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RAUMKUNSTAUSSTELLUNO DES KUNSTGEWERKEVEREINS ZU HAMBURG
H. HELLER, ARCHITEKT, EMI'FANOSALON
IN MAKASSAR-EBENHOLZ
als eigentliche Metallfärbungen zu betrachten sind, anderer-
seits dürfte sich noch vieles finden, was zur Vervollstän-
digung dieses kurzen Abrisses dienen könnte. Sehr wert-
voll wäre es, wenn in den Werken über Kunstgeschichte
und in den Verzeichnissen und Berichten der Kunstsamm-
lungen diesem Gebiete mehr Beachtung geschenkt würde
als bisher, wie dies Buchner in der Zeitung der Bayerischen
Jubiläumsausstellung Nürnberg 1906 anregt. o
a Versuchen wir zunächst das Gebiet der Metallfärbung
gegen verwandte Gebiete abzugrenzen und zweckmäßig
einzuteilen. °
o Buchner unterscheidet: °
A) Die chemische Metallfärbung;
B) Die galvanische Metallfärbung oder Metall-
ocluomie, auch Galvanochromie genannt;
C) Die mechanische Metallfärbung;
D) Die Verbindung chemischer mit mechanischer
Metallfärbung.
a Zur chemischen Metallfärbung rechnet er: d
a 1. Färbungen, welche auf der Erzeugung eines äußerst
dünnen, zusammenhängenden und festhaltenden Nieder-
schlags eines anderen Metalles oder einer Legierung auf
der Oberfläche des betreffenden Metallgegenstandes be-
ruhen. Er schließt dabei die mit äußerer Stromquelle, also
Dynamomaschine, Akkumulatoren und Elementen erzeugten
Niederschläge von der Betrachtung aus und beschränkt
sich auf Wiedergabe der Vorschriften für die Eintauch-,
Ansiede-, Anreibe- und Kontaktverfahren. °
AUSGEFÜHRT VON MITGLIEDERN DER
VEREINIGTEN TISCHLER-INNUNGSMEISTER
□ 2. Färbungen, bei welchen entweder die Metallober-
fläche selbst chemisch verändert, das heißt die oberflächlich
liegenden Metallteilchen in entsprechend gefärbten Ver-
bindungen mittelst chemischer Agentien übergeführt werden
oder bei denen sich eine in einer Flüssigkeit sich bildende
chemische Verbindung im Entstehungsmomente als dünne
festhaftende Schichte auf der blanken Metalloberfläche
niederschlägt. a
n Den Begriff der galvanischen Metallfärbung beschränkt
er auf die Herstellung der in gewisse Lösungen durch die
Wirkung des elektrischen Stromes, wie wir noch sehen
werden, auf der Anode entstehenden Oxydschichten, Ver-
fahren, die unter dem Namen Galvanochromie bekannt
sind. o
n Zur mechanischen Metallfärbung endlich rechnet er alle
Anstriche mit Farben, Lacken, Bronzepulvern usw., ferner
im weiteren Sinne das Mattieren der Oberfläche durch das
Sandstrahlgebläse, das Niello, das Email und die Email-
imitationen, endlich die Tauschierung und deren Imitation. □
□ Die von Buchner zu den chemischen Metallfärbungen
gerechneten Färbungen durch dünne Metallniederschläge
sind entschieden besser zu den galvanischen Metallfärbungen
zu zählen. Wenn Buchner nur die Eintauch-, Ansiede-,
Anreibe- und Kontaktverfahren beschreibt und nur in einer
kurzen Schlußbemerkung diejenigen, welche es vorziehen
sollten, solche Metallniederschläge mit Hilfe des elektrischen
Stromes, also mit besonderer Stromquelle herzustellen auf
das Buch »Die galvanischen Metallniederschläge und deren
RAUMKUNSTAUSSTELLUNO DES KUNSTGEWERKEVEREINS ZU HAMBURG
H. HELLER, ARCHITEKT, EMI'FANOSALON
IN MAKASSAR-EBENHOLZ
als eigentliche Metallfärbungen zu betrachten sind, anderer-
seits dürfte sich noch vieles finden, was zur Vervollstän-
digung dieses kurzen Abrisses dienen könnte. Sehr wert-
voll wäre es, wenn in den Werken über Kunstgeschichte
und in den Verzeichnissen und Berichten der Kunstsamm-
lungen diesem Gebiete mehr Beachtung geschenkt würde
als bisher, wie dies Buchner in der Zeitung der Bayerischen
Jubiläumsausstellung Nürnberg 1906 anregt. o
a Versuchen wir zunächst das Gebiet der Metallfärbung
gegen verwandte Gebiete abzugrenzen und zweckmäßig
einzuteilen. °
o Buchner unterscheidet: °
A) Die chemische Metallfärbung;
B) Die galvanische Metallfärbung oder Metall-
ocluomie, auch Galvanochromie genannt;
C) Die mechanische Metallfärbung;
D) Die Verbindung chemischer mit mechanischer
Metallfärbung.
a Zur chemischen Metallfärbung rechnet er: d
a 1. Färbungen, welche auf der Erzeugung eines äußerst
dünnen, zusammenhängenden und festhaltenden Nieder-
schlags eines anderen Metalles oder einer Legierung auf
der Oberfläche des betreffenden Metallgegenstandes be-
ruhen. Er schließt dabei die mit äußerer Stromquelle, also
Dynamomaschine, Akkumulatoren und Elementen erzeugten
Niederschläge von der Betrachtung aus und beschränkt
sich auf Wiedergabe der Vorschriften für die Eintauch-,
Ansiede-, Anreibe- und Kontaktverfahren. °
AUSGEFÜHRT VON MITGLIEDERN DER
VEREINIGTEN TISCHLER-INNUNGSMEISTER
□ 2. Färbungen, bei welchen entweder die Metallober-
fläche selbst chemisch verändert, das heißt die oberflächlich
liegenden Metallteilchen in entsprechend gefärbten Ver-
bindungen mittelst chemischer Agentien übergeführt werden
oder bei denen sich eine in einer Flüssigkeit sich bildende
chemische Verbindung im Entstehungsmomente als dünne
festhaftende Schichte auf der blanken Metalloberfläche
niederschlägt. a
n Den Begriff der galvanischen Metallfärbung beschränkt
er auf die Herstellung der in gewisse Lösungen durch die
Wirkung des elektrischen Stromes, wie wir noch sehen
werden, auf der Anode entstehenden Oxydschichten, Ver-
fahren, die unter dem Namen Galvanochromie bekannt
sind. o
n Zur mechanischen Metallfärbung endlich rechnet er alle
Anstriche mit Farben, Lacken, Bronzepulvern usw., ferner
im weiteren Sinne das Mattieren der Oberfläche durch das
Sandstrahlgebläse, das Niello, das Email und die Email-
imitationen, endlich die Tauschierung und deren Imitation. □
□ Die von Buchner zu den chemischen Metallfärbungen
gerechneten Färbungen durch dünne Metallniederschläge
sind entschieden besser zu den galvanischen Metallfärbungen
zu zählen. Wenn Buchner nur die Eintauch-, Ansiede-,
Anreibe- und Kontaktverfahren beschreibt und nur in einer
kurzen Schlußbemerkung diejenigen, welche es vorziehen
sollten, solche Metallniederschläge mit Hilfe des elektrischen
Stromes, also mit besonderer Stromquelle herzustellen auf
das Buch »Die galvanischen Metallniederschläge und deren