Mangel
an Initiative (doyög) und keine Blöfse {e^onAov) entdecken konnte,
weil Kleomenes überall mit Gegenbewegungen antwortete, (4) stand
er von einem solchen Vorhaben ab, und zuletzt entschlossen sich in
(stillschweigender) Übereinstimmung beide zur Entscheidungsschlacht
(vijg /j.sv voiavvrjg emvolag djisazt], vs?.og d' bfAoXöyov öiä f-iä/^g
äfi<pÖT£Qoi sTQoe'&evto xqLvelv vag jzgä^eig). Denn in diesen beiden
Männern hatte die Schickung zwei ganz vortreffliche und sich ge-
wachsene Feldherren einander gegenübergestellt. (5) Gegen die
Truppen auf dem Euas stellte der König nun die makedonischen
Erzschildner und die Illyrier, deren Abteilungen miteinander ab-
wechselnd aufgestellt waren. Ihr Führer war Alexander, der Sohn
des Akmet, und Demetrios von Pharos. (6) Neben diese stellte er
die Akarnanier und Kreter1) auf. Hinter diesen standen 2000 Achäer
als Reserve. (7) Die Reiterei stellte er am Oinusflusse der der Feinde
gegenüber auf unter ihrem Führer Alexander und gab ihnen 1000
Achäer und ebensoviele Megalopoliten bei. (8) Er selber beschlofs,
mit den Söldnern und den Makedoniern auf dem Olymp gegen Kleo-
menes zu kämpfen. (9) Ins erste Treffen stellte er die Söldner, ins
zweite die Phalanx in doppelter Tiefe. Das tat er wegen des engen

') Vielmehr Epiroten. s. S. 233 A. 2.
 
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