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RAUMKUNSTAUSSTELLUNG DES KUNSTGEWERBEVEREINS ZU HAMBURG
FITTJE & MICHAHELLES
GARTENZIMMER IN POLIERTEM KIRSCHBAUMHOLZ,
AUSGEFÜHRT MIT SCHWARZEN ADERN UND SÄULEN
Gründen, in dieser Ausstellung nur selten durchzu-
führen; wo es dennoch, wenigstens in den Höhen-
ausmaßen, dem Deckeneinzug, geschehen konnte, sind
gleich recht erfreuliche Resultate zu verzeichnen. So
zum Beispiel im Wohnsalon auf Seite 63, im Speise-
saal auf Seite 65, dem Schlafraum auf Seite 6Q
und besonders in der Halle auf Seite 73. Im letzteren
Raum ist auch die vermehrte Verwendung von Holz-
flächen und -kanten durch die Raumkomposition und
-bestimmung vollkommen gerechtfertigt. Daß hier
das, an sich nicht zu tadelnde (nicht mit abgebildete.
Red.) große Glasfenster einen Teil der Wirkung wieder
aufhebt, darf mit der Notwendigkeit, zwei Aussteller,
nämlich die Glasmalerei-Anstalt und die Möbel-
architekten, sich in einen Raum teilen zu lassen, ent-
schuldigt werden. Immerhin läge eine Schuld, wenn
man je von einer solchen reden wollte, mehr an dem
Glasmaler, der sich dem Raum in der Wahl seines
Stoffes und in der Ausführung besser hätte unter-
ordnen müssen. □
d Die sorgfältige, vorarbeitende Überlegung des ge-
gebenen Raumes hat in den oben erwähnten und in
manchen anderen Räumen auch gleich zu einer viel
freieren und konsequenteren Ein- und Unterordnung
aller mobiliaren Einzelheiten geführt. Wäre jene
nicht vorangegangen, so hätte zum Beispiel im Schlaf-
zimmer auf Seite 69 das Experiment, ein und das-
selbe, und zwar recht große Muster auf Möbeln,
Wandbespannung und Vorhängen wiederkehren zu
lassen, nicht in dieser gebändigten, wohlerwogenen
Form durchgehalten werden können, sondern es hätte
zweifellos zu einer Zersprengung der Raumwirkung
geführt. Man vergleiche die geschickte Art, mit der
in diesem Schlafraum der diskrete, leichte und der
Lichtquelle angemessene Einbau der Fensterumrahmung
auf Seite 69 das Übergleiten des Wandmusters auf
die Vorhänge gestattet, mit der Wirkung der kon-
ventionellen, anscheinend nur für sich empfundenen
Kaminumrahmung auf Seite 70, um einen kleinen
Beweis für das Gesagte zu haben. □
RAUMKUNSTAUSSTELLUNG DES KUNSTGEWERBEVEREINS ZU HAMBURG
FITTJE & MICHAHELLES
GARTENZIMMER IN POLIERTEM KIRSCHBAUMHOLZ,
AUSGEFÜHRT MIT SCHWARZEN ADERN UND SÄULEN
Gründen, in dieser Ausstellung nur selten durchzu-
führen; wo es dennoch, wenigstens in den Höhen-
ausmaßen, dem Deckeneinzug, geschehen konnte, sind
gleich recht erfreuliche Resultate zu verzeichnen. So
zum Beispiel im Wohnsalon auf Seite 63, im Speise-
saal auf Seite 65, dem Schlafraum auf Seite 6Q
und besonders in der Halle auf Seite 73. Im letzteren
Raum ist auch die vermehrte Verwendung von Holz-
flächen und -kanten durch die Raumkomposition und
-bestimmung vollkommen gerechtfertigt. Daß hier
das, an sich nicht zu tadelnde (nicht mit abgebildete.
Red.) große Glasfenster einen Teil der Wirkung wieder
aufhebt, darf mit der Notwendigkeit, zwei Aussteller,
nämlich die Glasmalerei-Anstalt und die Möbel-
architekten, sich in einen Raum teilen zu lassen, ent-
schuldigt werden. Immerhin läge eine Schuld, wenn
man je von einer solchen reden wollte, mehr an dem
Glasmaler, der sich dem Raum in der Wahl seines
Stoffes und in der Ausführung besser hätte unter-
ordnen müssen. □
d Die sorgfältige, vorarbeitende Überlegung des ge-
gebenen Raumes hat in den oben erwähnten und in
manchen anderen Räumen auch gleich zu einer viel
freieren und konsequenteren Ein- und Unterordnung
aller mobiliaren Einzelheiten geführt. Wäre jene
nicht vorangegangen, so hätte zum Beispiel im Schlaf-
zimmer auf Seite 69 das Experiment, ein und das-
selbe, und zwar recht große Muster auf Möbeln,
Wandbespannung und Vorhängen wiederkehren zu
lassen, nicht in dieser gebändigten, wohlerwogenen
Form durchgehalten werden können, sondern es hätte
zweifellos zu einer Zersprengung der Raumwirkung
geführt. Man vergleiche die geschickte Art, mit der
in diesem Schlafraum der diskrete, leichte und der
Lichtquelle angemessene Einbau der Fensterumrahmung
auf Seite 69 das Übergleiten des Wandmusters auf
die Vorhänge gestattet, mit der Wirkung der kon-
ventionellen, anscheinend nur für sich empfundenen
Kaminumrahmung auf Seite 70, um einen kleinen
Beweis für das Gesagte zu haben. □