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KLEINE MITTEILUNGEN
Kopfleiste, gezeichnet von Maler H. Christiansen, Paris.;
im Musterzeichnen und im Malen für kunstgewerbliche Tech-
niken auszubilden. Der Staatszuschuss für die Unterhaltung
der Anstalt betrug 69740 M., die Einnahmen aus Schulgel-
dern beliefen sich auf 10700 M., zusammen 80440 M. Da-
gegen betrugen die Ausgaben 84300 M.
-U- Cassel. Nach dem Jahresbericht der Gewerb-
lichen Zeichen- und Kunstgewerbeschule für das Schul-
jahr 1896/97 haben im Laufe des Berichtsjahres im Lehrer-
personal der Anstalt mehrfache Veränderungen stattgefunden.
Die von Jahr zu Jahr steigende Schülerzahl des Tagesunter-
richtes machte eine Teilung der Klasse für Dekorationsmaler
erforderlich. Der zur Deckung der Unterrichtskosten von
Staat und Stadt zu gleichen Teilen geleistete Zuschuss wuchs
von 6475 M. im Schuljahr 1880/81 auf je 18714 M. im Schul-
jahr 1896/97. Ausserdem hatte der Staat für Lehrmittel die
Summe von 1854 M. für 1896/97 bewilligt. Neun Schüler
wurden auf Grund von Zeugnissen über hervorragende
Füllung, gezeichnet von Maler H. Christiansen, Paris.
Leistungen zum sog. Künstlerexamen, d. h. zur erleichterten
Prüfung für Einjährig-Freiwillige zugelassen. Wie aus einer
Zusammenstellung der Schülerzahl hervorgeht, ist im Be-
richtsjahre die Schülerzahl der Anstalt (790 gegen 885 in
1895/96) zurückgegangen. Dieser Rückgang erklärt sich durch
die Errichtung der in denselben Räumen untergebrachten und
unter derselben Leitung stehenden Königl. Baugewerkschule.
Diese wurde im Oktober 1896 eröffnet, und schon vorher
war bestimmt worden, dass damit auch die Tages-Fachklasse
für Bauhandwerker aufgelöst werden solle.
MUSEEN
-u- X/töbeck. Nach dem Bericht des Gewerbemuseums
über das Jahr iSg6 wurden die Arbeiten einer gänzlichen
Neuordnung des Museums zum Abschluss gebracht. Durch
die neuangefertigten Separatkataloge war es möglich, alle
alten Bezeichnungen und Numerirungen zu entfernen, so-
wie alle noch vorhandenen Irrtümer klar zu stellen. Auch
das Versicherungs-Inventarium konnte auf diese Weise einer
sorgfältigen Kontrolle unterzogen werden. Gleichzeitig
wurde eine Anzahl minderwertiger oder in den Rahmen des
Museums nicht gehöriger Objekte ganz ausgeschieden und
teils der Gewerbeschule, teils dem Museum Lübeckischer
Kunst- und Kulturgeschichte zur Verfügung gestellt. Der
dadurch gewonnene Raum genügte aber nur für kurze Zeit,
und man ist jetzt schon wieder fast am Ende der Raum-
ausnutzung angekommen. Ein neuer „Führer" giebt auf
7% Seiten eingehenderen Aufschluss über die Neuaufstellung
der Gegenstände und Gruppen. Der Konservator des Mu-
seums war bemüht, durch Vorträge die gesammelten Objekte
zur Belehrung der Gewerbetreibenden und zur Erhöhung
des allgemeinen Interesses vorzuführen. Trotz aller aufge-
wandten Mühe gelang es hingegen nicht, die „Gewerbliche
Vorbildersammlung" allgemeiner nutzbar zu machen. Der Be-
such nahm mehr und mehr ab und die Sammlung wird jetzt
so gut wie gar nicht benutzt. Gegen Ende des Berichtsjahres
erfolgte die Begründung einer Plakatsammlung. Die Gewerbe-
gesellschaft bewilligte wie im Vorjahre 250 M. für Ankäufe.
-u- Kaiserslautern. Nach dem Bericht des Pfälzischen
Gewerbemuseums für die Jahre 1894—1896 ist der Neubau
des Lehrgebäudes für den Gesamtunterricht der als Kreis-
anstalt mit dem Pfälzischen Gewerbemuseum im Zusammen-
hang stehenden Kgl. Kreisbauschule und der mit ihr ver-
KLEINE MITTEILUNGEN
Kopfleiste, gezeichnet von Maler H. Christiansen, Paris.;
im Musterzeichnen und im Malen für kunstgewerbliche Tech-
niken auszubilden. Der Staatszuschuss für die Unterhaltung
der Anstalt betrug 69740 M., die Einnahmen aus Schulgel-
dern beliefen sich auf 10700 M., zusammen 80440 M. Da-
gegen betrugen die Ausgaben 84300 M.
-U- Cassel. Nach dem Jahresbericht der Gewerb-
lichen Zeichen- und Kunstgewerbeschule für das Schul-
jahr 1896/97 haben im Laufe des Berichtsjahres im Lehrer-
personal der Anstalt mehrfache Veränderungen stattgefunden.
Die von Jahr zu Jahr steigende Schülerzahl des Tagesunter-
richtes machte eine Teilung der Klasse für Dekorationsmaler
erforderlich. Der zur Deckung der Unterrichtskosten von
Staat und Stadt zu gleichen Teilen geleistete Zuschuss wuchs
von 6475 M. im Schuljahr 1880/81 auf je 18714 M. im Schul-
jahr 1896/97. Ausserdem hatte der Staat für Lehrmittel die
Summe von 1854 M. für 1896/97 bewilligt. Neun Schüler
wurden auf Grund von Zeugnissen über hervorragende
Füllung, gezeichnet von Maler H. Christiansen, Paris.
Leistungen zum sog. Künstlerexamen, d. h. zur erleichterten
Prüfung für Einjährig-Freiwillige zugelassen. Wie aus einer
Zusammenstellung der Schülerzahl hervorgeht, ist im Be-
richtsjahre die Schülerzahl der Anstalt (790 gegen 885 in
1895/96) zurückgegangen. Dieser Rückgang erklärt sich durch
die Errichtung der in denselben Räumen untergebrachten und
unter derselben Leitung stehenden Königl. Baugewerkschule.
Diese wurde im Oktober 1896 eröffnet, und schon vorher
war bestimmt worden, dass damit auch die Tages-Fachklasse
für Bauhandwerker aufgelöst werden solle.
MUSEEN
-u- X/töbeck. Nach dem Bericht des Gewerbemuseums
über das Jahr iSg6 wurden die Arbeiten einer gänzlichen
Neuordnung des Museums zum Abschluss gebracht. Durch
die neuangefertigten Separatkataloge war es möglich, alle
alten Bezeichnungen und Numerirungen zu entfernen, so-
wie alle noch vorhandenen Irrtümer klar zu stellen. Auch
das Versicherungs-Inventarium konnte auf diese Weise einer
sorgfältigen Kontrolle unterzogen werden. Gleichzeitig
wurde eine Anzahl minderwertiger oder in den Rahmen des
Museums nicht gehöriger Objekte ganz ausgeschieden und
teils der Gewerbeschule, teils dem Museum Lübeckischer
Kunst- und Kulturgeschichte zur Verfügung gestellt. Der
dadurch gewonnene Raum genügte aber nur für kurze Zeit,
und man ist jetzt schon wieder fast am Ende der Raum-
ausnutzung angekommen. Ein neuer „Führer" giebt auf
7% Seiten eingehenderen Aufschluss über die Neuaufstellung
der Gegenstände und Gruppen. Der Konservator des Mu-
seums war bemüht, durch Vorträge die gesammelten Objekte
zur Belehrung der Gewerbetreibenden und zur Erhöhung
des allgemeinen Interesses vorzuführen. Trotz aller aufge-
wandten Mühe gelang es hingegen nicht, die „Gewerbliche
Vorbildersammlung" allgemeiner nutzbar zu machen. Der Be-
such nahm mehr und mehr ab und die Sammlung wird jetzt
so gut wie gar nicht benutzt. Gegen Ende des Berichtsjahres
erfolgte die Begründung einer Plakatsammlung. Die Gewerbe-
gesellschaft bewilligte wie im Vorjahre 250 M. für Ankäufe.
-u- Kaiserslautern. Nach dem Bericht des Pfälzischen
Gewerbemuseums für die Jahre 1894—1896 ist der Neubau
des Lehrgebäudes für den Gesamtunterricht der als Kreis-
anstalt mit dem Pfälzischen Gewerbemuseum im Zusammen-
hang stehenden Kgl. Kreisbauschule und der mit ihr ver-