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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 9.1898

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4886#0222
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Zierleiste und Initial vonl.Maler A. Brunner, Bad Aibling.

LEINE MITTEILUNGEN

B

»ERLIN. Prinz

Wilhelm-
Stiftung
preussischer Städte.
Aus dem Restbe-
stande der zur Her-
stellung der Hoch-
zeitsgabe der g6
preussischen Städte
fürlhreKöniglichen
Hoheiten den Prin-
zen und die Frau
Prinzessin Wilhelm
von Preussen auf-
gebrachten Mittel
ist eine Stiftung errichtet, welche die Förderung der künst-
lerischen Ausbildung junger, talentvoller und würdiger Gold-
und Silberschmiede — die in Preussen staatsangehörig sind —
bezweckt. Die jährlichen Stiftungserträge sollen verwendet
werden: a. zu Schulstipendien für den Besuch der Unterrichts-
anstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums zu Berlin oder
einer anderen preussischen Kunstgewerbe- oder Fachschule für
Gold- und Silberschmiede oder für andere, zur Ausbildung in
dieser Kunst erforderlichen Fächer; b. zu Reisestipendien für
künstlerisch und technisch hervorragende junge Gold- und
Silberschmiede; c. zur Ausschreibung und Prämiierung von
Konkurrenzarbeiten auf dem Felde der Gold- und Silber-
schmiedekunst (§ 3 des Statuts vom 2. Mai 1885). Durch
Nachtragsstatut vom 24. Mai 188g wurden die Bestimmungen
des § 3 dahin ergänzt, dass aus den Zinserträgen derjenigen
10400 M., welche das Städtecomite für die Herstellung eines
Geschenkes zur silbernen Hochzeit — 25. Januar 1883 —
Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des Kronprinzen
und der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches und
von Preussen, als bei der Schlussabrechnung über die Kosten
erspart, der Prinz Wilhelm-Stiftung preussischer Städte für
Gold- und Silberschmiede zur Verwaltung überwiesen hat,
vorzugsweise talentvolle junge Handwerker solcher Fächer,
welche bei der Ausstattung jenes Geschenkes — einer Speise-
zimmereinrichtung — besonders thätig waren (Kunsttischler,
Holzschnitzer, Stuckateure, Kunstschmiede, Ciseleure, Glas-
maler, Porzellanmaler, Kunststicker etc.), bei ihrer künstle-
rischen Ausbildung unsterstützt werden sollen. Während
Kunstgewerbeblatt. N. F. IX. H. 11.

bisher jährlich an vier Stipendiaten der Gold- und Silber-
schmiedekunst je 400 M. gezahlt wurden, ist nunmehr be-
schlossen , bis auf weiteres in der Regel nur jährlich zwei
Stipendien zu je 700 M. zu bewilligen, welche drei Jahre
hindurch an je zwei Gold- oder Silberschmiede zu verteilen,
das jedesmal vierte Jahr an zwei Schüler der im Nachtrags-
statut von 1889genannten Gewerke, und zwar sollen, mit Rück-
sicht darauf, dass bisher nur Gold- und Silberschmiede mit
den Stipendien bedacht sind, im nächsten Geschäftsjahr zwei
Schüler der im Nachtragsstatut genannten Gewerke bedacht
werden. Ferner soll es zulässig sein, die beiden Stipendien
zu vereinigen und einem Stipendiaten hiedurch 1400 M. —
jedoch nur als Reisestipendium — zu gewähren. Die Be-
willigung jeden Stipendiums kann von der Einreichung einer
Probearbeit abhängig gemacht werden. Soll aber einem
Stipendiaten das Stipendium noch für ein zweites Jahr be-
willigt werden, sind unter allen Umständen Probearbeiten
einzufordern. SELLE.

BREMEN. Wie wir dem Bericht aber das Gewerbe-
museum für i8q7Jq8 entnehmen, hat das Berichtsjahr
durch den begonnenen Erweiterungsbau des Gebäudes
an der Kaiserstrasse eine ausserordentliche Bedeutung er-
halten. Der Fortgang des Baues und die notwendigen Ver-
änderungen im bestehenden Gebäude machten einen öfteren
Umzug des ganzen Inventars in die durch den Umbau neu
gewonnenen Räume nötig. Die Vorbildersammlung konnte
in einem Interimslokale in der Wachtstrasse am 15. Juli v.J.
wieder eröffnet werden. Die Ausschreibung zur Bewerbung
um die Mittel aus der Stiftung für Kunsthandwerker erfolgte
zum 1. Oktober v. J., zwei Bewerbern wurde die gleiche
Summe zuerkannt, deren Betrag jedoch, nachdem der eine
Bewerber verzichtet hatte, auf den anderen vereinigt wurde.
Die Mustersammlung für Kunstgewerbe wurde im Hinblick

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