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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 21.1910

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4873#0181

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WÜRTTEMBERGER KUNST UND KUNSTGEWERBE







Paul Haustein, Silb. Anhänger mit Email u. Steinen, Mittelstück in Hörn geschnitzt;

Goldsclnnuck mit Rauchtopasen und weißem Email

an einem der von mir veranstalteten Einführungskurse
teilgenommen hat, und ebenso wird mit der Einrichtung
des Zeichenunterrichts bis nach Vorbereitung eines Lehrers
in einem Kursus zu warten sein, wenn es nicht möglich
ist, für dieses Fach einen geeigneten Praktiker (Techniker
oder Handwerksmeister) heranzuziehen. Ich benutze diesen
Anlaß, die Verwaltung der gewerblichen Fortbildungs-
schulen, zumal derer an größeren Orten allgemein auf die
stärkere Verwendung von Praktikern (Technikern und
Handwerksmeistern) zur Erteilung des fachlichen Zeichen-
unterrichts und etwaigen weiteren Fachunterrichts hinzu-
weisen. Die Vorteile, die sich daraus für die Leistungen
der Schulen ergeben, liegen auf der Hand. Allerdings
werden nur pädagogisch begabte und methodisch gewandte
Praktiker den Aufgaben gewachsen sein, die sie im Fort-
bildungsschulunterrichte zu erfüllen haben. Ich beabsich-
tige deshalb, wie es bereits einmal in Krefeld geschehen
ist, besondere Kurse zur pädagogisch-methodischen An-
leitung von Praktikern zu veranstalten, und werde wegen
der Einberufung dazu später das Erforderliche bekannt
geben. — Im Anschluß hieran sei auf einen Vortrag hin-
gewiesen, den in der Vereinigung für Wirtschafts- und

Gewerbekunde, die sich die Ausbildung der Fortbildungs-
schullehrer in den Gemeinden Groß-Berlins zur Aufgabe
gestellt hat, am 27. Oktober der Vorsitzende Geheimer
Oberregierungsrat Dr. v. Seefeld gehalten hat über die
Frage, wer zur Lehrtätigkeit in der Fortbildungsschule be-
rufen sei, der Pädagoge oder der Praktiker. Der Vor-
tragende knüpfte an die neuerdings in Fachzeitschriften
und Broschüren verbreitete und zu Angriffen auf die Ver-
einigung benutzte Behauptung an, daß die Vereinigung
die Praktiker verdränge und die Fortbildungsschule dem
Volksschullehrer ausliefern wolle. Der ideale Fortbildungs-
schullehrer müßte gleichzeitig Pädagoge und Praktiker sein.
Da sich diese Vorbildung als Regel nicht findet, stellt sich
die Frage so, ob es richtiger ist, die Praktiker pädagogisch
oder die Pädagogen praktisch zu schulen. Auf den ersten
Blick muß dem Praktiker ein bedeutender Vorsprung zu-
erkannt werden. Das technische Wissen und Können, das
sich der Pädagoge meist nur mühsam und notdürftig an-
eignen kann, ist sein Lebenselement. Trotzdem sind die
Praktiker nicht imstande, allen Anforderungen des Fort-
bildungsschulunterrichts zu genügen. In Klassen mit Schü-
lern verschiedener Berufe und mit ungelernten Arbeitern
 
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