Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 21.1910

DOI article:
Kunstgewerbliche Rundschau
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4873#0228

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
DIE WELTAUSSTELLUNG IN BRÜSSEL

219

□ Darmstadt. Im Ernst-Ludwigs-Haus ist eine große
Ausstellung von Arbeiten von Professor Albin Müller er-
öffnet worden. Das Haupstück ist ein großes Modell,
das den beabsichtigten Ausbau des Geländes auf der
Mathildenhöhe darstellt. Das Baugelände beginnt am
Lukasweg und zieht sich am Olbrichweg nördlich und öst-
lich vom städtischen Ausstellungsgebäude bis zum Fiedler-
weg hin. Es ist eine große Häuserflucht mit zwei Haupt-
fronten vorgesehen, deren eine dem Hochzeitsturm und
dem städtischen Ausstellungshaus, die andere dem Ober-
hessischen Hause, dem Haus Oewin und dem Haus
Sutter gegenüberliegt. Es werden 15 Miethäuser einge-
richtet werden, die zum Teil mit Atelier versehen, auch
den Künstlern zur Wohnung dienen sollen. Das Qelände
befindet sich zum großen Teil im Besitze des Großherzogs,
der es nur an solche Käufer verkaufen wird, die sich ver-
pflichten, in der projektierten oder einer nur sehr wenig
abweichenden Art zu bauen. Die Ausstellung enthält
ferner eine große Anzahl von schönen Zeichnungen, Ent-
würfen, Modellen und
ausgeführten kunst-
gewerblichen Erzeug-
nissen. Besonders her-
vorzuheben ist der Ent-
wurf zu dem großen
Musiksaal im neuen
Palais. □

o Berlin. Der »Fachausschuß für Architektur« des
»Vereins für deutsches Kunstgewerbe« hat bei A. Wert-
heim, wo dem Verein vom verständigen künstlerischen
Berater dieser Firma, Herrn Kronthal, ein »Ausstellungs-
asyl« gewährt wird, eine Ausstellung von Glasmalereien
und Glasmosaiken für moderne Wohnräume veranstaltet,
die lebhaftes Interesse beim Publikum und bei den Archi-
tekten fand. Von ausstellenden Künstlern nennen wir be-
sonders Melchior Lechter, Peter Behrens, Becker-Tempel-
burg, Albert Geßner, Cesar Klein, Walter Lehmann, Bruno
Paul, Willi Belling, Josef Goller, Otto Gußmann und
August Unger; das genialste Fenster stammt von Max
Pechstein. Die ausführenden Firmen Gottfr. Heinersdorff,
Paul Förster, I. Schmidt, und Puhl & Wagner und andere
leisten in technischer Beziehung Vorzügliches und haben
zum Teil eine schöne Hingabe an die Idee der Künstler
bewiesen; zuweilen wäre sogar ein Zurückdämmen der
künstlerischen Wünsche, die das Wesen des Materials ver-
kannten, am Platze gewesen. Gleichviel, hier haben ein-
sichtige Fabrikanten
ihr Tun ästhetisch be-
fruchten lassen, und
haben sich nun ein
Anrecht darauf erwor-
ben, in den Künstlern

künftig gelehrige
Freunde zu finden. —
Das Königliche Kunst-
gewerbemuseum hat
mit seinen Veranstal-
tungen in letzter Zeit
recht viel Glück ge-
habt. So fand auch
die Ausstellung zur
Geschichte der künst-
lerischenPhotographie,
die in der Sammlung
Juhl-Hamburg veran-
schaulicht wurde, viel
Anklang. Dervonjuhl
verfaßte Katalog mit
Einleitung gab inter-
essante Aufschlüsse.
Den Hauptkern der
Sammlung bildetendie
Arbeiten des Schotten
D. O. Hill aus den
Jahren 1843—1845. —
Die Münchener Ver-
einigten Werkstätten
für Kunst im Hand-
werk A.-G. sind aus p. l. TROOST-MÜNCHEN, MÖBEL AUS DEM GESELLSCHAFTSSALON; schnitze-

der bisherigen Aus- reien von jos. wackerle-berlin; Ausführung von m. ballin-münchen

Stellungsgemeinschaft

in der Bellevuestraße ausgeschieden und haben, ebenfalls in

der Bellevuestraße 5 a, dem Hotel Esplanade gegenüber

einen schönen Verkaufsladen eingerichtet. °

n Brüssel. Die ständige Ausstellungs-Kommission für
die deutsche Industrie in Berlin, NW. 40, Roonstraße 1,
warnt dringend vor einer Nebenausstellung der Weltaus-
stellung, eine sogenannte »Exposition Internationale^, die
ganz wertlos ist und deren Auszeichnungen käuflich sind.
Wir weisen wiederholt darauf hin, daß es sehr empfehlens-
wert ist, sich bei Beschickung von unbekannten Aus-
stellungen, insbesondere des Auslandes, bei der vorge-
nannten ständigen Ausstellungs-Kommission usw. zu er-
kundigen. D

n Dresden. Die In-
ternationale Hygiene-
Ausstellung, die im
Jahre 1911 hier statt-
finden wird, erhält
einen ganz großen
Maßstab. Die einzel-
nen industriellen Aus-
stellungsgruppen
stehen in engster Ver-
bindung mit wissen-
schaftlichen Lehr-
abteilungen. Jede der
Gruppen erhält einen
eigenen Palast, so daß
in einem einzigen
Räume die ganze
Spezial-Materie, also
Theorie und Praxis
vereint, zur Darstel-
lung gelangt. Es ist
selbstverständlich,daß
auch das Kunstge-
werbe dieser Ausstel-
lung ein großes Inter-
esse entgegenbringt,
wird es doch jedenfalls in hervorragendster Weise bei den
zahlreichen Bauten beteiligt werden. In ästhetischer Hin-
sicht wird man manches Interessante sehen und auch hier
vielen Nutzen für die Fortentwicklung des neu belebten
Städtebaues entnehmen. n

□ Karlsruhe. Das Großherzoglich Badische Landesge-
werbeamt hat sich die Veranstaltung von Spczial-Ausstellungen
zur Aufgabe gemacht und hofft, durch Gegenüberstellung
der verschiedensten Ausführungsformen und Konstruktionen
zu zeigen, nach welcher Richtung hin der Ausbau und die
Vervollkommnung zu erstreben sein wird. — Im hiesigen
Kunstvereine hatte kürzlich der Professor an der hiesigen
Kunstgewerbeschule Georg Schreyögg eine Anzahl seiner

33*
 
Annotationen