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DER SCHRIFTKURS IN NEUBABELSBERG
inte, dornine.speravL,
non confuaar In aeter1-
num: in justitia tua U-
berame-. inclinaad.-
me, aurem tuam: ac~
Celera, ut eruas rru^,
esto mini In dtum
prctextorern, drin do-
nuim T&ruoti: ut sal~
vum me facias. quo
niam [mc] jortituao
mea, et reivunum me
um es tu: tt propter
AAAAABBBBCCC
bbbbeeeppri
SSSSSTTTTTÜÜ
xxxxyyzzz
AAAAAAAAAAAA
ccccccroan an
nennen tuum dedu-^
ces Tne et enutnes mt
eduees nie de, laqueD
absconae-
laoc, aue.ni
runt mihi:
quoni—
am tu es protector me-
us. in manus tuas -
commendo spiriturru
meum: reclemisri me,
domine, dexis verita-
tis. qui Kabitat in
adjutorio altissimi-
in protectione oei cot
LLLcnmrooTN
jVl>ljvlOOOppp
qqqqT?i?tfi?T?v
VVVVVU1UKÜU
ilicüujcuzzzz
bbbbbböböi
Übungen in karolingischen Minuskeln und Majuskeln
MEINE ENTWÜRFE ZU FAUST
UND HAMLET IM MÜNCHENER
KÜNSTLERTHEATER
Von Fritz Erler
(Fortsetzung und Schluß)
a Der Angelpunkt meiner Bestrebungen war vor allem,
des Darstellers Erscheinung klar und deutlich wirken zu
lassen. Die Frage war: Entspricht er als »Maske« den
Absichten des Dichters? Wird er sogleich beim ersten
Auftreten, in Form und Farbe, noch ehe er gesprochen,
deutlich sein? Soll er klein im großen Raum oder groß
im kleinen Raum stehen und so schon beim ersten Sicht-
barwerden, noch ehe er sich recht gerührt, imponierend den
Raum füllen oder nach der Absicht des Dichters etwa ärm-
lich wirken? Wie muß seine Umgebung, sein Hintergrund,
das, worauf er steht und geht, sein »Handwerkszeug« ge-
artet sein, so daß es Bezug auf seine Form
und Farbe, seinen Charakter und seine Be-
wegungen hat, damit er keine Staffage, son-
dern Herr der Situation ist? Denn wir wollen
es wahrhaftig vor allem mit dem lebendigen
Menschen, seiner sinnlichen Erscheinung und
dem Ausdruck seiner Seele zu tun haben, nicht
mit einer Welt aus Drähten und Pappe, auch
nicht mit noch so gelungenen Schildereien
von Feld, Wald und Wiese, die auch der
schlechteste Maler besser im Bilde gibt, als
es die Bühnenimitation je vermag. Der Schau-
spieler muß als solcher wieder das alleinige
Interesse des Zuschauers fesseln, nicht aber
jener Wust bemalter Leinwand, mit dem man
den Darsteller umgibt, nicht jene zerstreuenden
Zufälligkeiten und künstlichen Maschinerien,
in denen man das Wort des Dichters zermalmt.
Ich glaube, daß diese Wichtigkeiten der De-
korateure so herrschend geworden sind, daß
sie sogar umgekehrt den Dichter manchmal
gezwungen haben, in ihnen zu denken. Denn
will er ein bühnenfähiges Werk schreiben, so
muß er eine bestimmte, in ihren Ausdrucks-
möglichkeiten bekannte Bühne im Auge haben.
Unterlag doch sogar das Genie Wagners die-
sem Bühnenzwang und schuf so nicht selten
eine quälende Diskrepanz zwischen Musik und
Bühnenerscheinung, die je länger, je unerträg-
licher werden wird. D
n Was brauchten wir also zu der beab-
sichtigten Ausführung des Faustmysteriums?
Zuerst ein erhöhtes Podium, vorn und hinten
freistehend, das mit einfachen (oder einfach
erscheinenden) Mitteln veränderlich ist, so daß
es für das Spiel der Darsteller die charakteristi-
schen Möglichkeiten gibt, d. h. es mußte so
veränderlich sein, daß es Andeutungen von
Straße, Treppe, Fels, Strand, Gipfel, Verließ
usw. schnell herzustellen erlaubt; damit der
Mime stehen, stürzen, fallen, mannigfach
liegen usw. kann. Dabei sollte dafür gesorgt
sein, daß das Podium, worauf das Spiel statt-
findet, in der Hauptsache Podium bliebe. Ver-
gebens wird man versuchen, den Bretterboden
naturalistisch in einen Waldboden, Rasen,
Meeresstrand usw. umzuwandeln. Man versuche
vielmehr durch leise, aber gut verständliche An-
deutungen die Phantasie anzuregen und hinüberzuleiten zu
dem Hintergrund, der die volle Stimmung mit den Mitteln
der Beleuchtung oder eventuell die Lokalität deutlich durch
Malerei gibt. Denn der Hintergrund ist nächst dem Dar-
steller der zweite und wichtigste Faktor der Wirkung. Er
mußte mit der Macht des Lichtes dem Zuschauer jede vom
Dichter gewollte Stimmung en plein air suggerieren, trüb
und dumpfig, heiter und frohlockend, Morgen, Mittag, Abend
und Nacht. Drittens brauchten wir abschließende, plastische,
leicht bewegliche Wände und Säulen, um die Handlung in
die Enge zu ziehen und vor allem, dem Schauspieler er-
neute Möglichkeiten zum Spiel zu geben; zuletzt ein Pro-
szenium, das ermöglicht, den Bühnenraum für das Auge
des Zuschauers nach Belieben zu beschränken und zu er-
weitern, d. h. die handelnden Personen »in den Raum zu
stellen«. Setzen wir hinzu, daß das Proszenium nach hinten
durch neutrale beziehungsweise bedeutsame Vorhänge (für
Zwischenszenen) zu schließen sei, so hatten wir alles zum
Spiel Nötige, sofern wir nur Sorge trugen, daß durch be-
ständiges Verschieben der Verhältnisse des Raumes und
DER SCHRIFTKURS IN NEUBABELSBERG
inte, dornine.speravL,
non confuaar In aeter1-
num: in justitia tua U-
berame-. inclinaad.-
me, aurem tuam: ac~
Celera, ut eruas rru^,
esto mini In dtum
prctextorern, drin do-
nuim T&ruoti: ut sal~
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um es tu: tt propter
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SSSSSTTTTTÜÜ
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ccccccroan an
nennen tuum dedu-^
ces Tne et enutnes mt
eduees nie de, laqueD
absconae-
laoc, aue.ni
runt mihi:
quoni—
am tu es protector me-
us. in manus tuas -
commendo spiriturru
meum: reclemisri me,
domine, dexis verita-
tis. qui Kabitat in
adjutorio altissimi-
in protectione oei cot
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qqqqT?i?tfi?T?v
VVVVVU1UKÜU
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Übungen in karolingischen Minuskeln und Majuskeln
MEINE ENTWÜRFE ZU FAUST
UND HAMLET IM MÜNCHENER
KÜNSTLERTHEATER
Von Fritz Erler
(Fortsetzung und Schluß)
a Der Angelpunkt meiner Bestrebungen war vor allem,
des Darstellers Erscheinung klar und deutlich wirken zu
lassen. Die Frage war: Entspricht er als »Maske« den
Absichten des Dichters? Wird er sogleich beim ersten
Auftreten, in Form und Farbe, noch ehe er gesprochen,
deutlich sein? Soll er klein im großen Raum oder groß
im kleinen Raum stehen und so schon beim ersten Sicht-
barwerden, noch ehe er sich recht gerührt, imponierend den
Raum füllen oder nach der Absicht des Dichters etwa ärm-
lich wirken? Wie muß seine Umgebung, sein Hintergrund,
das, worauf er steht und geht, sein »Handwerkszeug« ge-
artet sein, so daß es Bezug auf seine Form
und Farbe, seinen Charakter und seine Be-
wegungen hat, damit er keine Staffage, son-
dern Herr der Situation ist? Denn wir wollen
es wahrhaftig vor allem mit dem lebendigen
Menschen, seiner sinnlichen Erscheinung und
dem Ausdruck seiner Seele zu tun haben, nicht
mit einer Welt aus Drähten und Pappe, auch
nicht mit noch so gelungenen Schildereien
von Feld, Wald und Wiese, die auch der
schlechteste Maler besser im Bilde gibt, als
es die Bühnenimitation je vermag. Der Schau-
spieler muß als solcher wieder das alleinige
Interesse des Zuschauers fesseln, nicht aber
jener Wust bemalter Leinwand, mit dem man
den Darsteller umgibt, nicht jene zerstreuenden
Zufälligkeiten und künstlichen Maschinerien,
in denen man das Wort des Dichters zermalmt.
Ich glaube, daß diese Wichtigkeiten der De-
korateure so herrschend geworden sind, daß
sie sogar umgekehrt den Dichter manchmal
gezwungen haben, in ihnen zu denken. Denn
will er ein bühnenfähiges Werk schreiben, so
muß er eine bestimmte, in ihren Ausdrucks-
möglichkeiten bekannte Bühne im Auge haben.
Unterlag doch sogar das Genie Wagners die-
sem Bühnenzwang und schuf so nicht selten
eine quälende Diskrepanz zwischen Musik und
Bühnenerscheinung, die je länger, je unerträg-
licher werden wird. D
n Was brauchten wir also zu der beab-
sichtigten Ausführung des Faustmysteriums?
Zuerst ein erhöhtes Podium, vorn und hinten
freistehend, das mit einfachen (oder einfach
erscheinenden) Mitteln veränderlich ist, so daß
es für das Spiel der Darsteller die charakteristi-
schen Möglichkeiten gibt, d. h. es mußte so
veränderlich sein, daß es Andeutungen von
Straße, Treppe, Fels, Strand, Gipfel, Verließ
usw. schnell herzustellen erlaubt; damit der
Mime stehen, stürzen, fallen, mannigfach
liegen usw. kann. Dabei sollte dafür gesorgt
sein, daß das Podium, worauf das Spiel statt-
findet, in der Hauptsache Podium bliebe. Ver-
gebens wird man versuchen, den Bretterboden
naturalistisch in einen Waldboden, Rasen,
Meeresstrand usw. umzuwandeln. Man versuche
vielmehr durch leise, aber gut verständliche An-
deutungen die Phantasie anzuregen und hinüberzuleiten zu
dem Hintergrund, der die volle Stimmung mit den Mitteln
der Beleuchtung oder eventuell die Lokalität deutlich durch
Malerei gibt. Denn der Hintergrund ist nächst dem Dar-
steller der zweite und wichtigste Faktor der Wirkung. Er
mußte mit der Macht des Lichtes dem Zuschauer jede vom
Dichter gewollte Stimmung en plein air suggerieren, trüb
und dumpfig, heiter und frohlockend, Morgen, Mittag, Abend
und Nacht. Drittens brauchten wir abschließende, plastische,
leicht bewegliche Wände und Säulen, um die Handlung in
die Enge zu ziehen und vor allem, dem Schauspieler er-
neute Möglichkeiten zum Spiel zu geben; zuletzt ein Pro-
szenium, das ermöglicht, den Bühnenraum für das Auge
des Zuschauers nach Belieben zu beschränken und zu er-
weitern, d. h. die handelnden Personen »in den Raum zu
stellen«. Setzen wir hinzu, daß das Proszenium nach hinten
durch neutrale beziehungsweise bedeutsame Vorhänge (für
Zwischenszenen) zu schließen sei, so hatten wir alles zum
Spiel Nötige, sofern wir nur Sorge trugen, daß durch be-
ständiges Verschieben der Verhältnisse des Raumes und