I. Jahrgang.
Sritrligr
sindanvr.C. v. Liitzvw
(Wien,Bergstr.l4) oder
andieVerlagöhandlung
(Lcipzi.q, Krenzstr. 8/9)
zu richten.
17. Mai.
Beiblatt znr Zeitslhrist siir tnldende
Vcrlag von L. A. Lcrniüiiii in Tetazig.
Nr. 10 n. 11.
Änsrratr
:»2 Sgr. für die gespal-
tene Petitzeile werden
von jeder Buch- und
Nunsthandlung ange-
nommen.
1866.
Knnst.
Anfangs u.Mitte jedes Monats erickcint eincNnnuner von cincin lialden dis cinein Qnartl'ogen. Die Al'oiinentcn dcr ,,-jeitschrift fnr l'ildcnde Kuni't" crhalten
dies Blatt xrnri». Apart bczogen kostet dassclbc 1^> Sgr. balbjährlich. Nlle Bnch- nnd Knnstbandlnngcn ivie allc Postäintcr ncbmen Bcstellnngen an.
Expeditionen : in Berlin: L. Sachsc ^ Lo., Hosknustbandlimg; in Wien: P.Kacscri in München: <L. A. Flcischinann.
J.nhalt: Die erste Sachse'sche Geinälde-Versteigerung in Berlin. — s
Korrespondenzen (Müncken; Berlin; Weimar; Znnsbruck; Venedig;
Padna). — Nekrolog (Bellangch. — Vermischte Kunstnacbrichten. — !
Personalnachrichten. — Kunstvereine, Sainmlungen, Ausstellungen. — !
Zeitschriften. — Neuigkeiten der Kunstliteratur. — Berliner Aus-
stellungskalender. — Wiener Ausstellungskalender. — Münchener
Auöstellungskalender. — N. Lang's Kunstausstellung in Basel. — !
Jnserate.
Oie erste Sachsc'sche Gemälde-ttersteigerlnig
in ZZertin.
Die am 12. und 13. April abgehaltene Ge-
inäldeversteigerung, welche die Hofkunsthandlung
von L. Sachse u. Co. veranstaltet hatte, ist als der erste
im Großen ausgefiihrte Versuch, diese Form des Knnst-
verkehrs auch an unserem Platze einzubürgern, nicht ohne
Znteresse. Die im Auktionskatalog aufgeführten 123 !
inoderncn Gemälde, großentheils von bernfenen Künstlern
herrührend, waren auS Resten der früheren Galerie des
Gcneralkonsuls Herrn von Hildebrandt, ans andercn
Privatsammlungen und aus Koinmissionsbeständen der
Sachsc'schen pcrmancntcn GemäldeanSstcllnng zusamuien-
gekoinmen. Dic vffentliche Besichtiguug hattc denn auch
ein schr zahlreiches Publiknm herbeigelockt, das trotz der
ungünstigen Aufstellung in dem zu dergleichen Schau-
stellungcn gar nicht bestinimten und daher genügenden
Lichtes ermangelnden Mescr'schcn Saale viel Znteresse
zeigte; und in dcr That war die Sammlung wohl geeignet,
die Vornrtheile, dic sich dem ungewohnten llnternehmen
cntgegenstcllten, zu zcrstrenen. — Bci Betrachtung der Er-
gebnisse der Auktion selbst ist vor allen Dingen nicht
außer Acht zu lasseü, daß dcr gewählte Zeitpunkt, der Ver-
hältnisse halber nicht hinausgeschoben werden konnte, auf's
Höchste nngeeignet für ein dcrartiges Unternehmcn ge-
wählt war; dcnn die augenblicklich herrschende Kriegs- i
furcht und die damit nothwendig zusanimenhängende ge-
drückte finanziclle Stimmnng mußte sich ja vor Allem bei
nner solchcn Gclegcnheit unangenehm bemcrkbar niachen.
Es kann deshalb im Geringsten nicht Wunder nehnien,
daß die Preise im Durchschnitt weit unter dem wahren
Werth der Gemälde zurückblieben, ein Umstand, für den
jedoch die Erfahrung gewissermaßen schadlos halten kann,
daß die Kauflust eine sehr rege war, und also gegründete
Hoffnung vorhanden ist, bei späteren Wiederholungen
solchcr Anktioncn mit einer günstigeren allgenieinen
Stimmung auch pekuniär befriedigendere Nesultate zu
erzielen; jedenfalls wird der dnrch einen so beschlcunigten
Verkehr und den raschen Umlauf und Vertricb künstlerischer
Werke für das Knnstleben des Pnblikunis und die Jn-
teressen der Künstler daraus entsprießende Nntzen ein
eben so augenfälliger wie nachhaltiger sein. Die Herren L.
Sachse u. Eo. haben deshalb auch, ermuthigt durch den
Erfolg, dcu Beschluß gcfaßt, dicsen Zweig des Kunst-
geschäftes fleißig zu kultivircn, und je nach Maßgabe der
Umstände selbst mehrmals jährlich wiederkehrende Ge-
inäldeversteigerungen am hiesigen Orte zu arrangiren.
Die interessantesten Nummern des Katalogs und die
für dieselben gezahlten Preise waren folgende:
Nr. I. Andr. Achenbach, Norwegische Landschast. 75 Thlr.
Nr. 2. Osw. Achenbach, Jtalieiiische Landschaft. 800 Thlr.
Nr. 7. Aug. Becker, Ausicht von Heidelberg. 50 Thlr.
Nr. 8. Carl Becker, eine Jtalieiierin mit ihrem Knide auf
eincm Esel, von eineni Burschen begleitet. 59 Thlr.
Nr. 9. Hugo Becker, Motiv von der sranzösischen Küste
(Normandie). 60 Thlr.
Nr. 18. Alex. Calamc, der Montblanc vom Chamounixthalc
aus gesehen. 5500 Thlr.
Nr. 19. Carpentero, NiederländischerBauernhof. lOO THlr.
Nr. 20. Jules Coignet, Schweizerlaudschaft. 4l Thlr.
Nr. 22. Compte-Calix, lo bor8<-r-im-<1ble. 240 Thlr.
Nr. 31. Fearnly, Norwcgischer Wald. 95 Thlr.
Nr. 32. A. Francia, der Dom zu Quiinpcr. 121 Thlr.
Nr. 33. Franquelin, die verlassene Geliebte. 180 Thlr.
Nr. 39. I. T. Hasenclcver, im Wcinkeller. 90 Thlr.
Nr. 41. C. Hilgers, Holländische Messe auf dcm Eise.
09 Thlr.
Sritrligr
sindanvr.C. v. Liitzvw
(Wien,Bergstr.l4) oder
andieVerlagöhandlung
(Lcipzi.q, Krenzstr. 8/9)
zu richten.
17. Mai.
Beiblatt znr Zeitslhrist siir tnldende
Vcrlag von L. A. Lcrniüiiii in Tetazig.
Nr. 10 n. 11.
Änsrratr
:»2 Sgr. für die gespal-
tene Petitzeile werden
von jeder Buch- und
Nunsthandlung ange-
nommen.
1866.
Knnst.
Anfangs u.Mitte jedes Monats erickcint eincNnnuner von cincin lialden dis cinein Qnartl'ogen. Die Al'oiinentcn dcr ,,-jeitschrift fnr l'ildcnde Kuni't" crhalten
dies Blatt xrnri». Apart bczogen kostet dassclbc 1^> Sgr. balbjährlich. Nlle Bnch- nnd Knnstbandlnngcn ivie allc Postäintcr ncbmen Bcstellnngen an.
Expeditionen : in Berlin: L. Sachsc ^ Lo., Hosknustbandlimg; in Wien: P.Kacscri in München: <L. A. Flcischinann.
J.nhalt: Die erste Sachse'sche Geinälde-Versteigerung in Berlin. — s
Korrespondenzen (Müncken; Berlin; Weimar; Znnsbruck; Venedig;
Padna). — Nekrolog (Bellangch. — Vermischte Kunstnacbrichten. — !
Personalnachrichten. — Kunstvereine, Sainmlungen, Ausstellungen. — !
Zeitschriften. — Neuigkeiten der Kunstliteratur. — Berliner Aus-
stellungskalender. — Wiener Ausstellungskalender. — Münchener
Auöstellungskalender. — N. Lang's Kunstausstellung in Basel. — !
Jnserate.
Oie erste Sachsc'sche Gemälde-ttersteigerlnig
in ZZertin.
Die am 12. und 13. April abgehaltene Ge-
inäldeversteigerung, welche die Hofkunsthandlung
von L. Sachse u. Co. veranstaltet hatte, ist als der erste
im Großen ausgefiihrte Versuch, diese Form des Knnst-
verkehrs auch an unserem Platze einzubürgern, nicht ohne
Znteresse. Die im Auktionskatalog aufgeführten 123 !
inoderncn Gemälde, großentheils von bernfenen Künstlern
herrührend, waren auS Resten der früheren Galerie des
Gcneralkonsuls Herrn von Hildebrandt, ans andercn
Privatsammlungen und aus Koinmissionsbeständen der
Sachsc'schen pcrmancntcn GemäldeanSstcllnng zusamuien-
gekoinmen. Dic vffentliche Besichtiguug hattc denn auch
ein schr zahlreiches Publiknm herbeigelockt, das trotz der
ungünstigen Aufstellung in dem zu dergleichen Schau-
stellungcn gar nicht bestinimten und daher genügenden
Lichtes ermangelnden Mescr'schcn Saale viel Znteresse
zeigte; und in dcr That war die Sammlung wohl geeignet,
die Vornrtheile, dic sich dem ungewohnten llnternehmen
cntgegenstcllten, zu zcrstrenen. — Bci Betrachtung der Er-
gebnisse der Auktion selbst ist vor allen Dingen nicht
außer Acht zu lasseü, daß dcr gewählte Zeitpunkt, der Ver-
hältnisse halber nicht hinausgeschoben werden konnte, auf's
Höchste nngeeignet für ein dcrartiges Unternehmcn ge-
wählt war; dcnn die augenblicklich herrschende Kriegs- i
furcht und die damit nothwendig zusanimenhängende ge-
drückte finanziclle Stimmnng mußte sich ja vor Allem bei
nner solchcn Gclegcnheit unangenehm bemcrkbar niachen.
Es kann deshalb im Geringsten nicht Wunder nehnien,
daß die Preise im Durchschnitt weit unter dem wahren
Werth der Gemälde zurückblieben, ein Umstand, für den
jedoch die Erfahrung gewissermaßen schadlos halten kann,
daß die Kauflust eine sehr rege war, und also gegründete
Hoffnung vorhanden ist, bei späteren Wiederholungen
solchcr Anktioncn mit einer günstigeren allgenieinen
Stimmung auch pekuniär befriedigendere Nesultate zu
erzielen; jedenfalls wird der dnrch einen so beschlcunigten
Verkehr und den raschen Umlauf und Vertricb künstlerischer
Werke für das Knnstleben des Pnblikunis und die Jn-
teressen der Künstler daraus entsprießende Nntzen ein
eben so augenfälliger wie nachhaltiger sein. Die Herren L.
Sachse u. Eo. haben deshalb auch, ermuthigt durch den
Erfolg, dcu Beschluß gcfaßt, dicsen Zweig des Kunst-
geschäftes fleißig zu kultivircn, und je nach Maßgabe der
Umstände selbst mehrmals jährlich wiederkehrende Ge-
inäldeversteigerungen am hiesigen Orte zu arrangiren.
Die interessantesten Nummern des Katalogs und die
für dieselben gezahlten Preise waren folgende:
Nr. I. Andr. Achenbach, Norwegische Landschast. 75 Thlr.
Nr. 2. Osw. Achenbach, Jtalieiiische Landschaft. 800 Thlr.
Nr. 7. Aug. Becker, Ausicht von Heidelberg. 50 Thlr.
Nr. 8. Carl Becker, eine Jtalieiierin mit ihrem Knide auf
eincm Esel, von eineni Burschen begleitet. 59 Thlr.
Nr. 9. Hugo Becker, Motiv von der sranzösischen Küste
(Normandie). 60 Thlr.
Nr. 18. Alex. Calamc, der Montblanc vom Chamounixthalc
aus gesehen. 5500 Thlr.
Nr. 19. Carpentero, NiederländischerBauernhof. lOO THlr.
Nr. 20. Jules Coignet, Schweizerlaudschaft. 4l Thlr.
Nr. 22. Compte-Calix, lo bor8<-r-im-<1ble. 240 Thlr.
Nr. 31. Fearnly, Norwcgischer Wald. 95 Thlr.
Nr. 32. A. Francia, der Dom zu Quiinpcr. 121 Thlr.
Nr. 33. Franquelin, die verlassene Geliebte. 180 Thlr.
Nr. 39. I. T. Hasenclcver, im Wcinkeller. 90 Thlr.
Nr. 41. C. Hilgers, Holländische Messe auf dcm Eise.
09 Thlr.