KLEINE MITTEILUNGEN
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durch ein Vereinszuschuss von 264,82 M. notwendig wurde.
Tages- und Abendschüler der Kgl. Kunstgewerbeschule,
welche sich durch Fleiss und Begabung auszeichneten, wurden
mit Stipendien von insgesamt 405 M. unterstützt. Die be-
deutungsvollere Arbeit für 1897 wird in den Beratungen über
die Einrichtung eines Bureaus oder Ateliers für kunstge-
werbliche Anliegen und in der Herausgabe eines Werkes
liegen, in dem einfache, aber künstlerische Gebrauchsgegen-
stände abgebildet sind. Am 1. Januar 1896 zählte der Verein
338, am 1. Januar 1897 371 Mitglieder. Ausstellungen fanden
statt von modernen und alten Gläsern, von bäuerlichem Ge-
rät, von Mosaikplatten, von Werken über moderne Natur-
bestrebungen im Ornament, von Zeichen- und Modellir-
studien und von geschmiedeten und getriebenen Eisenarbeiten.
Der Haushaltplan für 1897 weist eine Einnahme von 4246 M.
und eine Ausgabe von 4245 M. auf. Der Verein bemüht
sich, die Rechte einer juristischen Person zu erwerben.
Dresden. Kunstgewerbeverein. Der erste Vereinsabend
nach den Sommerferien fand, am 14. Oktober statt unter
Vorsitz des Herrn Geheimen Hofrat Prof. Graff, welcher
die erfreuliche Mitteilung machte, dass der geschäftsführende
Ausschuss der Ausstellung des sächsischen Handwerks und
Kunstgewerbes 1896 in Dresden aus den Überschüssen der
Ausstellung dem Vereine, die Summe von 6000 M. zuge-
wendet habe. Den Vortrag des Abends hielt Herr Maler
O. Seyffert über: „Ein Beitrag" zu unserem sächsischen Volks-
leben." Der Vortragende empfahl dringend, dem Beispiele
Schwedens folgend, alles Volkstümliche in Sammlungen zu
vereinigen. Der im Februar in Dresden gebildete Verein
für sächsische Volkskunde komme dem entgegen, indem er
alles Volkstümliche aus alter und neuer Zeit im Königreiche
Sachsen und dessen Grenzgebieten zu erhalten, zu sammeln
und wissenschaftlich zu bearbeiten und das Interesse und
Verständnis dafür zu wecken anstrebe. Der Verein ist bereits
auf 1400 Mitglieder angewachsen und konnte schon im
September d. J. seine Sammlungen im Eintrittssaal des Mu-
seums im Palais des grossen Gartens eröffnen. Das Vereins-
Archiv befindet sich in Leipzig. Dem Wunsch des Redners
Flügel von Steinway, im Besitze von Fran Estella Meyer, Berlin; gemalt von Professor E. Döpler d.
Nach einer Photographie von Zander & Labisch, Berlin.
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durch ein Vereinszuschuss von 264,82 M. notwendig wurde.
Tages- und Abendschüler der Kgl. Kunstgewerbeschule,
welche sich durch Fleiss und Begabung auszeichneten, wurden
mit Stipendien von insgesamt 405 M. unterstützt. Die be-
deutungsvollere Arbeit für 1897 wird in den Beratungen über
die Einrichtung eines Bureaus oder Ateliers für kunstge-
werbliche Anliegen und in der Herausgabe eines Werkes
liegen, in dem einfache, aber künstlerische Gebrauchsgegen-
stände abgebildet sind. Am 1. Januar 1896 zählte der Verein
338, am 1. Januar 1897 371 Mitglieder. Ausstellungen fanden
statt von modernen und alten Gläsern, von bäuerlichem Ge-
rät, von Mosaikplatten, von Werken über moderne Natur-
bestrebungen im Ornament, von Zeichen- und Modellir-
studien und von geschmiedeten und getriebenen Eisenarbeiten.
Der Haushaltplan für 1897 weist eine Einnahme von 4246 M.
und eine Ausgabe von 4245 M. auf. Der Verein bemüht
sich, die Rechte einer juristischen Person zu erwerben.
Dresden. Kunstgewerbeverein. Der erste Vereinsabend
nach den Sommerferien fand, am 14. Oktober statt unter
Vorsitz des Herrn Geheimen Hofrat Prof. Graff, welcher
die erfreuliche Mitteilung machte, dass der geschäftsführende
Ausschuss der Ausstellung des sächsischen Handwerks und
Kunstgewerbes 1896 in Dresden aus den Überschüssen der
Ausstellung dem Vereine, die Summe von 6000 M. zuge-
wendet habe. Den Vortrag des Abends hielt Herr Maler
O. Seyffert über: „Ein Beitrag" zu unserem sächsischen Volks-
leben." Der Vortragende empfahl dringend, dem Beispiele
Schwedens folgend, alles Volkstümliche in Sammlungen zu
vereinigen. Der im Februar in Dresden gebildete Verein
für sächsische Volkskunde komme dem entgegen, indem er
alles Volkstümliche aus alter und neuer Zeit im Königreiche
Sachsen und dessen Grenzgebieten zu erhalten, zu sammeln
und wissenschaftlich zu bearbeiten und das Interesse und
Verständnis dafür zu wecken anstrebe. Der Verein ist bereits
auf 1400 Mitglieder angewachsen und konnte schon im
September d. J. seine Sammlungen im Eintrittssaal des Mu-
seums im Palais des grossen Gartens eröffnen. Das Vereins-
Archiv befindet sich in Leipzig. Dem Wunsch des Redners
Flügel von Steinway, im Besitze von Fran Estella Meyer, Berlin; gemalt von Professor E. Döpler d.
Nach einer Photographie von Zander & Labisch, Berlin.