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Nekrologe. — WettbeWerbungen. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen.
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Das Blatt ist 84 x 66 cm groß, die Bildgröße 50 X 32 cm.
Die malerische Darstellung des prächtigen Stadtbildes, die
kräftigen Kontraste und die sorgfältige technische Ausfüh-
rung des Blattes machen es zu einem trefflichen Wand-
schmuck.
Im Verlage von Raimund Mitscher in Berlin sind zwei
Originalradirungen von Max Horte in Berlin, den Fürsten
Bismarck und den Grafen Moltke darstellend, erschienen.
Die Köpfe sind in Lebensgröße aufgenommen. Die Platten-
große beider Bilder beträgt 70x52; man muss den Fleiß
und die Ausdauer des Künstlers bewundern, der diese gro-
ßen Aufgaben bewältigt hat. Der Preis jedes Bildes beträgt
für Künstlerdrucke vor der Schrift M. 50.—, für Drucke mit
der Schrift M. 15.—
NEKROLOGE.
%* Der Landschaftsmaler Oraf Stanislaus Kalchreuth,
der frühere Direktor der Weimarer Kunstschule, ist am
26. November in München, wo er seit seinem Scheiden von
Weimar lebte, im 73. Lebensjahre gestorben.
%* Der Oberst Karl v. Gohausen, der Konservator der
Nassauischen Altertümer, ist am 2. Dezember in Wiesbaden,
72 Jahre alt, gestorben.
*#* Der englische Archäologe Charles Newton, der sich
besonders durch die Ausgrabung des Mausoleums in Hali-
karnassos und die späteren Ausgrabungen in Knidos be-
kannt gemacht hat, ist Anfang Dezember, 78 Jahre alt, in
London gestorben.
WETTBE WERBUNGEN.
* Die Oesellschaft zur Förderung deutscher Wissen-
schaft, Kunst und Litteratur in Böhmen beabsichtigt, behufs
Gewinnung von Entwürfen für die im neuen Badehause zu
Karlsbad auszuführenden sechs Wandgemälde, welche Stoffe
aus der Sage und Geschichte Karlsbads und dem Badeleben
überhaupt behandeln sollen, eine auf eine Anzahl von deut-
schen, aus Böhmen stammenden oder daselbst ansässigen
Künstlern beschränkte Konkurrenz auszuschreiben, unter
Zusicherung einer entsprechenden" Honorirung der Entwürfe
eines jeden der seinerzeit zum Konkurriren aufgeforderten
Künstler. Um bei der Aufforderung zu dieser Konkurrenz
alle aus Böhmen stammenden oder daselbst ansässigen Maler
in Berücksichtigung ziehen zu können, fordert die Gesell-
schaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und
Litteratur in Böhmen alle die betreffenden Künstler, welche
mit dieser Gesellschaft bisher noch nicht in Beziehung ge-
treten sind, auf Grund ihrer bisherigen Leistungen jedoch
glauben, Anspruch auf Einbeziehung in diese Konkurrenz
erheben zu können, auf, ihr bis Ende Januar 1895 Proben
ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit, insbesondere auf dem
Oebiete der Komposition, vorzulegen.
DENKMÄLER.
*„* Ein Denkmal des Chemikers Mitscherlieh, das den
Forscher in ganzer Figur auf einem einfachen Granitsockel
darstellt, ist am 1. Dezember in Berlin enthüllt worden.
Die Figur, die ihren Platz im Kastanienwäldchen hinter der
Universität erhalten hat, ist nach dem Modelle des Bild-
hauers Dr. F. Hartzer in Bronze gegossen.
%* Der Ausschuss für Errichtung eines Denkmals Lud-
wig Richters in Dresden, der jetzt über 32 000 M. verfügt,
beschloss, einen Wettbewerb unter den deutschen Künstlern
auszuschreiben. Das Denkmal soll Richter in sitzender Ge-
stalt darstellen und mit Nebenfiguren geschmückt sein.
Preise sind ausgesetzt in der Höhe von 2000, 1500 und 1000 M.
SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.
*„* Ein Gemälde des Berliner Marinemalers WiUy
Hamacher „Am Montefino bei San Fruttuoso", das durch die
letzte Berliner Kunstausstellung bekannt geworden ist, ist
für das schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau
angekauft worden.
Gabriel Seidl hat die Pläne für das neue bayerische Na-
tionalmuseum entworfen, die nächstens in München aus-
gestellt werden sollen. Der Landtag hat zum Bau 4600000
Mk. bewilligt, mit denen man auszureichen hofft. —:—
Die Ausstellungen der östlichen Kunstvereine zu Königs-
berg i. Pr., Stettin, Elbing, Posen und Görlitz finden in der
Zeit von Februar bis August 1895 statt. Die für dieselben
bestimmten Kunstwerke müssen spätestens bis zum 12. Januar
an die Spediteure G. Dietrich & Sohn in Berlin, oder bis
zum 5. Januar an Gebr. Wetsch in München und G. Pfaff-
rath in Düsseldorf eingesendet sein.
Das finanzielle Ergebnis der dritten internationalen
Kunstausstellung in Wien ist leider ein negatives, nämlich
ein Deficit von rund 13000 fl (gegen ein Reinerträgnis von
42000 fl im Jahre 1888). Die Hauptschuld daran trägt angeblich
die Post: Frachten und Transporte, die der Künstlergenossen-
schaft für die englischen und französischen Kunstwerke
allein eine Mehrausgabe von 10000 fl gegen das Jahr 1888
verursachten. • Die Einnahmen für Eintrittskarten betrugen
36000 fl, gegen 73000 fl i. J. 1888. Ähnlich ist das Ver-
hältnis bei den verkauften Katalogen. Der Verkauf von
Kunstwerken hat sich dagegen sehr gebessert, nämlich
209000 fl (gegen 168000 fl), wovon die Hälfte auf Österreich
entfällt. —:—
Die Jahresausstellung im Münchener Glaspalaste hat
ungefähr das gleiche Ergebnis wie 1893: etwa 100000 Be-
sucher und 2000 Saisonkarten. Aus München waren 991
Kunstwerke, aus dem übrigen Deutschland 363, Österreich
hatte 49 ausgestellt, Ungarn 1, Amerika 2, Belgien 100,
Dänemark 2, England 204, Frankreich 105, Italien 70, Hol-
land 81, Schweden-Norwegen 8, Schweiz 9, Spanien 13 und
die Türkei 3. — : —
* Die Einnahmen der Kunstausstellung des Vereines
bildender Künstler Münchens „Sezession", die am 31.0ktbr.
geschlossen wurde, betrugen 68 249 M. 99 Pf., die bisherigen
Ausgaben 38 812 M. Da auch die Frühjahr- und die Stutt-
garter Ausstellung des Vereines mit Überschüssen ab-
schließen (erstere mit einem solchen von 7295 M. 39 Pf,
letztere mit einem solchen von 5441 M. 66 Pf.), wird der
Verein wohl auch in diesem Jahre in der Lage sein, nach
Deckung der laufenden Kosten der Internationalen Ausstel-
lung seine Bauschuld um den erheblichen Betrag von 40000 M.
herabzumindern, trotzdem noch der „Sezession" nicht un-
wesentliche Kosten für Rückfracht der Werke etc. erwachsen
werden. Es blieben dann für den Rest des dreijährigen
Provisoriums noch etwas über 90000 M. zu decken. Die
Ausstellung enthielt 567 Werke, wovon 483 verkäuflich wa-
ren. Verkauft wurden im ganzen 150 Werke für zusammen
274 566 M., also ein Viertel aller Werke und nahezu ein
Drittel aller verkäuflichen Werke. Auf die Nationalitäten
der Künstler verteilt, ergeben sich folgende Ziffern: Belgien
verkaufte 5 Nummern für 4590 M., Deutschland (ausschließ-
lich München) 7 für 13180 M., München 48 für 84 060 M.,
England und Schottland 59 für 42 865 M., Frankreich 17 für
6471 M., Holland 4 für 20 000 M., Italien 2 für 1300 M.,
Nekrologe. — WettbeWerbungen. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen.
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Das Blatt ist 84 x 66 cm groß, die Bildgröße 50 X 32 cm.
Die malerische Darstellung des prächtigen Stadtbildes, die
kräftigen Kontraste und die sorgfältige technische Ausfüh-
rung des Blattes machen es zu einem trefflichen Wand-
schmuck.
Im Verlage von Raimund Mitscher in Berlin sind zwei
Originalradirungen von Max Horte in Berlin, den Fürsten
Bismarck und den Grafen Moltke darstellend, erschienen.
Die Köpfe sind in Lebensgröße aufgenommen. Die Platten-
große beider Bilder beträgt 70x52; man muss den Fleiß
und die Ausdauer des Künstlers bewundern, der diese gro-
ßen Aufgaben bewältigt hat. Der Preis jedes Bildes beträgt
für Künstlerdrucke vor der Schrift M. 50.—, für Drucke mit
der Schrift M. 15.—
NEKROLOGE.
%* Der Landschaftsmaler Oraf Stanislaus Kalchreuth,
der frühere Direktor der Weimarer Kunstschule, ist am
26. November in München, wo er seit seinem Scheiden von
Weimar lebte, im 73. Lebensjahre gestorben.
%* Der Oberst Karl v. Gohausen, der Konservator der
Nassauischen Altertümer, ist am 2. Dezember in Wiesbaden,
72 Jahre alt, gestorben.
*#* Der englische Archäologe Charles Newton, der sich
besonders durch die Ausgrabung des Mausoleums in Hali-
karnassos und die späteren Ausgrabungen in Knidos be-
kannt gemacht hat, ist Anfang Dezember, 78 Jahre alt, in
London gestorben.
WETTBE WERBUNGEN.
* Die Oesellschaft zur Förderung deutscher Wissen-
schaft, Kunst und Litteratur in Böhmen beabsichtigt, behufs
Gewinnung von Entwürfen für die im neuen Badehause zu
Karlsbad auszuführenden sechs Wandgemälde, welche Stoffe
aus der Sage und Geschichte Karlsbads und dem Badeleben
überhaupt behandeln sollen, eine auf eine Anzahl von deut-
schen, aus Böhmen stammenden oder daselbst ansässigen
Künstlern beschränkte Konkurrenz auszuschreiben, unter
Zusicherung einer entsprechenden" Honorirung der Entwürfe
eines jeden der seinerzeit zum Konkurriren aufgeforderten
Künstler. Um bei der Aufforderung zu dieser Konkurrenz
alle aus Böhmen stammenden oder daselbst ansässigen Maler
in Berücksichtigung ziehen zu können, fordert die Gesell-
schaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und
Litteratur in Böhmen alle die betreffenden Künstler, welche
mit dieser Gesellschaft bisher noch nicht in Beziehung ge-
treten sind, auf Grund ihrer bisherigen Leistungen jedoch
glauben, Anspruch auf Einbeziehung in diese Konkurrenz
erheben zu können, auf, ihr bis Ende Januar 1895 Proben
ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit, insbesondere auf dem
Oebiete der Komposition, vorzulegen.
DENKMÄLER.
*„* Ein Denkmal des Chemikers Mitscherlieh, das den
Forscher in ganzer Figur auf einem einfachen Granitsockel
darstellt, ist am 1. Dezember in Berlin enthüllt worden.
Die Figur, die ihren Platz im Kastanienwäldchen hinter der
Universität erhalten hat, ist nach dem Modelle des Bild-
hauers Dr. F. Hartzer in Bronze gegossen.
%* Der Ausschuss für Errichtung eines Denkmals Lud-
wig Richters in Dresden, der jetzt über 32 000 M. verfügt,
beschloss, einen Wettbewerb unter den deutschen Künstlern
auszuschreiben. Das Denkmal soll Richter in sitzender Ge-
stalt darstellen und mit Nebenfiguren geschmückt sein.
Preise sind ausgesetzt in der Höhe von 2000, 1500 und 1000 M.
SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.
*„* Ein Gemälde des Berliner Marinemalers WiUy
Hamacher „Am Montefino bei San Fruttuoso", das durch die
letzte Berliner Kunstausstellung bekannt geworden ist, ist
für das schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau
angekauft worden.
Gabriel Seidl hat die Pläne für das neue bayerische Na-
tionalmuseum entworfen, die nächstens in München aus-
gestellt werden sollen. Der Landtag hat zum Bau 4600000
Mk. bewilligt, mit denen man auszureichen hofft. —:—
Die Ausstellungen der östlichen Kunstvereine zu Königs-
berg i. Pr., Stettin, Elbing, Posen und Görlitz finden in der
Zeit von Februar bis August 1895 statt. Die für dieselben
bestimmten Kunstwerke müssen spätestens bis zum 12. Januar
an die Spediteure G. Dietrich & Sohn in Berlin, oder bis
zum 5. Januar an Gebr. Wetsch in München und G. Pfaff-
rath in Düsseldorf eingesendet sein.
Das finanzielle Ergebnis der dritten internationalen
Kunstausstellung in Wien ist leider ein negatives, nämlich
ein Deficit von rund 13000 fl (gegen ein Reinerträgnis von
42000 fl im Jahre 1888). Die Hauptschuld daran trägt angeblich
die Post: Frachten und Transporte, die der Künstlergenossen-
schaft für die englischen und französischen Kunstwerke
allein eine Mehrausgabe von 10000 fl gegen das Jahr 1888
verursachten. • Die Einnahmen für Eintrittskarten betrugen
36000 fl, gegen 73000 fl i. J. 1888. Ähnlich ist das Ver-
hältnis bei den verkauften Katalogen. Der Verkauf von
Kunstwerken hat sich dagegen sehr gebessert, nämlich
209000 fl (gegen 168000 fl), wovon die Hälfte auf Österreich
entfällt. —:—
Die Jahresausstellung im Münchener Glaspalaste hat
ungefähr das gleiche Ergebnis wie 1893: etwa 100000 Be-
sucher und 2000 Saisonkarten. Aus München waren 991
Kunstwerke, aus dem übrigen Deutschland 363, Österreich
hatte 49 ausgestellt, Ungarn 1, Amerika 2, Belgien 100,
Dänemark 2, England 204, Frankreich 105, Italien 70, Hol-
land 81, Schweden-Norwegen 8, Schweiz 9, Spanien 13 und
die Türkei 3. — : —
* Die Einnahmen der Kunstausstellung des Vereines
bildender Künstler Münchens „Sezession", die am 31.0ktbr.
geschlossen wurde, betrugen 68 249 M. 99 Pf., die bisherigen
Ausgaben 38 812 M. Da auch die Frühjahr- und die Stutt-
garter Ausstellung des Vereines mit Überschüssen ab-
schließen (erstere mit einem solchen von 7295 M. 39 Pf,
letztere mit einem solchen von 5441 M. 66 Pf.), wird der
Verein wohl auch in diesem Jahre in der Lage sein, nach
Deckung der laufenden Kosten der Internationalen Ausstel-
lung seine Bauschuld um den erheblichen Betrag von 40000 M.
herabzumindern, trotzdem noch der „Sezession" nicht un-
wesentliche Kosten für Rückfracht der Werke etc. erwachsen
werden. Es blieben dann für den Rest des dreijährigen
Provisoriums noch etwas über 90000 M. zu decken. Die
Ausstellung enthielt 567 Werke, wovon 483 verkäuflich wa-
ren. Verkauft wurden im ganzen 150 Werke für zusammen
274 566 M., also ein Viertel aller Werke und nahezu ein
Drittel aller verkäuflichen Werke. Auf die Nationalitäten
der Künstler verteilt, ergeben sich folgende Ziffern: Belgien
verkaufte 5 Nummern für 4590 M., Deutschland (ausschließ-
lich München) 7 für 13180 M., München 48 für 84 060 M.,
England und Schottland 59 für 42 865 M., Frankreich 17 für
6471 M., Holland 4 für 20 000 M., Italien 2 für 1300 M.,