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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 9.1898

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4886#0182
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KLEINE MITTEILUNGEN

BUDAPEST. In den Monaten Mai bis September dieses
Jahres findet hier eine Internationale kunstgewerbliche
Ausstellung statt. Schon die Nationale Millenniums-
ausstellung des Jahres 1896 hatte einen kolossalen Erfolg
und wurde von 10000 Ausstellern beschickt. Da die dies-
jährige Ausstellung eine internationale sein wird, so sind alle
Nationen eingeladen, sich daran zu beteiligen. Im Hinblick
auf die grosse Bedeutung von Budapest als der Hauptstadt
Ungarns mit fast einer Million Einwohner und als des Mittel-
punktes einer reich entwickelten Industrie des Ostens, hofft
das Ausstellungscomite auf einen guten Erfolg seines Unter-
nehmens. Bildet die Stadt doch gleichsam die Brücke zwischen
Orient und Occidcnt und den hervorragendsten Markt für
den Export der Balkanländer. -U-

PARIS UND LIMOGES. Einer Mitteilung der Pariser
Revue de l'Art ancien et moderne zufolge sollte unter
dem Patronate des Staates, der Stadt Paris, der Union
centrale des arte decoratifs und eines besonderen Ausschusses
aus Limoges am 15. Mai auf dem Marsfelde in Paris wiederum,
wie im vorigen Jahre, eine Ausstellung der Feuerkünste
eröffnet werden. Ursprünglich sollte diese Ausstellung,
lediglich auf keramische Erzeugnisse beschränkt, schon im
vorigen Jahre in Limoges stattfinden und zwar zum Ge-
dächtnis des hundertjährigen Bestehens der dortigen Porzellan-
industrie. Die Ausstellung ist dann auf das laufende Jahr
verschoben worden, um sie, wie das genannte Blatt berichtet,
gleichzeitig mit der landwirtschaftlichen Bezirksausstellung
in Limoges veranstalten zu können, welche stets eine grosse
Zahl von Besuchern dorthin führt. Es werden also im Laufe
dieses Sommers in Frankreich zwei voraussichtlich bedeutende«
überwiegend keramische Ausstellungen stattfinden, die enger
begrenzte, ganz ausschliesslich keramische in Limoges, und
die allgemeinere, auch noch andere Zweige des Kunst-
gewerbes umfassende in Paris. Diese beiden Ausstellungen
sollen nun nicht etwa einander beeinträchtigen, sondern sich
vielmehr ergänzen, weshalb der in Limoges gebildete Aus-
schluss gleichwie die meisten dortigen Fabrikanten sich auch
an der Ausstellung in Paris beteiligen werden. —r.

ALTONA. Zur Erlangung von Skizzen für die male-
rische Ausschmückung des Festsaales im Rathause
- zu Altena erlässt das Ministerium der Geistlichen,
Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten ein Preisaus-
schreiben für preussische und in Preussen ansässige deutsche
Künstler. Ausgesetzt sind drei Preise von 4000, 2000 und
1000 M. Bei der Ausführung kommt der Preis auf das Aus-

führungshonorar in Anrechnung. Einlieferungstermin ist der
1. Dezember 1898. Das Preisrichteramt ist der Landeskunst-
kommission übertragen, welcher für diesen Zweck drei Ab-
geordnete der Stadt Altana mit Stimmrecht hinzutreten. Die
erforderlichen Unterlagen sind von dem Bureau der Kgl.
Akademie der Künste zu beziehen. -u-

BERLIN. Zu dem Preisausschreiben für den Entwurf
einer Hochzeits-Medaille oder -Plakette sind 87 Ent-
würfe eingegangen. Die als Preisgericht eingesetzte
Landeskunstkommission hat nach eingehender Prüfung be-
schlossen, von der Erteilung des ersten Preises abzusehen,
da sie keinen der eingegangenen Entwürfe als allen An-
forderungen entsprechend anzuerkennen vermochte, und die
für Preise ausgesetzte Summe in folgender Verteilung zuer-
kannt: An Stelle des ersten Preises von 2000 M. erhielten
zwei Preise von je 1000 M. Hermann Dürrich, Ciseleur,
Fachlehrer an der Kunstgewerbeschule in Kassel und Wilh.
Giesecke, Bildhauer und Maler, Lehrer an der Kunstge-
werbeschule in Barmen. Ferner erhielten Preise zu je 400 M.
Dr. A. Winkler und J. Eitzenberger in Hanau, Bruno Kruse,
Bildhauer, Lehrer an der I. Handwerkerschule in Berlin,
C. Maass, Bildhauer in Berlin, Fritz Schneider, Bildhauer in
Berlin, Paul Fliegner, Modelleur und Zeichner in Hanau,
Emil Torff, Bildhauer in Berlin, Eduard Kaempffer, Professor,
Maler, ordentlicher Lehrer an der Kunst- und Kunstgewerbe-
schule in Breslau, Ernst Seger, Bildhauer in Wilmersdorf
bei Berlin. Die sämtlichen Entwürfe werden in einem Saale
des Landesausstellungsgebäudes in der Grossen Berliner
Kunstausstellung für 1898 während der Dauer von etwa vier
Wochen zur Besichtigung ausgelegt werden. -u-

BROMBERG. Einen Wettbewerb um Entwürfe für einen
öffentlichen Brunnen auf dem Weltzien-Platze hinter
der Paulskirche in Bromberg schreibt das Kultusminis-
terium für alle in Preussen lebenden deutschen Bildhauer aus.
Der Brunnen ist freistehend von allen Seiten zu entwickeln, die
Mithilfe eines Architekten ist gestattet. Für die Gesamt-
kosten stehen 80—100000 M. zur Verfügung. Für die
in Bronze auszuführenden Bildwerke sind Modelle in Vs der
natürlichen Grösse einzureichen; für den architektonischen
Teil genügt die Beifügung einer Ansichtzeichnung, eines
Grund- und Aufrisses. Einzuliefern bis 1. Dezember d. J.
an die Kgl- Akademie der Künste in Berlin, von wo auch
die näheren Unterlagen des Wettbewerbes zu erhalten sind.
Ausgesetzt sind drei Preise von 3000, 2000, 1000 M., ferner
können noch fünf Wettbewerbern Entschädigungen von je
600M. zuerkannt werden. Über die Ausführung des Brunnens
bleibt die Entscheidung vorbehalten. Es soll aber thunlichst
der mit dem ersten Preise gekrönte Entwurf ausgeführt werden.
Bei der Erteilung des Auftrages wird der Preis für das
Gesamthonorar in Anrechnung gebracht. Das Preisgericht
bildet die Landes-Kunstkommission, welcher zwei Vertreter
der Stadt Bromberg mit Stimmrecht hinzutreten.

DRESDEN. Für den Wettbewerb um Entwürfe zu einem
Plakat für die deutsche Kunstausstellung Dresden
7898 sind 133 Entwürfe eingesandt worden. Der erste
Preis von 800 M. wurde dem Maler Moritz Weinholdt
(München), der zweite Preis von 300 M. dem Maler Her-
mann Pampel (München) zuerkannt. Über die Ausführung
eines der beiden Entwürfe hat der Ausstellungsausschuss
noch nicht entschieden. -u-

Einen Wettbewerb um Entwürfe für eine Ehrenurkunde
erlässt der Deutsche Radfahrerbund zum 15-funi 1898. Aus-
gesetzt sind drei Preise von 1000, 500 und 300 M. Der
 
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