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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 21.1910

DOI article:
Krause, H.: Über Metallfärbung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4873#0078

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RAUMKUNSTAUSSTELLUNG DES KUNSTGEWERBEVEREINS ZU HAMBURG

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PHILIPP MENDELSON NACHF., SCHLAFZIMMER. — AUSFÜHRUNG TEILS IN ZEDERNHOLZ MIT
MAHAGONIFRIESEN UND ROSENHOLZADERN, TEILS IN WEISSER LACKIERUNG, MATT GESCHLIFFEN

Ausführung von Steinach und Büchner verweist, so ist
zu bemerken, daß diese letzteren Niederschläge, wie wir
noch sehen werden, in fast allen Fällen, auch wenn es
sich nur um hauchdünne Überzüge handelt, den nach den
zuerst genannten Verfahren erzeugten, entschieden vorzu-
ziehen sind. n

□ Von der mechanischen Metallfärbung möchten zunächst
Verschönerungsverfahren wie Nieliieren, Emaillieren und
Tauschieren getrennt gehalten werden, denn dies sind
Verfahren, die wohl Hand in Hand mit der eigentlichen
Metallfärbung zur Verschönerung der Oberfläche von
Metallgegenständen verwendet werden können, die man
aber nicht selbst als Metall-» Färbung« bezeichnen kann. □

□ Alle mechanischen Anstriche, auf die sich dann der
Begriff der mechanischen Metallfärbung beschränken würde,
sind aber als sehr minderwertige Metallfärbungen anzu-
sehen. Sie sind größtenteils von nur geringer Haltbarkeit,
verdecken das Material, statt seine natürlichen Eigenschaften
hervorzuheben, kurz, man wird bei ihnen meist sagen
können, daß es schade um das darunterliegende Metall
ist. Es gibt natürlich auch hier Ausnahmen. Besonders
lassen sich, durch mechanische Mittel, mit Verständnis an-
gewandt, die Wirkungen einer chemischen oder auch einer
galvanischen Metallfärbung häufig recht vorteilhaft hervor-

KmistRewerbeblatt. N. F. XXI. H. 4

heben oder abtönen, wie dies manche französische Bronzen
zeigen. n

o Nach dem bisher Gesagten wird sich folgende Einteilung
empfehlen: □

A) Metallfärbungen mit Hilfe des elektrischen Stromes
also »galvanische Metallfärbungen im vollen Umfange.
Da man heute nur noch selten galvanische Elemente,
sondern, wenigstens in allen größeren Betrieben, die
Dynamomaschine verwendet, wird man besser die Be-
zeichnung »elektrochemische Metallfärbungen« wählen,
Hier sind zu unterscheiden:

1. Färbungen durch Metallniederschläge und zwar:

a) die mit besonderer Stromquelle (Dynamomaschine
Akkumulatoren und galvanische Elemente) her-
vorgebrachten Färbungen durcliMetallniederschläge
auf der als Kathode (mit dem negativen Pol der
Stromquelle verbunden) eingehängten Ware,

b) die ohne besondere Stromquelle erzeugten Nieder-
schläge, die sogenannten Eintauch-, Ansiede-, An-
reibe- und Kontaktverfahren.

2. Die auf der als Anode (mit dem positiven Pol der
Stromquelle verbunden) eingehängten Ware in be-
stimmten Lösungen sich bildenden Oxydschichten.
 
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