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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 9.1898

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4886#0163
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KLEINE MITTEILUNGEN

151

sich erfüllt, das Kaiser Wilhelm-Museum konnte am 6. No-
vember dem Publikum eröffnet werden. Bei den Verein-
barungen zwischen Verein und Stadt wurde dem Verein
seitens der Stadt zugestanden: die Mitwirkung in der Ver-
waltung des Museums, freier Besuch des Museums, der Aus-
stellungen im Museum und etwa von demselben veranstalteter
Vorträge u. dergl. seitens der Vereinsmitglieder und ihrer
Angehörigen, Verwendung von mindestens drei Viertel des
Betrages der Mitgliederbeiträge zu Ankäufen. Der Verein
ist dagegen verpflichtet, seine Thätigkeit und die Mitglieder-
beiträge,, welche mindestens auf der jetzt statutgemässen
Höhe zu halten sind, dem Museum zuzuwenden. Der Jahres-
beitrag wurde auf mindestens 5 M. für die Person und 8 M.
für die Familie festgesetzt. Der Vorstand besteht aus 30 Mit-
gliedern, wovon jährlich zehn ausscheiden und durch Neu-
wahl ersetzt werden. In der Versammlung der Stadtver-
ordneten vom 18. März wurde Dr. Deneken, bisher erster
Assistent am Kunstgewerbemuseum in Hamburg, zum
Direktor des Museums gewählt, derselbe trat sein Amt am
1. Juli an. Ein epochemachendes Ereignis in der Geschichte
des Vereins war die Schenkung des Herrn Albert Oetker.
Es war die reiche Sammlung von Erzeugnissen der Kunst
und des Kunsthandwerks von niederrheinischer Arbeit des
Bildhauers Conrad Krämer in Kempen, die damit für das
Museum gewonnen wurde. Der Verein zählte am Schluss
des Berichtsjahres 1295 Mitglieder. -u-

LONDON. Neubau des South- Kensington- Museums.
Der Parlamentsausschuss für wichtige Bauvorlagen
[ hat fast einstimmig die Vorschläge der Baubehörde
genehmigt und beim Parlament eine einmalige Forderung
von 50 Millionen Mark für eine Reihe grösserer Staatsbauten
beantragt. Davon sind 16 Millionen für den Neubau des
South-Kensington-Museums bestimmt. Schon im Jahre 1891
war für diesen Bau ein Wettbewerb ausgeschrieben worden,
in dem Aston Webb den ersten Preis davontrug, dessen
Entwurf wahrscheinlich auch mit wenigen Abänderungen
zur Ausführung gelangen wird. Dann wird es möglich
werden, die jetzt vorübergehend in einer Reihe örtlich ge-
trennter Bauten untergebrachten kunstgewerblichen Samm-
lungen in einem Gebäude zu vereinigen, in dem auch die
reichen indischen Kunstschätze, die jetzt Seitengebäude des
Imperial Institute füllen, eine würdige Stätte finden werden.

-ü-

NÜRNBERG. Das Bayerische Gewerbemuseum hat
am 20. März d. J. im permanenten Ausstellungsge-
bäude eine internationale Ausstellung von Plakaten
und künstlerisch ausgeführten Ansichtspostkarten eröffnet.
Einsendungen von Ausstellungsstücken sind an das Bayerische
Gewerbemuseum zu richten. -u-

PRENZLAU. Uckermärkisches Museum. Unter dem Prä-
sidium der Landräte der drei uckermärkischen Kreise
Prenzlau, Templin und Angermünde und unter dem
Vorsitze des Kreisbauinspektors Schultze in Prenzlau hat sich
ein „UckermärkischerMuseums-und Geschieh tsverein"mit dem
Sitze in Prenzlau gebildet. Seine Zwecke sind: 1) Sammlung
uckermärkischer Altertümer und Kunstgegenstände und Er-
haltung uckermärkischer Denkmäler, 2) Erforschung der Ent-
wickelung und Geschichte der Uckermark, 3) Hebung des
Kunstsinnes und Kunstgewerbes. Als Museumsgebäude hat
der Magistrat von Prenzlau dem Verein die in der Nähe
des „Mittelthurmes" und der Marienkirche belegene, leer-
stehende Kirche zum heiligen Geist zur Verfügung gestellt,
die gegenwärtig für ihren neuen Zweck hergerichtet wird.

ZÜRICH. Einen
prächtigen
historischen Go-
belin hat das Landes-
museum erworben und
gegenwärtig im Bun-
desratshause zu Bern
ausgestellt. Der Preis
des Gobelins stellt sich
auf 80000 Frks. und
ist aus der Gottfried
Keller - Stiftung be-
stritten worden. Der
Gobelin stellt diefeier-
liche Beschwörung des
französisch - schweize-
rischen Bündnisses
durch den schweize-
rischen Gesandten und
Ludwig XIV. inNotre-
Dame am 18. Novem-
ber 1663 dar. Gegen
gewisse Handelsvorteile und
ein Jahrgeld von 3000 Frks.
für jeden Kanton, sowie Sold-
zahlungen an die Mannschaft
verpflichtete sich die Eidge-
nossenschaft 6000 Bis 16000
Mann für Frankreich anwer-
ben zulassen. Unterglänzen-
den Festen wurde das Bündnis
beschworen. Paris veran-
staltete eine Illumination, die
schweizerischen Gesandten
erhielten goldene Ketten und
Geschenke im Werte von
100000 Frks. Auf dem Gobe-
lin erblickt man Ludwig XIV.
bedeckten Hauptes nebst Ge-
folge, sitzend den Kardinal
Mazarin sowie die Gesandten
der schweizerischen Kantone,
in vorderster Reihe den Zü-
richer Bürgermeister Waser.
Die Köpfe und Gegenstände
heben sich so scharf und
farbensatt ab, dass man
glaubt, vor einem Ölgemälde
zu stehen.

Wettbewerbe

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Randleiste,
gezeichnet

ILDESHEIM. Wett- von Maler
bewerb um Trink- A^;™R'
brunnen. Der deut-
sche Verein gegen den Missbrauch
geistiger Getränke wünscht Entwürfe
für geschmackvolle, billige Trink-
brunnen. Gemeint sind Wassertrink-
stellen mit Trinkgerät in Verbindung
mit Wasserleitungen oder Quellen; sie
können freistehend gedacht sein oder
angebracht an Mauern, z. B. von

Wlijiii

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