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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 21.1910

DOI Artikel:
Hillig, Hugo: Der Kunstgewerbliche Arbeiter, [3]: der Zeichenberuf
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https://doi.org/10.11588/diglit.4873#0105

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96



DER KUNSTGEWERBLICHE ARBEITER







Zeichner ohne

7

191

254

111

35

7

12

Unterschied hatten

1,13

30,95

41,17

17,99

5,67

1,13

1,86

Monatslöhne:

Proz.

Proz.

Proz.

Proz.

Proz.

Proz.

Proz.

Zusammen 617 Zeichner.

o Natürlich können diese Durchschnittsziffern die Ent-
lohnung nur in groben Umrissen schildern; genauere Unter-
scheidungen sind möglich, wenn man noch die Alters-
klassen ins Auge faßt, aber günstiger wird die Lohnstatistik
dadurch keineswegs! Wir betrachten die Zeichner wieder
wie vorhin, entweder die entwerfenden Zeichner ausgeson-
dert, oder alle Zeichner zusammen. Und dann ergeben
sich folgende durchschnittliche Monatslöhne: □

Figuren in Scharffeuerfarben mit Zerstäuber getönt, Teller mit Aufglasurmalerei der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin

im Erzgebirge, die Arbeitszeit der Arbeiter auch noch über
10 Stunden betragen, so ist doch immerhin der Unterschied
in diesen Ziffern der Arbeitsstundenzahl über 10 Stunden
nicht mehr wesentlich; zu groß ist eine solche Ziffer
jedenfalls, wenn die Arbeit nicht zur Fron werden soll,
namentlich für den Zeichner.

o Aber auch die Entlohnung selbst gibt nicht den Anlaß,
daß sich der Zeichner anders denn als kunstgewerblicher
Arbeiter fühlen kann. Besonders, wenn man bedenkt, daß
der Zeichner nicht von ungefähr in seinen Beruf kommt,
daß er, außer seiner natürlichen Anlage, noch in vielen
Fällen eine kostspielige schulmäßige Vorbildung mitbringen
muß oder daß er, wie es besonders bei den Möbelzeich-
nern zutrifft, aus der Praxis herauswächst, in der seine
exakte praktische Vorbildung liegt. Alle diese Voraus-
setzungen sollten die Grundlage einer gehobenen sozialen
Stellung sein; wie weit das zutrifft, mögen folgende Ein-
blicke in die Lohnverhältnisse der Zeichner dartun. □
o Es wurde bei der Enquete des Deutschen Zeichner-
verbandes ein Unterschied gemacht zwischen Zeichnern
und entwerfenden Zeichnern; bei diesen entwerfenden
Zeichnern ist die Durchschnittslohnziffer etwas höher, als
bei der allgemeinen Statistik. Natürlich ist bei einer solchen
Unterscheidung Willkürlichkeiten Raum gegeben und man
wird aus diesem Grunde beide Zusammenstellungen wohl
beachten müssen. °

a So schrumpfen die erträglichen Lohnziffern sehr zu-
sammen, wenn man untersucht, auf welche Altersklassen
sie sich verteilen, und besonders dann verraten diese Zif-
fern ihre ernste Bedeutung, wenn, wie bei der allgemeinen
Zusammenstellung, die durchschnittliche Lohnhöhe mit dem
Alter sinkt. Und zwar schon bei der Altersklasse, die eben
mit 40 Jahren beginnt. Das ist bei den kunstgewerblichen



unter
50
M.

50
bis
100
M.

100
bis
150
M.

150
bis
200

M.

200
bis
250
M.

250
bis
300
M.

über
300
M.

Entwerfende

Zeichner hatten

Monatslöhne:

3
0,92
Pro/.

47
14,38
Proz.

126
38,54
Proz.

99
30,28
Proz.

33
10,09
Proz.

7
2,14
Proz.

12
3,64'
Proz.



Entwerfende Zeichner
ausgesondert

Alle Zeichner
ohne Unterschied

Alters-
klasse
in Jahren

Durchschnitts-
Monatslöhne

M.

Entfallen
auf

Durchschnitts-
Monatslöhne

M.

Entfallen
auf

unter 20
20—25
25-30
30-35
35—40
über 40

96,24
143,75
163,49
198,88
216,16
298,00

35

105

100

61

20

6

S4,55
124,19
121,00
166,96
184,58
175,72

92

181

193

102

34

15





327



617

Zusammen 327 entwerfende Zeichner.
 
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