Anhang. Übersetzung der Schlachtberichte von Sellasia.
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Raumes. (10) Die Illyrier hatten den Befehl, erst dann den Hügel
(Euas) zu stürmen, wenn sie auf dem Olymp eine sindonische (viel-
leicht gelbe?) Fahne hissen sähen (sie waren nämlich schon in der
Nacht in dem Bette des Gorgylos dicht am Fufse des Berges auf-
gestellt worden). (11) Die Reiterei und die Megalopoliten sollten
ebenso erst vorgehen, wenn eine rote Fahne vom Könige gehifst
würde.
(67, 1) Als nun der Augenblick hierfür gekommen war, den
Illyriern die Fahne gezeigt wurde und die Offiziere den Befehl zum
Sturm gaben, da zeigten sie sich alle zu gleicher Zeit und begannen
den Sturm auf den Hügel. (2) Als die Leichten, welche der Reiterei
des Kleomenes von Anfang an (im Zentrum) beigegeben waren, sahen,
dafs die Abteilungen von hinten nicht (durch die Achäer) gedeckt
wurden1), fielen sie den Stürmenden in den Rücken und hofften sie
dadurch in die äufserste Not zu bringen, (3).in der Voraussetzung,
dafs Eukleidas von oben und vorn sie angreifen, die Söldner aber sie
zugleich von hinten bedrängen und ihnen tüchtig zusetzen sollten.
(4) Da erkannte Philopömen aus Megalopolis die augenblickliche Ge-
fahr und sah die zukünftige voraus und machte seine Vorgesetzten
auf das, was kommen mufste, aufmerksam. (5) Als aber niemand
auf ihn hörte, weil er noch nie eine Offizierstelle bekleidet hatte und
noch ganz jung war, forderte er seine Mitbürger auf, ihm zu folgen,
und warf sich kühn auf die Feinde. (6) Als nun die Söldner, welche
den Stürmenden in den Rücken gefallen waren, das Geschrei hörten
und den Reiterkampf gewahrten, liefsen sie von ihrem Vorhaben ab,
eilten in ihre vorige Stellung zurück und halfen den Reitern. (7) So
wurde die ganze Masse der Illyrier und Makedonier und der anderen
Stürmenden den Angriff im Rücken los und wandte sich nun mit
ganzer Kraft und ohne Besorgnis gegen ihre Feinde. (8) Infolge-
dessen wurde es auch später offen anerkannt, dafs der Sieg über
Eukleidas das Verdienst des Philopömen war.
(68, 1) Deshalb soll auch Antigonos später den Reiterführer
Alexander gefragt haben, weshalb er vor Hissung der Fahne an-
gegriffen habe; (2) und als jener den Befehl gegeben zu haben
') z«f anti'QttS töv \i-/uiCiv fyj^oij Ix itör xtnöniv uvaug. Wenn rüivAyuimv
nicht überhaupt eine Glosse und also zu entfernen ist, mufs es zu {Qrjfjuv; ge-
zogen werden, wie es Plut. PJiilop. fi von den Stürmenden ganz entsprechend
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unoW.t>nti{vuvs. Vergl. S. 238 A. l.
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Raumes. (10) Die Illyrier hatten den Befehl, erst dann den Hügel
(Euas) zu stürmen, wenn sie auf dem Olymp eine sindonische (viel-
leicht gelbe?) Fahne hissen sähen (sie waren nämlich schon in der
Nacht in dem Bette des Gorgylos dicht am Fufse des Berges auf-
gestellt worden). (11) Die Reiterei und die Megalopoliten sollten
ebenso erst vorgehen, wenn eine rote Fahne vom Könige gehifst
würde.
(67, 1) Als nun der Augenblick hierfür gekommen war, den
Illyriern die Fahne gezeigt wurde und die Offiziere den Befehl zum
Sturm gaben, da zeigten sie sich alle zu gleicher Zeit und begannen
den Sturm auf den Hügel. (2) Als die Leichten, welche der Reiterei
des Kleomenes von Anfang an (im Zentrum) beigegeben waren, sahen,
dafs die Abteilungen von hinten nicht (durch die Achäer) gedeckt
wurden1), fielen sie den Stürmenden in den Rücken und hofften sie
dadurch in die äufserste Not zu bringen, (3).in der Voraussetzung,
dafs Eukleidas von oben und vorn sie angreifen, die Söldner aber sie
zugleich von hinten bedrängen und ihnen tüchtig zusetzen sollten.
(4) Da erkannte Philopömen aus Megalopolis die augenblickliche Ge-
fahr und sah die zukünftige voraus und machte seine Vorgesetzten
auf das, was kommen mufste, aufmerksam. (5) Als aber niemand
auf ihn hörte, weil er noch nie eine Offizierstelle bekleidet hatte und
noch ganz jung war, forderte er seine Mitbürger auf, ihm zu folgen,
und warf sich kühn auf die Feinde. (6) Als nun die Söldner, welche
den Stürmenden in den Rücken gefallen waren, das Geschrei hörten
und den Reiterkampf gewahrten, liefsen sie von ihrem Vorhaben ab,
eilten in ihre vorige Stellung zurück und halfen den Reitern. (7) So
wurde die ganze Masse der Illyrier und Makedonier und der anderen
Stürmenden den Angriff im Rücken los und wandte sich nun mit
ganzer Kraft und ohne Besorgnis gegen ihre Feinde. (8) Infolge-
dessen wurde es auch später offen anerkannt, dafs der Sieg über
Eukleidas das Verdienst des Philopömen war.
(68, 1) Deshalb soll auch Antigonos später den Reiterführer
Alexander gefragt haben, weshalb er vor Hissung der Fahne an-
gegriffen habe; (2) und als jener den Befehl gegeben zu haben
') z«f anti'QttS töv \i-/uiCiv fyj^oij Ix itör xtnöniv uvaug. Wenn rüivAyuimv
nicht überhaupt eine Glosse und also zu entfernen ist, mufs es zu {Qrjfjuv; ge-
zogen werden, wie es Plut. PJiilop. fi von den Stürmenden ganz entsprechend
heifst: fattfltOeZv XtXtvOas xiu 7it(>tanäv (lovi 'IIlIvq(ovs) ^q^uovg rdüv innim'
unoW.t>nti{vuvs. Vergl. S. 238 A. l.