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RAUMKUNSTAUSSTELLUNO DES KUNSTQEWERBEVEREINS ZU HAMBURG
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CHR. BÖCKENKRÖOER
ESSZIMMER-MOBILIAR AUS HARTHOLZ, WEISSLACKIERT
d Selbstverständlicli konnte auch der Kunstgewerbe-
Verein als Ausstellungsveranstalter nicht mehr zeigen
und bieten, als was an kunstgewerblichen Kräften
eben schon vorhanden war. Deren fernere Ausbil-
dung wird nun durch die erhofften und unbedingt
notwendigen Aufträge der Bauherren und Kunstfreunde
erfolgen müssen. Der Verein konnte aber die Rich-
tung angeben, in der diese Entwicklung, den allerorts
ziemlich gleich wirkenden Tendenzen entsprechend, zu
erfolgen habe. °
d Der Ratimgcdanke ist es, dem sich Kunsthandwerker
und Künstler unterordnen müssen. So wurde als
Thema »Die Raumkunst im neuzeitlichen Landhauses
gewählt. Auf die Vorführung eines solchen Haus-
Baues in allen seinen äußeren und inneren Verhält-
nissen und durch sie bedingten Einrichtungen mußte
hier naturgemäß verzichtet werden. Auch konnte, mit
Rücksicht auf die gegebenen Verhältnisse keine zu-
sammenhängende Grundrißdisposition versucht werden,
sondern es mußten die einzelnen Räume ganz für
sich genommen werden. Raumkunst im rein architek-
tonischen Sinne mußte deshalb, von einigen Sonder-
vorführungen von Modellhäusern der Baukünstler und
der Gartenbaufirma Jacob Ochs abgesehen, leider aus-
geschlossen bleiben. Es war in der Hauptsache also
eine Beschränkung auf Innenräume und auf eine
Überschau über die darin in Hamburg tätigen Kräfte
geboten. Wenn auch innerhalb der Gesamtveran-
staltung eine »gemeinsame« Ausstellung von sechs
großen Firmen vorhanden ist, so tritt sie doch auch da,
wohl aus den vorher geschilderten Gründen, nicht
als Ausführung eines Hauses in seinen inneren Be-
ziehungen in die Erscheinung, sondern die erwähnten
sechs Firmen haben nur unter sich die einzelnen
Räume, um eine Wiederholung zu vermeiden, in
Hinsicht auf ihre Bestimmung verteilen können.
So finden wir ein Schlafzimmer von Philipp Mendel-
son Nachf. (siehe Abb. Seite 69), ein Herrenzimmer
von Heinrich C. Wolbrandt (Abb. S. 71), ein Wohn-
salon von J. D. Heymann (Abb. S. 63), eine Halle
und ein Gartenzimmer (Abb. S. 64) von Fittje &
Michahelles, den Wohnraum eines Kunstfreundes von
Oscar Sieverts (Abb. S. 70) und ein Speisezimmer
von F. W. Krause & Sohn (Abb. S. 65). Im einzelnen
sind aber diese wie alle anderen Räume, soweit sie
nicht als Sammelräume von der Firma Gust. Doren
entworfen und dekoriert wurden, den jeweiligen Aus-
stellern zur vollkommenen Gestaltung überlassen ge-
blieben. Da ist es nun interessant, zu sehen, wie
sich die einzelnen Firmen und deren Hausarchitekten
mit solcher Aufgabe der Raumgestaltung in neuzeit-
lichen Formen unter Vermeidung aller überreichen
Ornamentation abgefunden haben. □
n Die ausstellenden Firmen, denn um Firmen handelt
RAUMKUNSTAUSSTELLUNO DES KUNSTQEWERBEVEREINS ZU HAMBURG
g-—^^^^^Mi^MMiMMN■IM
CHR. BÖCKENKRÖOER
ESSZIMMER-MOBILIAR AUS HARTHOLZ, WEISSLACKIERT
d Selbstverständlicli konnte auch der Kunstgewerbe-
Verein als Ausstellungsveranstalter nicht mehr zeigen
und bieten, als was an kunstgewerblichen Kräften
eben schon vorhanden war. Deren fernere Ausbil-
dung wird nun durch die erhofften und unbedingt
notwendigen Aufträge der Bauherren und Kunstfreunde
erfolgen müssen. Der Verein konnte aber die Rich-
tung angeben, in der diese Entwicklung, den allerorts
ziemlich gleich wirkenden Tendenzen entsprechend, zu
erfolgen habe. °
d Der Ratimgcdanke ist es, dem sich Kunsthandwerker
und Künstler unterordnen müssen. So wurde als
Thema »Die Raumkunst im neuzeitlichen Landhauses
gewählt. Auf die Vorführung eines solchen Haus-
Baues in allen seinen äußeren und inneren Verhält-
nissen und durch sie bedingten Einrichtungen mußte
hier naturgemäß verzichtet werden. Auch konnte, mit
Rücksicht auf die gegebenen Verhältnisse keine zu-
sammenhängende Grundrißdisposition versucht werden,
sondern es mußten die einzelnen Räume ganz für
sich genommen werden. Raumkunst im rein architek-
tonischen Sinne mußte deshalb, von einigen Sonder-
vorführungen von Modellhäusern der Baukünstler und
der Gartenbaufirma Jacob Ochs abgesehen, leider aus-
geschlossen bleiben. Es war in der Hauptsache also
eine Beschränkung auf Innenräume und auf eine
Überschau über die darin in Hamburg tätigen Kräfte
geboten. Wenn auch innerhalb der Gesamtveran-
staltung eine »gemeinsame« Ausstellung von sechs
großen Firmen vorhanden ist, so tritt sie doch auch da,
wohl aus den vorher geschilderten Gründen, nicht
als Ausführung eines Hauses in seinen inneren Be-
ziehungen in die Erscheinung, sondern die erwähnten
sechs Firmen haben nur unter sich die einzelnen
Räume, um eine Wiederholung zu vermeiden, in
Hinsicht auf ihre Bestimmung verteilen können.
So finden wir ein Schlafzimmer von Philipp Mendel-
son Nachf. (siehe Abb. Seite 69), ein Herrenzimmer
von Heinrich C. Wolbrandt (Abb. S. 71), ein Wohn-
salon von J. D. Heymann (Abb. S. 63), eine Halle
und ein Gartenzimmer (Abb. S. 64) von Fittje &
Michahelles, den Wohnraum eines Kunstfreundes von
Oscar Sieverts (Abb. S. 70) und ein Speisezimmer
von F. W. Krause & Sohn (Abb. S. 65). Im einzelnen
sind aber diese wie alle anderen Räume, soweit sie
nicht als Sammelräume von der Firma Gust. Doren
entworfen und dekoriert wurden, den jeweiligen Aus-
stellern zur vollkommenen Gestaltung überlassen ge-
blieben. Da ist es nun interessant, zu sehen, wie
sich die einzelnen Firmen und deren Hausarchitekten
mit solcher Aufgabe der Raumgestaltung in neuzeit-
lichen Formen unter Vermeidung aller überreichen
Ornamentation abgefunden haben. □
n Die ausstellenden Firmen, denn um Firmen handelt