ARBEITEN VON FRIEDRICH ADLER IN HAMBURG
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FRIEDRICH ADLER-HAMBURG
SCHLAFZIMMER AUS ESCHENHOLZ
ist, die überhaupt je dem Londoner Publikum geboten wurde,
so gibt sie doch zu trübseligen Gedanken Veranlassung,
denn nach dieser Ausstellung findet überhaupt in der
»New-Gallery« keine weitere mehr statt! Dies Kunstinstitut
wird ein modernes, hochelegantes Cafe. Es möchte sich
wohl lohnen, die Geschichte der Galerie zu schreiben, die
unter Mr. Halles Leitung während eines Zeitraums von
20 Jahren glänzende und ruhmvolle Tage erlebt hatte. Sic
transit gloria mundi!
Die Signatur für die Möbelformen ist diesmal: einfach
aber praktisch. In solchem Stile halten sich namentlich
die zahlreichen, von E. W. Gimson in englischem Eichen-
holz angefertigten Stühle und Kommoden. Vielleicht etwas
zu wuchtig und massiv wirkt ein mit Metallbeschlägen
ornamentiertes, von L. A. Rawlence entworfenes Büfett,
dagegen fällt als ein ganz hervorragendes kunstgewerb-
liches Stück der aus Seidenholz hergestellte und von E. J.
Minihane gezeichnete Kleiderschrank in die Augen. Nicht
weit hiervon befinden sich prächtige Tapetenmuster von
C. F. A. Voysey und Lewis F. Day, letzteres von der wohl-
bekannten Tapetenfirma Jeffrey & Co. gesandt. Die unter
der Leitung von Mr. H. C. Marillier stehende Firma Morris
& Co., Oxford-Street 449, beschickte die Ausstellung ebenso
vielseitig wie mit gediegenen, ja, den wertvollsten Ob-
jekten. Um zunächst bei der Möbelbranche zu verbleiben,
erwähne ich ein von Miß May Morris, der Tochter des
verstorbenen großen Meisters, entworfenes Paneel, im
Katalog »Tulpe und Rose« benannt; dann vorzügliche
Arbeiten von einem der besten englischen Fachzeichner,
Mr. W. A. S. Benson, darunter ein eingelegter Sekretär aus
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FRIEDRICH ADLER-HAMBURG
SCHLAFZIMMER AUS ESCHENHOLZ
ist, die überhaupt je dem Londoner Publikum geboten wurde,
so gibt sie doch zu trübseligen Gedanken Veranlassung,
denn nach dieser Ausstellung findet überhaupt in der
»New-Gallery« keine weitere mehr statt! Dies Kunstinstitut
wird ein modernes, hochelegantes Cafe. Es möchte sich
wohl lohnen, die Geschichte der Galerie zu schreiben, die
unter Mr. Halles Leitung während eines Zeitraums von
20 Jahren glänzende und ruhmvolle Tage erlebt hatte. Sic
transit gloria mundi!
Die Signatur für die Möbelformen ist diesmal: einfach
aber praktisch. In solchem Stile halten sich namentlich
die zahlreichen, von E. W. Gimson in englischem Eichen-
holz angefertigten Stühle und Kommoden. Vielleicht etwas
zu wuchtig und massiv wirkt ein mit Metallbeschlägen
ornamentiertes, von L. A. Rawlence entworfenes Büfett,
dagegen fällt als ein ganz hervorragendes kunstgewerb-
liches Stück der aus Seidenholz hergestellte und von E. J.
Minihane gezeichnete Kleiderschrank in die Augen. Nicht
weit hiervon befinden sich prächtige Tapetenmuster von
C. F. A. Voysey und Lewis F. Day, letzteres von der wohl-
bekannten Tapetenfirma Jeffrey & Co. gesandt. Die unter
der Leitung von Mr. H. C. Marillier stehende Firma Morris
& Co., Oxford-Street 449, beschickte die Ausstellung ebenso
vielseitig wie mit gediegenen, ja, den wertvollsten Ob-
jekten. Um zunächst bei der Möbelbranche zu verbleiben,
erwähne ich ein von Miß May Morris, der Tochter des
verstorbenen großen Meisters, entworfenes Paneel, im
Katalog »Tulpe und Rose« benannt; dann vorzügliche
Arbeiten von einem der besten englischen Fachzeichner,
Mr. W. A. S. Benson, darunter ein eingelegter Sekretär aus